Schlagwort-Archive: Zionismus

Israelische Rechte prangert Künstler*innen an

Kampagne gegen international herausragende Künstler
29. Januar 2016. Die rechtsgerichtete zionistische Bewegung Im Tirtzu hat eine Liste veröffentlicht, auf der sie hundert israelische Künstler*innen und Intellektuelle als „ausländische Agenten“ brandmarkt. Das melden verschiedene israelische und internationale Nachrichtenmedien, u.a. Haaretz auf seiner Onlineseite. Die neue Kampagne folgt auf ein Video, in dem die Gruppe Menschenrechtsbeauftragte beschuldigte, als ausländische „Maulwürfe“ zu agieren…  Mehr dazu.

Jüdischer Fundamentalismus von Prof. em. Micha Brumlik

07/2015; Junge Kirche 2/2015, von Micha Brumlik

emer. Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaften
an der Universität Frankfurt am Main

„“Die Väter des Fundamentalismus

Wer waren und sind diese Fundamentalisten? Die stärkste gegenwärtig aktive Persönlichkeit ist der 1972 in Haifa geborene Naftali Bennett, Vorsitzender der mit beinahe sieben Prozent in der Knesseth vertretenen Partei „Jüdisches Heim“ (Ha Bajit hajehudi), der detaillierte Pläne zur Annexion von Teilen der West Bank vorgelegt hat und vor seiner politischen Karriere ein überaus erfolgreicher, im persönlichen Auftreten höchst moderner, überdurchschnittlich reicher „Start Up“- Unternehmer war. Er steht in der Tradition dreier Männer:
• Zunächst der 1935 geborene Rabbiner Moshe Levinger,…“

Résumée:

„Ob die israelische Demokratie, ihr Institutionengeflecht und ihre überwiegende laizistische, zionistische Mehrheit die Kraft besitzen wird, den Rücksturz in den Fundamentalismus aufzuhalten und damit den säkularen Zionismus zu retten, ist glücklicherweise noch immer nicht entschieden – wenngleich sich die Waage zugunsten der Siedler gesenkt hat. Zu stark vermischen sich auf Seiten der demokratischen, nicht fundamentalistischen Rechten sicherheitspolitische und ideologische Interessen, zu weit ist die säkulare Rechte dem religiösen Fundamentalismus schon entgegengekommen.“

 

„Judas“ – Der brandaktuelle neue Roman von Amos Oz. Eine Lektüre-Empfehlung von Niels Annen.

05/2015

Vor diesem historischen Hintergrund, der den Lesern einiges abverlangt, entfaltet Oz ein dichtes und tiefgründiges Kammerstück, in dem nur wenige Personen das ganze Drama Israels und immer wieder auch ihrer Jüdischheit diskutieren und sich daran abarbeiten…

Im Hause Gershoms und Ataljas begibt sich Shmuel in eine Art Winter-Klausur und beginnt auch wieder mit seinen Überlegungen zu Judas Iscariot aus jüdischer Perspektive: War er der Verräter Christi oder vielmehr nicht derjenige, der die Entstehung des Christentums erst ermöglichte?…

Mit Beginn des Frühlings erkennt Shmuel die Vergeblichkeit seiner Bemühungen, sowohl die zwischenmenschlichen um Atalja als auch die intellektuellen um das jüdische Bild des Judas. Er bricht auf in eine andere Welt und verlässt Jerusalem. Hier kommen ein Topos des Linkszionismus und ein realer Ort aus Oz’ eigenem Leben zum Tragen. Denn Shmuel geht in den Negev, wo er helfen will, die neue Stadt Mitzpe Ramon aufzubauen….  Mehr dazu.