Schlagwort-Archive: Zivilgesellschaft

Großer Protest gegen Ceta und TTIP. Von Markus Dobstadt, Publik-Forum

17.09.2016

Mehr als 300000 Menschen haben am 17. September in sieben deutschen Städten gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und Ceta protestiert. Sie sandten ein deutliches Signal an die SPD, die am Montag über ihre Haltung zu Ceta befindet


Ein breites Bündnis von 30 Naturschutzverbänden, gesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen hatte zum Protest gegen die Abkommen aufgerufen. Nach Angaben der Organisatoren kamen bundesweit 320000 Menschen, außer in Frankfurt auch in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, Stuttgart und München… Mehr dazu.

Einsetzen lohnt sich! #Netzneutralität in der EU gesichert – Überholspuren werden verboten! Von Markus Beckedahl.

30. AUG. 2016 — Hallo,

die europäischen Regulierungsbehörden haben heute ihre endgültigen Leitlinien zur Netzneutralität vorgestellt. Und darin ganz klar Überholspuren im Netz verboten! Das ist ein großer Erfolg der europäischen Zivilgesellschaft, die sich mit der Kampagne „Save the Internet“ seit Jahren für den Erhalt der Netzneutralität eingesetzt hat.

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Der schweizer Soziologe Jean Ziegler begeistert auf der LITCOLOGNE.

16.03.2015

Jean Ziegler beschäftigte sich schon für die UN mit dem Recht auf Essen und dem globalen Nahrungsmittelmangel.
Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler begeisterte mit einem fulminanten LitCologne-Auftritt in der Comedia. Hoch die internationale Solidarität, eine Fundamentalkritik an einer Gesellschaft, die Millionen von Menschen verhungern lässt. Von Thomas Geisen

Denn eines seiner Hauptanliegen ist die Entlarvung der seiner Auffassung nach menschenfeindlichen Ökonomie: „Heute ist die mächtigste und zugleich die gefährlichste metasoziale Begründungsweise die „Naturalisierung“ ökonomischer Fakten. Die Ökonomen, die Manager und Banker, die er auch schon mal als Halunken, Räuber oder Mörder bezeichnet, „berufen sich auf sogenannte ‚Naturgesetze der Wirtschaft‘, um den Menschen aus seiner eigenen Geschichte zu vertreiben, um präventiv jeden Ansatz von Widerstand zu brechen und ihre Profite abzusichern.“ Ziel dieser „Wahnidee“: Die Selbstregulierung des Weltmarktes, endlich befreit von aller Einmischung von Staaten, Gewerkschaften, Bürgern.

Ziegler, gegen den es Augstein manchmal etwas schwer hat, appelliert an „alle Aktivisten der weltweiten Zivilgesellschaft“, die er durch den moralischen Imperativ angetrieben sieht, die Kräfte zu bündeln für „eine solidarische Gesellschaft, die Humanisierung des Menschen, die Entfaltung all seiner unendlichen schöpferischen Kräfte, seiner Fähigkeit, glücklich zu sein, zu lieben, kurzum seiner Freiheit“, schreibt er. Und singt in Köln das Hohelied auf die sozialen Bewegungen, die zivil Gesellschaft…  Mehr dazu.

Brot für die Welt: Ein Welt-Standard für Lebensmittel

17.11.14, von Francisco Mari, Brot für die Welt

Der Gipfel des Lebensmittel-Standards GloabalGAP in Abu Dhabi

Kaum jemand kennt ihn, obwohl er unser aller Leben stark beeinflusst: der internationale Lebensmittelstandard GlobalGAP. Alle Supermarktketten verlangen von ihren Zulieferern, dass die Waren den strengen Anforderungen dieses Standards genügen. Dabei geht es um 220 Kriterien zur Sicherstellung von der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Lebensmittel, ihrer umweltgerechten Erzeugung und der Einhaltung von minimalen Arbeitsnormen. Auf den internationalen Lebensmittelmärkten darf nur noch liefern, der von der Organisation GlobalGAP „zertifiziert“ ist, d.h. die geforderten Bedingungen einhält. Dieser GlobalGAP hat vom 27. bis 29. Oktober zu einem sog. „Summit“ (Gipfeltreffen) nach Abu Dhabi eingeladen. Wir wollten mehr von GlobalGAP wissen, und deswegen baten wir Rudolf Buntzel, Berater von Brot für die Welt in Welternährungsfragen an der Tagung teilzunehmen. Hier sein Bericht:

Viel Aufsehen wurde erregt mit der sog. „Erklärung von Abu Dhabi“, die im Plenum vorgestellt, unter Gleichgesinnten diskutiert und dann in einem abstrusen Zeremoniell auf der Bühne unterzeichnet wurde. Viele Teilnehmer wurden öffentlich interviewt, warum sie die Erklärung gerne unterschreiben. Aber keiner wurde gefragt, warum er oder sie die Erklärung nicht unterschreibt. Das hätte ich stellvertretend für BfdW vielleicht erläutern können: Es fehlen entscheidende Hinweise auf die Bedeutung der Kleinbauern, auf die Organisationen der Zivilgesellschaft, auf Fragen der Gendergerechtigkeit, auf die Verantwortung des Privatsektors – besonders der Supermärkte, auf eine Unterscheidung zwischen Exportmärkten und Binnenmärkten. Wie kann man über Erzeuger reden und deren Verantwortung, ohne ein Wort über die Preisgestaltung zu verlieren? Wie können die mächtigsten Firmen der Welt nur an Andere Forderungen stellen, ohne auf ihr eigenes , Welternährungverantwortungsbewusstes Handeln Bezug zu nehmen?..

Dass der internationale Lebensmittelhandel ein Geschäft ist, dagegen habe ich nichts. Aber störend finde ich, dass es bei allen Teilnehmern offensichtlich Konsens war, dass es bei GlobalGAP um sehr viel mehr geht als nur um Geld: Es geht ihnen um die Mitwirkung an einer besseren Welt. Z.B. haben fast alle Redner ihre Ausführungen mit der Notwendigkeit begonnen, den Hunger auf der Welt durch Mehrproduktion im Sinne der Kriterien für eine „gute fachliche Praxis“ (GAP = Good Agricultural Practice) zu bekämpfen…

 

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Das Zivilcourage-Portal

Das Zivilcourage-Portal stellt ein Forum zum Thema Zivilcourage dar, das den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern soll. Es bietet allgemeine Informationen zum Thema Zivilcourage. Es wird ein Einblick in motivations- und sozialpsychologische Forschungsfragen im Zusammenhang mit Zivilcourage gegeben. Forscher erhalten hier eine Plattform, ihre Arbeit und Materialien interessierten Studierenden und Wissenschaftlern zugänglich zu machen. Zudem werden Angebote zu Zivilcourage-Trainings im deutschsprachigen Raum präsentiert und verschiedene Internetseiten zum Thema Zivilcourage verlinkt. Zum Portal.

Ist nach der Demokratie vor der Demokratie? (Thema des Monats)

Colin Crouch setzt bei einem Auftritt in Deutschland auf die Zivilgesellschaft. Gibt es da ein Problem?

Die Demokratie sei keineswegs im Niedergang begriffen, sondern lebendig wie nie, erklärt der Berliner Historiker Paul Nolte in der aktuellen Ausgabe des Magazins ‚Cicero‚: Arabischer Frühling, Occupy-Wall-Street, die Piraten und die Stuttgarter Wutbürger belegten es. Alle Thesen vom baldigen Ende des demokratischen Zeitalters hätten sich selbst als Auslaufmodell erwiesen.

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‚Selbst denken‘ – ein Buchhinweis

Wir leben in einer Krisenzeit – was aber sind die tatsächlichen und was nur vermeintliche Krisen?  Was sind die Ursachen? Was sind die Wirkungen? In verwirrenden Analysen wird beides nicht selten vermischt – bisweilen wie die unflätige Sau, wie Martin Luther sagen würde. Und alle sind verwirrt.

Obwohl Ursachen also im Dunkel bleiben, werden aber scheinbar zwingende ‚Lösungen‘ von Führungsspitzen „alternativlos“ aus dem Hut gezaubert. Protestanten aber wissen: auch Päpste und Kaiser können irren. Und nicht allein sie. Luthers Erkenntnisprozess muss wohl in allen Generationen neu für die jeweilige Zeit gewonnen werden.

Dann kann vieles anders werden, meint Harald Welzer. Sein Rezept ist also nicht ganz neu, aber doch neu überzeugend: „Denken muss er, der Mensch, selbst denken.“

Und:  „In einer Zeit, in der die gesellschaftliche Entwicklungsrichtung dem zuwiderläuft, was zukunftsfähig wäre, reicht Denken allein aber nicht aus: Es muss auch etwas getan werden, um die Richtung zu ändern.“

Ergo: lesen Sie mehr – um selbst zu denken

Studie: Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihren neuen Report veröffentlicht: „Staatsversagen. Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden. Ein Report aus Westdeutschland“. Das Fazit: die Verharmlosung durch die Behörden macht es den Rechtsextremen allzu leicht.

Lesen Sie mehr über Staatsveragen.