Schlagwort-Archive: Wir sind Kirche

„Die Wahl von Papst Franziskus ist für lange Zeit unsere beste Chance für eine Erneuerung der Kirche!“. Zweites internationales Treffen der Pfarrer-Initiativen für Kirchenreform vom 13.-16.4.2015 in Limerick. Zusammenfassung.

Deutsche Pressemitteilung Limerick/Irland, 19.04.2015

Das zweite internationale Treffen katholischer Pfarrerinitiativen und Reformgruppen endete am Donnerstag mit dem Aufruf an die Bischöfe, die Vision des Papstes für eine erneuerte Kirche „mutig und öffentlich“ zu unterstützen. Im Fokus der viertägigen Konferenz standen vor allem die Frage einer dezentraleren und partizipativeren Kirchenstruktur zur Stärkung der Ortskirche sowie die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche.

Gastgeber Tony Flannery CSSR von der irischen „Association of Catholic Priests“ (ACP) brachte die Motivation der Anwesenden auf den Punkt: „Die Wahl von Papst Franziskus ist für lange Zeit unsere beste Chance für eine Erneuerung der Kirche!“

Über 30 katholische Priester, Katholikinnen und Katholiken aus den Vereinigten Staaten, Indien, Australien, Großbritannien, Irland, Italien und der Slowakei nahmen an der Konferenz in Limerick teil. Auch die Pfarrer-Initiativen aus Österreich und der Schweiz, die das Netzwerk 2013 ins Leben gerufen haben, sowie VertreterInnen der deutschen Pfarrer-Initiativen und der internationalen Bewegung „Wir sind Kirche“ (IMWAC) waren vor Ort. Zur Pressemitteilung von Wir sind Kirche.

Endlich den Synodalen Prozess in Deutschland starten! Nicht die Familien-Synode in Rom gefährden! Es braucht Lösungsansätze, die sich an der Lebenswirklichkeit der Menschen heute orientieren… Wir sind Kirche zur Bischofskonferenz in Hildesheim.

24. Februar 2015, Pressemitteilung, München/Hildesheim, 

Wir sind Kirche zur Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Hildesheim

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht die bisher von den deutschen Bischöfen unternommenen Schritte zur Vorbereitung der Familien-Synode 2015 als äußerst unzureichend an und fordert die Deutsche Bischofskonferenz nochmals eindringlich dazu auf, endlich auch in Deutschland einen Synodalen Prozess einzuleiten – so wie er von Papst Franziskus erwartet wird – damit die Familien-Synode in Rom nicht in einem Fiasko endet. Die Deutsche Bischofskonferenz sollte sowohl Einzelnen als auch Gremien, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen eine wirkliche Beteiligung an der Entwicklung von konkreten Lösungsvorschlägen für die kommende Synode ermöglichen. … Der vollständige Text der Pressemitteilung.

Erzbischof Oscar Romero: „Seligsprechung eines unbequemen Streiters für Gerechtigkeit“

5. Februar 2015

Wir sind Kirche begrüßt Ankündigung der Seligsprechung von Erzbischof Romero

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt, dass Papst Franziskus den vor 35 Jahren ermordeten Erzbischof von Salvador endlich als Märtyrer anerkannt hat. So kann der vor 21 Jahren begonnene Seligsprechungsprozess hoffentlich bald abgeschlossen werden. Romero, der seit seiner Ermordung in seiner Heimat, bald danach auch weltweit als Märtyrer und Heiliger verehrt wird, erhält damit endlich seine lange von Rom blockierte offizielle Anerkennung. Die Seligsprechung Romeros eröffnet auch den Weg zur Anerkennung weiterer lateinamerikanischer Geistlicher. So ist das Verfahren der Seligsprechung eines Freundes von Romero, Jesuitenpater Rutilio Grande, der 1977 getötet wurde, bereits vor einigen Monaten eröffnet worden…  Zur Pressemeldung.

Bistum Eichstätt: Bischof Hanke und die angeblichen Gründe für „Neuausrichtung der Pastoral“

2. Januar 2015

Nach der Pressemeldung vom 31.12.2014 hat Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Silvesterpredigt die „Neuausrichtung der Pastoral“ im Bistum Eichstätt so begründet: „weil wir bereits inmitten des Wandels der Glaubenspraxis und damit inmitten des Transformationsprozesses der Kirche stehen“. Mit diesen und weiteren Worten (Die Anzahl der Christen in der Gesellschaft nehme ab, die Zahl der Gottesdienstteilnehmer dürfte weiter zurückgehen.) verschleiert nach Ansicht der „Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt der Eichstätter Bischof den einzigen und wahrend Grund, den er mit keinem Wort erwähnt, nämlich den Priestermangel.

