12/2015
Pfarrverein Hannover, Bericht des Vorsitzenden vor der Sprecherversammlung
von Andreas Dreyer
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Fehler, die natürlich nicht sie selbst, wohl aber die Landeskirche als solche betreffen, – und sich dafür zu entschuldigen…
Diese kritische Selbstwahrnehmung betrifft die Bereiche
– der Abweisungen von ca. 300 examinierten TheologInnen – oft gut benotet – in den Neunzigerjahren, die sich verheerend ausgewirkt hat,
– das betrifft die – im Vergleich zu anderen EKD-Kirchen sehr restriktiven – Disziplinarmaßnahmen gegenüber der Pfarrerschaft in Lebensführungsfragen, insbes. die bis in die Mitte der Neunzigerjahre praktizierte Regelversetzung bei Scheidung
– das betrifft die später für rechtswidrige erklärte Zwangsstellenteilung für Theologenehepaare und die Frage, wie die Jahre unfreiwilligen Teildienstes pensionsrechtlich zu behandeln sind.
– das betrifft die langanhaltende Diskriminierung von KollegInnen mit anderskonfessionellem, vor allem katholischem Ehepartner sowie die Androhung der Nichtordination bei entsprechender Partnerwahl
– das betrifft nicht zuletzt auch den Umgang mit homosexuellen PastorInnen bis hin zur Entlassung.
– das betrifft die sog. Ehrenamts-Ordination für PastorInnen mit verdienendem Ehepartner, auch bis weit in die Neunzigerjahre hinein üblich.
– Vor allem aber betrifft es die radikalen Stellenstreichungen und –kürzungen, die den KollegInnen die verbrieften Stellenumfänge nachträglich veränderten und dadurch zu einem großen Vertrauensverlust führten.
Die Verletzungen, die hierdurch bei vielen KollegInnen entstanden sind, wirken nachhaltig und
frustrierend. Ein offener, ehrlicher, selbstkritischer Umgang ist daher unbedingt erforderlich….
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