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Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann: »Es gibt nichts Besseres, als jeden Krieg zu verraten«

Warnung an Soldaten vor dem Vorwurf der Fahnenflucht im Februar 1945 in Danzig. Ende März 1945 wurde Danzig im Zuge der Schlacht um Ostpommern erobert.

92 Jahre und kein bisschen leise: Deutschlands letzter lebender Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann ermutigt zum Widerstand.

Die Lippe abgeplatzt, die Augen geschlossen. Aus einem Betonquader ragt ein Kopf mit Nato-Stahlhelm. So steht Deutschlands erstes Mahnmal für den »Unbekannten Deserteur« im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Bremen-Vegesack. Selbst neben der nur 1,20 Meter hohen Stele sieht Ludwig Baumann schmächtig aus.

Doch innerlich ist der heute 92-Jährige zum Riesen gewachsen. Zum Riesen mit Rückgrat.

Denn vor allem er war es, der über Jahrzehnte trotz massivster Anfeindungen für die Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren und sogenannten »Kriegsverrätern« gekämpft hat. Letztlich mit Erfolg.

Dem Münchner Journalisten Norbert Joa hat der letzte lebende Wehrmachtsdeserteur jetzt seine Geschichte erzählt… Zum Bericht.

Erkenntnisse der Friedensforschung – Pazifismus und Militarismus in Deutschland und Europa 1850-1945

von Reinhold Lütgemeier-Davin/ Uni Berlin

Zusammenfassung

Den Krieg überwinden, die Entwicklung von der Kriegs- zur Friedenskultur befördern, Kriegsbereitschaft, Gewaltförmigkeit wie Gewaltausbrüche erklären, Friedens- und Kriegspolitik sowie deren Förderer und Widersacher analysieren, Männlichkeitskulte hinterfragen, Konfliktpotentiale im internationalen wie nationalen System bestimmen – das sind einige Forschungsfelder und Perspektiven zugleich der deutschen Historischen Friedensforschung, die mit einer kritischen modernen Militärgeschichte kooperiert. Forschungen der letzten Jahre zum Zeitraum 1850 bis 1945 werden hier vorgestellt, Forschungen, die zwar Trends erkennen lassen, aber nicht auf ein punktuelles Ergebnis festzulegen sind. Neuere Untersuchungen zu Exponenten der Friedensbewegung, zu Organisationen, zur Militär- und Militarismuskritik, zu widerständigem Verhalten gegenüber totalitären Systemen, zur entgrenzten Anwendung von Gewalt zeugen von einem spannenden wie spannungsreichen Forschungsgebiet.
Aufbau:
1. Forschungsfelder
2. Neue biographische und organisationsgeschichtliche Zugänge
3. Widerständiges Verhalten
4. Die Verbrechen der Wehrmachtsjustiz und der Wehrmacht
5. Gewalt erleben – Gewalt erzeugen – Gewaltlos handeln
Zur Darstellung der Ergebnisse der 5 Themenbereiche..