Anstatt über die Gründe für den Priestermangel nachzudenken und sich intensiv für eine Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt (z.B. den Zölibat freizustellen oder Frauen endlich als Priesterinnen zuzulassen) einzusetzen, wählen Hanke und seine Amtskollegen den bürokratischen Weg zur Bildung von XXL-Gemeinden…  Zum Artikel.

„Schluss mit Klerikalismus!“ – Forderung von „Wir sind Kirche“ anlässlich der Mahnwache am 11.10.2014 in Eichstätt

Mit der Forderung nach einem Ende des Klerikalismus (Überbetonung des Klerus) weist die „Wir sind Kirche“ bei der Mahnwache am 11.10.2014 zwischen 10.30 und 11.30 Uhr vor dem Eichstätter Priesterseminar hin. An diesem Tag wird das 450-jährige Bestehen des ältesten Priesterseminars nördlich der Alpen gefeiert. 1563 war das Konzil von Trient zu Ende gegangen, in dem das Sakrament der Priesterweihe bestätigt worden ist. Dadurch verstärkte sich die Unterscheidung zwischen Kleriker und Laien in der Kirche, wie sie im Bistum Eichstätt bewusst gepflegt wird. Papst Franziskus sprach 2013 von „Ich werde (…) ein entschiedener Kirchengegner, wenn ich einem Klerikalen gegenüberstehe.“ Die beiden Eichstätter Bischöfe Mixa und Hanke bemühten sich erfolglos, durch Überbetonung des Klerikalen den Priesterberuf attraktiver zu gestalten. Das Ergebnis: Insgesamt 16 Alumnen aus dem Bistum Eichstätt leben derzeit im Priesterseminar…

Info 30. September 2014

„Die Vielfalt der Familien und die Einfalt des Vatikan“ – das „Wir sind Kirche Projekt“ zur Bischofssynode in Rom

Vom 5. bis 19. Oktober 2014 findet in Rom die Außerordentliche Bischofssynode zur Familienpastoral statt. Mit ihrem Synoden-Projekt wird die Internationale Bewegung Wir sind Kirche diese Synode in allen Ländern und in Rom begleiten.

„Die Vielfalt der Familien und die Einfalt des Vatikan“

Wir wollen dabei sein, auch wenn wir nicht eingeladen sind. Die Synode darf keine Angelegenheit von alten alleinstehenden Männern bleiben. Auf Pressekonferenzen und in Hearings wollen wir all denen eine Stimme geben, die unter kirchlichen Bestimmungen leiden: Geschiedene Wiederverheiratete, Schwule und Lesben, Priester in Beziehungen, alle, die ausgegrenzt werden. Die vielen Arten von Familien müssen zur Sprache kommen! Und zu ihrem Recht!… Zum Portal von Wir sind Kirche.

Offener Brief von ‚Wir sind Kirche‘ an die Teilnehmenden des Gesprächsprozesses der deutschen Bischöfe am 12. und 13. 09. 2014 in Magdeburg

Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Magdeburger Gesprächsforum „‘Ich bin eine Mission‘ – heute von Gott reden“ möchte Ihnen die KirchenVolksBewegung ‚Wir sind Kirche‘ wie zu den vergangenen Jahrestreffen einige Gedanken und Fragen für den Dialog anbieten. Beim vierten überdiözesanen Treffen des von den deutschen Bischöfen 2010 ins Leben gerufenen „Gesprächsprozesses“ geht es um die Mitte christlichen Lebens, den Glauben, und seine Weitergabe in unserer Kirche. Wie können wir heute von Gott reden und unseren eigenen Glauben in der Welt von heute durch Wort und Tat bezeugen und verkünden?

Der Inhalt wird in 7 Abschnitten mit folgenden Überschriften entfaltet:

1. Credo – Wege zum Glauben
2. „Sensus didelium – Der Glauube des Gottesvolkes“
3. Heute von Gott reden
4. Heute glaubwürdig handeln
5. „Ecclesia semper reformanda““
6. Ergebnsiorientierter Dialog oder unverbindlicher Gesprächsprozess?
7. Mut zu neuen Schritten

Der vollständige Brief.

