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Aufschwung für wen? Warum die republikanische Wirtschaftspolitik alles andere als ein Erfolg ist. Eine Replik auf Michael J. Boskin.

Von Thomas Greven | 28.08.2018

…Der „demokratische Sozialismus“, der derzeit in der Tat den Enthusiasmus einer möglichen „blauen Welle“ antreibt, bezieht sich nicht auf den europäischen Staatssozialismus, sondern auf die kurze wohlfahrtsstaatliche Phase der USA zwischen den 1940er und 1970er Jahren, als „liberals“ genannte Demokraten zunächst den Kapitalismus vor sich selbst retteten und ihn dann wenigstens rudimentär staatlich einhegten. Konsolidiert werden konnte dieser „New Deal“ nie; die Lücken – im gewerkschaftsfreien Süden, in der Landwirtschaft, im Dienstleistungssektor, bei Frauen und Minderheiten – waren tatsächlich so groß, dass der Wohlfahrtsstaat unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise der 1970er Jahre und der folgenden Neoliberalisierung auch der Demokraten ins Wanken geriet….

Mehr dazu.

 

Globalisierung: Zu Risiken und Nebenwirkungen … Solange die Globalisierung Verlierer produziert, werden wir den Populismus nicht los. Von Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz

08.05.2017

Fazit:
…Die Lehre aus all dem ist etwas, das die skandinavischen Länder schon vor langer Zeit erkannt haben. Die kleinen Länder dieser Region wussten, dass Offenheit der Schlüssel zu raschem Wirtschaftswachstum und Wohlstand war. Doch um offen und demokratisch zu bleiben, mussten sie ihre Bürger davon überzeugen, wichtige Teile der Gesellschaft nicht zurückzulassen.

Der Wohlfahrtsstaat wurde daher für den Erfolg der skandinavischen Länder essenziell. Sie verstanden, dass der einzig nachhaltige Wohlstand ein Wohlstand für alle ist. Dies ist eine Lehre, die die USA und der Rest Europas nun lernen müssen. Mehr dazu.

Was ist Neoliberalismus?

Das macht es auch nötig, klar zu sagen, was wir in diesem Buch mit Neo-

liberalismus meinen. Wir schließen uns den differenzierten Definitionen von

Bernhard Walpen an. In einer ersten Näherung sagt er: »Was den Neoliberalismus am meisten eint, ist zunächst seine Ablehnung des ›Kollektivismus‹, worunter nicht nur Kommunismus, Marxismus und Sozialismus verstanden wird, sondern auch Sozialdemokratie und – erst nach dem Zweiten Weltkrieg – Keynesianismus und Wohlfahrtstaat.« (63) Das heißt, negativ eint die Formen des Neoliberalismus die Ablehnung der sozialen Wohlfahrtsfunktionen des Staates. Der Staat soll kein Sozialstaat sein. Was soll er dann für Funktionen haben? In der Antwort auf diese Frage liegt

der Unterschied zum Laissez-Faire-Liberalismus (obwohl sich auch solche

Positionen später unter dem Dach des Neoliberalismus wieder artikulierten).

Lesen Sie das Werk von Prof. Ulrich Duchrow.