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Ökonomie als Schulfach: Wirtschaftslobby kämpft um die Köpfe unserer Kinder

03. März 2015, von Till van Treeck 

Die Arbeitgeber-Perspektive ist zweifellos wichtig für die ökonomische Bildung. Doch Unternehmen verbreiten zunehmend Unterrichtsmaterialien, die einseitig sind und wirtschaftswissenschaftliche Kontroversen einfach ausblenden. Die Politik sollte der Wirtschaftslobby nicht unsere Kinder überlassen.


Politik muss Wirtschaftslobby streng kontrollieren

Die Materialien von „Handelsblatt macht Schule“ und „Wirtschaft und Schule“ werden auch auf den Internetseiten der „Bundesarbeitsgemeinschaft Schule Wirtschaft“ beworben. Für Fragen rund um das unter Sigmar Gabriels Schirmherrschaft verliehene Schulbuch-Siegel wird dort direkt an das Institut der deutschen Wirtschaft verwiesen.

Zwar ziehen mittlerweile gewerkschaftsnahe Initiativen mit Materialien zur sozioökonomischen Bildung nach, diese werden aber nicht in gleicher Weise von Bundesministerien geadelt. Die bisherigen Hüter des Kontroversitätsgebots – Landes- und Bundeszentralen für politische Bildung und die etablierten Schulbuchverlage – haben jedenfalls Konkurrenz bekommen, und so tobt im Dschungel des Internets längst ein Kampf um die Köpfe der Kinder.

In der ökonomischen Bildung sind dringend eine bessere Qualitätskontrolle sowie mehr Transparenz und Kontroversität gefragt. Die Politik sollte sich nicht zum Anwalt einseitiger Arbeitgeberinteressen machen lassen.  Mehr dazu.

Ev. Dienst auf dem Land zu TTIP. Von Stephan Politt

Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Von Stephan Politt, Ev. Dienst auf dem Land in der EKD.

4. Zusammenfassende Betrachtung
Die Verlierer und Gewinner sind eindeutig zuzuordnen. Verlierer sind die Beschäftigten, die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Umwelt und der außerhalb der Konkurrenz stehende öffentliche Sektor. Den Verlierern stehen einzig und allein die multinationalen Konzerne als Gewinner gegenüber. Sie setzen auf allerdings riskante riesige Absatzmärkte. Dazu gehört die Möglichkeit der grenzenlosen Direktinvestitionen im transatlantischen Handels- und Investitionsraum. Die hier verfolgte einseitige Interessenpolitik gegen soziale und ökologische Schutzrechte erklärt auch den Ausschluss von Gewerkschaften, Verbraucher- und Umweltverbänden sowie anderer Nicht-Regierungsorganisationen aus den Entscheidungszentren. Ihre Rolle ist auf das Anhörungsrecht reduziert. Mangelnde demokratische Legitimation, Intransparenz und machtvolle Geheimnistuerei haben bisher die Entscheidungsfindung geprägt. Die hoch offiziellen Beratungen werden von über 600 Vertretern der Wirtschaftslobby zusammen mit politischen Repräsentanten vorangetrieben. Durchgesetzt werden soll eine Globalisierung, bei der die Großinvestoren die Produkt- und Produktionsbedingungen dominieren. Arbeitsbezogene, soziale und ökologische Standards werden als Kostenfaktoren gesehen und sollen eliminiert werden. Dagegen wehren sich Verbraucher, Verbände und die Politik…. Zum Artikel.

vgl. zur Thematik auch: Film vom Aktionstag TTIP.