Schlagwort-Archive: VW

„Wir brauchen keine Ja-Sager“. Matthias Müller, neuer VW-Chef.

10. Dezember 2015, SZ
Von Thomas Fromm und Angelika Slavik, Wolfsburg


Der neue VW-Chef Matthias Müller:
„Gleichwohl haben sich bei uns Denkweisen eingebürgert, die ich ablehne.“ Was er will: offenere Diskussionen, Menschen sollen Fehler machen dürfen, „Wir brauchen keine Ja-Sager, sondern Manager und Techniker, die mit guten Argumenten für ihre Überzeugungen und ihre Projekte kämpfen – die unternehmerisch denken und agieren.“ Mehr Silicon Valley, weniger Wolfsburg…. Zum Artikel.

Und was braucht die Kirche? Mehr Barmen als – Hannover?

Bevor der Karren noch tiefer in den Dreck fährt: Warum das Reformvorhaben »Kirche der Freiheit« zum Scheitern verurteilt ist. Von Anne Lungová .

11/2015, Deutsches Pfarrerblatt

Wer in den letzten Wochen die Zeitungen aufgeschlagen hat, traute seinen Augen nicht: ein Skandal jagte den anderen. Erst mussten die Vorstandsbosse der Deutschen Bank gehen, dann der Chef von VW und jetzt wackelt auch noch der Thron des deutschen Fußballkaisers. Doch für ein erleichterndes Aufatmen, dass zum Glück diesmal die Kirche von einem Skandal verschont blieb, ist es zu früh. Im Gegenteil: einige Verantwortliche in den Chefetagen der kirchlichen Verwaltung werden tief Luft geholt haben. Denn was sich auf den ersten Blick völlig unabhängig voneinander abspielt, hat einen gemeinsamen Nenner: McKinsey. Dass die amerikanische Beraterfirma McKinsey & Company maßgeblich am Reformprozess »Kirche der Freiheit« beteiligt ist, ist kein Geheimnis. Weitgehend unbeachtet hingegen verlief der Prozess der schrittweisen Anbindung an Machtzentren von Wirtschaft und Politik, die nun von Skandalen erschüttert werden.  Zum Artikel im Dt. Pfarrerblatt.

Volkswagen als autoritäres Regime: Ex-Manager Thomas Sattelberger diagnostiziert bei VW Innovationsarmut, Despotismus – und eine „Fäulnis der Kultur“.

16. Oktober 2015, Interview mit Thomas Sattelberger, SZ

„—Fäulnis? Das klingt ja literarisch.
Ich meine damit Effizienzfanatismus ohne innere Werte. Vom Eigentümer Ferdinand Piëch und seinem Getreuen Martin Winterkorn getrieben, gaben die Vorstände den Margen- und Umsatzdruck voll in die Organisation weiter. VW ist kein Einzelfall. Diese Kultur sehen sie bei einem beträchtlichen Teil der deutschen Konzerne, nur dass da die Börse der Treiber ist. …
…Den Spruch ‚Wir starten eine neue Kultur‘ habe ich in meinem Berufsleben schon x-mal gehört (stöhnt). Echte Kulturveränderung bedeutet zuallererst radikalen Austausch. VW aber beruft mit Müller und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötzsch zwei langjährige Manager. Man kann doch nicht die Mittäter des alten Systems zu Reformern machen….“  Zum Interview.

Anm. F.S. Innovationsarmut, Rückkehr zu autoritären, hierarchischen Strukturen, Verlust innerer Werte, Effizienzfanatismus… Wenn man die guten Finanzergebnisse der Kirchen anschaut, könnten einem gewisse Parallelen nicht nur zu anderen Unternehmen, sondern auch  zu den Kirchen auffallen. Zu den Kirchen, die mit großem Reformeifer das Impulspapier Kirche der Freiheit umsetzen wollen. Auch bei den Kirchen war nicht die Börse der Treiber, sondern…

Strenge Hierarchien führten Volkswagen in den Abgas-Skandal – und tief in die Krise.

15. Oktober 2015, Analyse von Caspar Busse und Alexander Hagelüken

Strenge Hierarchien führten Volkswagen in den Abgas-Skandal – und tief in die Krise.
Viele Unternehmen brechen solche Strukturen auf und machen damit gute Erfahrungen.

Nie mehr rumschreien.

Vorbild und Lehre auch für eine aus Umbauproblemen lernende  Kirche?