Trauer. Interview mit Andrea Haller, in: agora42

09/2016

Margot Käßmann hat einmal geschrieben: „In einer ökonomisierten Gesellschaft gibt es für Trauer keinen Raum und keine Zeit.“ Stimmen Sie dem zu?

Ja, ich glaube, das stimmt. Der Anspruch, immer zu funktionieren, den wir an uns selbst stellen und der auch von der Arbeitswelt an uns gestellt wird, ist extrem hoch. Da wird von trauernden Vätern nach einer Woche erwartet, dass sie zur Arbeit zurückgehen. Das hat auch mit einem gesellschaftlichen Leitbild zu tun: „Unser Leben funktioniert“. Das Normale ist, dass alles gut ist, dass alles funktioniert. Das erwarten wir von unserem Leben wie auch vom Leben der anderen. Und wenn mal etwas nicht funktioniert, dann haben wir keinen Platz dafür. … Mehr dazu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert