Über uns

 

Wort-Meldungen –die kritische Website

zu den Transformationsprozessen in Kirche und Gesellschaft

 

Die Website Wort-Meldungen.de ist ein Portal zur freien, kritischen und unabhängigen, transparenten Information und Diskussion in der Kirche. Es dient der Information, der Diskussion, der Kooperation und der Partizipation. Es trägt zu einer modernen, zivilgesellschaftlichen Gestaltung von Kirche und damit zur Veränderung der Organisationskultur bei. Der schleichenden Schleifung demokratischer Verfahren und Prinzipien wird damit gewehrt. Im öffentlichen Bereich hat sich für parallele Kooperations- und Beteiligungsansätze der Begriff des „Open Government“ etabliert. In der Kirche braucht es eine „open participation“.

 

Information und Transparenz

Die kirchlichen Medien sind mittlerweile zentralisiert und das GEP, das Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik, in die EKD eingegliedert1. So können journalistische Parallelwelten wachsen, die von der erlebten Wirklichkeit der Menschen abweichen. In der Analyse kritischer gesellschaftlicher und kirchlicher Themen ist oft eine Verwechslung von Ursachen und Folgen zu konstatieren. Daher braucht es zuerst fundierte Analysen auf der Basis von Information. So wird Transparenz möglich. In der heutigen Lage der Kirche ist das der erste Schritt zur Lösung der durch die Reformen entstandene Krise.

 

Erscheinungsweise

Montags morgens um 8h erscheinen die wort-meldungen wöchentlich neu mit 16 Artikeln/Beiträgen. Sie widmen sich den Transformationsprozessen der Zeit: denen in Gesellschaft und Kirche, dem institutionellen Wandel generell und speziell den Kirchenreformen, dem Wandel der Profession des Pfarrers/der Pfarrerin und weiteren Themen aus dem Bereich Kirche.

 

Kooperation und Partizipation

Eine fortgesetzte Erosion der Kirche von innen kann gestoppt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die Stärkung bzw. Wiederherstellung der Kooperation und Beteiligung. Diese kann sich nur sukkzessive von unten entwickeln – im Geist der Geschwisterlichkeit und der Menschlichkeit. Einer „Kultur“, die durch die ganze Geschichte des Christentums hindurch Generationen immer neu geprägt, inspiriert, gestützt und motiviert hat. Vielleicht bietet gerade eine solche Plattform eine besondere Chance für diese christliche Kultur des Miteinander und Gemeinsinns – als überzeugende Alternative gegenüber Denksystemen, die Menschen als Wettbewerber oder Widersacher gegeneinander in Front bringen wollen.

 

Informationsquellen

Quellen bilden neben eigenen Beiträgen von Vereinsmitgliedern im Internet an anderer Stelle vorhandene Artikel, Publikationen und Projekte. Die Quellen sind sowohl Internetauftritte von Presse, Funk + TV und offizielle kirchliche Seiten als auch die Seiten des EKD-reformkritischen Spektrums von Bloggern und Gruppen. Auch Artikel von Redakteuren oder aus der Leserschaft sind willkommen.

Eine übersichtliche Kategorisierung und Verschlagwortung soll die regionale (landeskirchliche) und inhaltliche (thematische) Suche nach relevanten Artikeln und Stichworten erleichtern.

 

Beteiligung

Beteiligung , Kooperation schafft evolutionäre Vorteile, erläuterte der Vorsitzende des Hess. Pfarrvereins Martin Zentgraf bei seinem Impuls zur Vereinsversammlung im Februar 2013 in Frankfurt. Im dortigen Senkenbergmuseum erforschte man die Frage, warum sich gerade die spezies Mensch in der Urgeschichte gegenüber den anderen, zahlreichen „Konkurrenten“ durchsetzen konnte. Die Antwort der Historiker: es war seine Kooperationsfähigkeit. Wir wollen damit kein historisches, schon gar kein theologisches Urteil fällen. Wir wollen aber mit de Plattform an die Theorie des evolutionären Vorteils der Kooperation anknüpfen. Gegen das Herrschafts’wissen‘ einzelner setzen wir die Schwarmintelligenz. Hier das von 20000 Pfarrerinnen und Pfarrern, zusätzlich das von zahlreichen Laien und Professoren.

Beteiligen Sie sich! Viele kleinste Beiträge summieren sich. Keine/r ist zusätzlich belastet.

 

Die Gemeinschaft

Wortmeldungen e.V. ist eine Gemeinschaft, die sich um die Website www.wort-meldungen.de herum sammelt.

 

Ziel der Gemeinschaft ist es, Kirche in ihrer gegenwärtigen Wirklichkeit zu gestalten. Hierfür unterstützt die Website auch Aktionen der Gemeinschaft, die aus der Plattform hervorgehen. Die Auswirkungen sollen real und nicht und virtuell sein.

 

Der Verein Wort-Meldungen e.V.

Der Verein stellt als juristische Person die Website Wort-Meldungen.de zur Verfügung. Unabhängigkeit ist die Voraussetzung für sachlich-kritische Information. Dies soll der Vereinsstatus und die Finanzierung über Spenden gewährleisten. Der Verein ist am 21.03.2013 gegründet und hat seinen Sitz in Darmstadt. Mitglieder und Mitwirkende stammen zum Zeitpunkt der Gründung aus sechs verschiedenen Landeskirchen. Der Verein ist gemeinnützig tätig.

 

Finanzierung

Wir wollen nicht ändern, was sich seit der Urgemeinde bewährt hat. Daher bitten wir um Spenden. Also: kein Sponsoring und damit keine fremde Einflussnahme auf das Projekt! Wenn jede Gemeinde für „Wort-Meldungen“ nur 5 € pro Jahr spendet, ist das Projekt nicht nur gesichert, sondern kann sukkzessive sein Angebots- und Leistungsspektrum im Sinne der Zielsetzung Information – Partizipation – Aktion ausbauen. Macht mit. Kooperiert!

 

Friedhelm Schneider und Hans-Jürgen Volk

(für den Vereinsvorstand)

 

(Kontaktdaten auf der Webseite)

Weshalb die Webseite nötig wurde – Projektbeschreibung

 

Alternativlos“ lautete das Unwort des Jahres 2010. Es ist zum Unwort einer ganzen Epoche geworden. Der Glaube an die Märkte hat den Glauben verdrängt, hat zu einer in der Nachkriegszeit beispiellosen Uniformität des Denkens, einem Absolutismus der Information geführt und einen Sog entwickelt, dem auch die evangelische Kirche sich nicht in gebührender Weise entzogen hat. Vielmehr schwamm sie im Zeichen von ‚Reformen‘ ab einem bestimmten Zeitpunkt unkritisch in diesem Fahrwasser mit. Aus dem Ziel der Steigerung der Glaubwürdigkeit durch Wahrung des eigenen kirchlichen Profils und dem entsprechender, vorbildhafter Organisationsgestaltung eines anderen überlegenen Managements wurde schnell die Zentralisierung, hierarchisches Strukturen und die Verlagerung der Macht von Theologen auf Verwaltungsangestellte, Geschäftsführer oder Juristen. Ab diesem Zeitpunkt war die eigene, reiche Glaubenstradition nicht mehr die Basis, sondern schmückendes Beiwerk kirchenleitenden Wirkens. Die Kulturveränderung in der Kirche war umfassend, im Protestantismus total, aber selbst in der katholischen Kirche für viele Menschen an der Basis nicht tragbar. Eine nie dagewesene Distanz zwischen Klerus und Kirchenvolk war die Folge. Der – im Laufe der 2000 jährigen Kirchengeschichte fast einmalige – Rücktritt Benedikts ist das Eingeständnis einer verfehlten, zentralistischen, weltfremden und menschenabgewandten Führung. In der EKD, die im Zuge ihrer Reformpolitik eine bemerkenswerte Anpassungspolitik an die katholischen Strukturen – und damit auch die Kultur – betrieb, ist der Kulturwandel auf dem Hintergrund der eigenen Tradition noch deutlich gravierender, wenngleich das Ausmaß der innerkirchlichen Entfremdung zwischen Mitarbeiterschaft und „Führung“ nicht im Umfang der innerkirchlichen Opposition der katholischen Kirche sichtbar wird. Aber sie ist notorisch – und wirkt. Der Rücktritt des Papstes ist – in Verbindung mit bemerkenswerten Wahlergebnissen bei Führungspositionen in der evangelischen Kirche – ein Signal auch gegen die protestantischen Top-Down-Ansätze in der EKD und den Landeskirchenämtern, die mit den protestantischen, demokratisch-synodalen Strukturen in Widerspruch stehen.

 

Heute besteht die daher Aufgabe in der evangelischen Kirche darin, eine moderne, zivilgesellschaftliche Kultur der breiten Partizipation wieder herzustellen und damit auch verschüttete Quellen eigener Kraft und spielerischer Kreativität neu freizulegen. Die Basis dafür ist vorhanden, bekannt und bewährt: „Die christliche Kirche ist die Gemeinde von Brüdern und Schwestern…“ (Barmen III); „Die verschiedenen Ämter in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten und befohlenen Dienstes.“ (Barmen IV). Auf diese Weise bringen wir nicht nur die evangelische Kirche weiter, sondern leisten auch wichtige Impulse gegen die gesellschaftliche Uniformisierung. In dem die Kirche nicht nur bevormundende Forderungen an die Gesellschaft und Politik stellt, sondern eine andere, bessere Kultur vorlebt, kann sie auch verlorene Glaubwürdigkeit zurückerlangen.

Dazu brauchen wir die kritische Information, den freien Austausch, die sachlichen, faire Konfrontation von Argumenten – und der Akzeptanz besseren Lösungsansätze. Insbesondere Pfarrerinnen und Pfarrer selbst müssen wieder die Möglichkeit bekommen. die Prozesse ihre Kirche mitzugestalten, von der sie sich zunehmend ausgeschlossen fühlen oder durch innere Emigration zurückziehen. Auch sensibles theologisches Führungspersonal ist von der Entfremdung zur innerkirchlichen Entwicklung selbst betroffen und wird diese Plattform daher als einen möglichen Weg aus der Krise wahrnehmen.

1Eberhard Cherdron/Martin Schuck, Evangelische Existenz heute, Dt. Pfarrerblatt 10/2012