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Weißbuch 2016: Evangelische Kirche betont Vorrang ziviler Lösungskonzepte. EKD fordert eine stärkere friedenspolitische Ausrichtung der Bundeswehr

9. September 2016

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich durch ihren Militärbischof Dr. Sigurd Rink und den Beauftragten für Friedensarbeit, Pastor Renke Brahms offiziell zum Weißbuch 2016 der Bundesregierung geäußert: In Berlin erläuterten beide vor Journalisten einen gemeinsamen Text „Zu viel Sicherheit, zu wenig Frieden“…
Kritisch merkte Brahms, der Leitender Geistlicher der Bremischen Landeskirche ist, an: „Wir sprechen vom Vorrang des Friedens, im Weißbuch kommt das Wort Frieden aber recht selten vor.“…

Mehr dazu.

Das Weißbuch 2016 – Zur Sicherheitspolitik und Zukunft der Bundeswehr. Von Hans Dieter Zepf, Pfarrer i. R.

08/2016

Das im Juli erschienene Weißbuch 2016 ist ein Dokument für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung.

Die im Weißbuch dargelegte Sicherheits- und Rüstungpolitik ist friedensgefährdend und auf Konfrontationskurs besonders gegenüber Russland.

Einzelne Kritikpunkte:

weitere Aufrüstung, eine Fortsetzung der Auslandseinsätze der Bundeswehr, Rüstungsexport. (Die Bundesregierung handelt gegen die Mehrheit der Menschen in Deutschland, die gegen Kriegseinsätze und Rüstungsexporte sind. Es ist eine Illusion zu glauben, dass mehr Sicherheit durch Aufrüstung und Militärinterventionen errreicht werden kann)

Erhöhung der Streitkräfte

Sicherung der Handelswege und Rohstoffe ( Wahrscheinlichkeit, dass Krieg um Handelwege und Rohstoffe geführt wird)

Notwendigkeit nukleare Abschreckung

die weltweite soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit wird ausgeklammert

Im Jahre 2016 werden weltweit 1,676 Billionen US- Dollar für Rüstung und Krieg ausgegeben (Quelle: schwedisches Friedensforschungsinstitut SIPRI). Gelder, die besser in zivilen Projekten angelegt wären!
Friedenspolitik muss sich orientieren an

  • der Absage an Aufrüstung und Kriegseinsätzen
  • der weltweiten Ächtung und Abschaffung der Atomwaffen
  • ziviler Konfliktbearbeitung
  • internationaler Gerechtigkeit, ohne die es keinen Frieden gibt
  • der Überwindung des ungebremsten Kapitalismus

Forderungen

  • keine Ausgaben für Rüstung, Rüstungsexporte und Kriegseinsätze
  • mehr Geld für Soziales und Bildung
  • mehr Geld für zivile Konfliktbearbeitung.