 

Münchner kath. Reformgruppen: „Überdenken der Pfarreireform dringend notwendig“

München, 1. August 2014

Gemeinsame Pressemitteilung der drei Reformgruppen Gemeindeinitiative.org, Münchner Kreis und Wir sind Kirche in der Erzdiözese München-Freising


Die bisherige Zusammenlegung zu XXL-Pfarreien und großen Pfarrverbänden habe zwar die Enge und Selbstbezogenheit mancher Gemeinden aufgebrochen, aber auch viele Gläubige von Kirche weiter entfernt und entfremdet, heißt es in einem Schreiben der drei Reformgruppen Gemeindeinitiative.org, Münchner Kreis (von Priestern und Diakonen) sowie KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche an den Bischofsrat.
zum Beitrag.

„Ökumene baut Brücken. Ökumene auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017“. Von Prof. Dr. Johannes Brosseder

Prof. Dr. Johannes Brosseder starb am 10. Juni 2014 im Alter von 77 Jahren und wurde am 11. Juli 2014 in München beigesetzt. Zum Nachruf von wir-sind-Kirche.

Die wort-meldgungen erinnern an ihm mit seinem grundlegenden Vortrag auf der Bundesversammlung  von Wir-sind-Kirche am 22. März 2014 in Regensburg.

Daraus hier:
…Mit in diese ökumenische Wirklichkeit gehören die unter Johannes Paul II. und
Benedikt XVI. geförderten gegenläufigen Bewegungen, die die freiere Luft des Gesprächs, des Hörens und Hin hörens, des Lernens, des Wagnisses und des Versuchs nicht mögen – und demgegenüber Gesprächsverweigerung,  Ghettomentalität, Gehorsam, autoritäres Durchgreifen der „großen Zentrale“ und vieler kleinerer Zentralen usw. bevorzugten und dieses alles geradezu als Heilmittel von Gebrechen jeglicher Art anpriesen. Dieses
hatte Konsequenzen für die Ökumene: einerseits nämlich Stagnation auf dem Weg des aufeinander Zugehens der Christen und andererseits entweder Protest oder Auszug oder Verbitterung oder Resignation bei denen, welche die römisch-katholische Kirche mit guten Gründen auf dem diametral entgegengesetzten Weg wähnen, den sie auf dem Vaticanum II gegangen ist und gegangen sehen wollte. Diese antiökumenische Geisteshaltung als
Element der ökumenischen Wirklichkeit der letzten Jahre implizierte eine an die vorkonziliare Epoche anknüpfende geistliche Grundhaltung, in der das je Eigene fraglos triumphalistisch verherrlicht, das Andere und Fremde als mit lauter Defekten behaftet betrachtet wurde. Nicht mehr die eigene Umkehr, Erneuerung und Reform („perennis reformatio“) waren im Bewusstsein präsent und wurden dementsprechend öffentlich artikuliert, sondern gefordert wurden in der kirchlichen Öffentlichkeit geradezu selbstverständlich die Umkehr, Erneuerung und Reform der anderen, da „wir“ ja schon
so vieles getan haben. …

Johannes Paul II. und Benedikt XVI. folgten in ihrer Lehrverkündigung einer objektiv antiökumenischen Grundausrichtung. Ihnen ging es um das Konservieren und um die Wiedereinführung gegenreformatorischen kirchlichen Gedankenguts und kirchlicher Praxis, insbesondere um jene aus dem 16. und 19. Jahrhundert. Diese antiökumenische Grundausrichtung ging durchaus mit vielen Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit mit den Repräsentanten der anderen christlichen Kirchen und mit Worten der Unumkehrbarkeit des ökumenischen Weges einher. …

Vorschläge:

… Ein Weiteres: Der Begriff der „Hierarchie“ zur Bezeichnung des kirchlichen Amtes und der hierarchischen Struktur der Kirche sollte endlich fallengelassen werden. Er verdeckt ein ökumenisch mögliches gemeinsames Verständnis des kirchlichen Amtes sowie des Wesens der Kirche, das in zahlreichen Dokumenten schon zum Ausdruck gebracht worden ist


ist schlechterdings theologisch nicht einzusehen, warum nur die Kopien von Monarchen, angereichert um die Machtfülle des fürstlichen Absolutismus, ein geeignetes Modell für die Verkündigung des Evangeliums sein sollen, nicht jedoch Modelle, die der neuzeitlichen Demokratie entstammen und zudem den Vorteil haben, biblischem und altkirchlichem synodalem und konziliarem Denken näher zu stehen als jene, die säkular durch die französische Revolution abgeschafft worden sind und deren Ineffizienz sich sogar einst in den kommunistischen Diktaturen Osteuropas herumgesprochen hatte. …

Zum vollständigen Vortrag.