Archiv der Kategorie:
Tod

Tod und Sterben in den Medien. Beobachtungen, Interpretationen, Konsequenzen.

02/2017, von Jörg Herrmann

Religiöse Dimensionen der Darstellungen von Tod und Sterben in den Medien

Der Durchgang durch mediale Darstellungen von Tod und Sterben hat gezeigt, dass explizite religiöse Bezüge eher die Ausnahme sind. Sie kommen vor. In einer Fernsehserien wie „Six Feet Under“ ebenso wie in einem TV-Spielfilm wie „Blaubeerblau“ und auf Gedenkseiten im Internet. Am präsentesten sind sie vielleicht noch im Kinospielfilm. Und in einem von mir bislang nicht erwähnten Bereich kommt Religion natürlich auch vor: in den Propagandavideo der Dschihadisten des Islamischen Staates und anderer Terrorgruppen….

Die Menschen wissen, dass Pfarrerinnen und Pfarrer an den Grenzen des Lebens handlungs- und sprachfähig sind. Sie erwarten dabei Situationssensibilität und ein Eingehen auf das Individuum, zu recht, wie ich finde. Eine Traueransprache nach Schema F ist nicht nur enttäuschend für die Angehörigen, sondern auch theologisch defizitär. Die Bedeutsamkeit eines christlichen Begräbnisses lebt dabei natürlich auch davon, dass es um die Gestaltung eines existenziellen Einschnitts im wirklichen Leben geht. …
In den Medien findet sich beides: Todesbewusstsein und Todesprotest, Demut und Hybris. Die Medien bieten dabei eine Fülle von Anknüpfungspunkten für den religiösen Diskurs und die pastorale Praxis im Horizont von Kreuz und Auferstehung. Sie fordern zur Auseinander-setzung heraus.

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Zukunft der Trauer Früher wurden die Uhren angehalten, wenn einer starb. Von Heribert Prantl, SZ

29. Oktober 2016, Kommentar von Heribert Prantl, SZ
Früher wurden die Uhren angehalten, wenn einer starb

Und heute? Werden die Toten oft anonym und billig beigesetzt. Und die Lebenden beschweren sich, wenn sie sich für eine Beerdigung freinehmen müssen. Über unsere Suche nach dem richtigen Umgang mit dem Sterben.

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Trauer. Interview mit Andrea Haller, in: agora42

09/2016

Margot Käßmann hat einmal geschrieben: „In einer ökonomisierten Gesellschaft gibt es für Trauer keinen Raum und keine Zeit.“ Stimmen Sie dem zu?

Ja, ich glaube, das stimmt. Der Anspruch, immer zu funktionieren, den wir an uns selbst stellen und der auch von der Arbeitswelt an uns gestellt wird, ist extrem hoch. Da wird von trauernden Vätern nach einer Woche erwartet, dass sie zur Arbeit zurückgehen. Das hat auch mit einem gesellschaftlichen Leitbild zu tun: „Unser Leben funktioniert“. Das Normale ist, dass alles gut ist, dass alles funktioniert. Das erwarten wir von unserem Leben wie auch vom Leben der anderen. Und wenn mal etwas nicht funktioniert, dann haben wir keinen Platz dafür. … Mehr dazu.

Tausend Tode schreiben

Im Internet sind Videos von Hinrichtungen frei verfügbar, im Alltag wird der Tod aber oft verbannt. Die deutsche E-Book-Verlegerin Christiane Frohmann will ausloten, wie unsere Gesellschaft mit dem Sterben umgeht.
Frau Frohmann, Ihr E-Book «Tausend Tode schreiben» soll tausend persönliche, kurze Texte über das Sterben versammeln. Warum haben Sie sich für das Thema entschieden?

Ich beschäftige mich schon lange mit dem Tod. Mein Opa hat mir viele Legenden aus dem Mittelalter über Seuchen und Hexenverbrennungen erzählt; später habe ich mir auf Reisen jede Krypta und jedes eingewickelte, mit Juwelen geschmückte Skelett angesehen. Als Teenager war ich sehr von der New-Romantic-Bewegung geprägt, aus der dann später die Gothic-Jugendkultur wurde – dabei bin ich vom Wesen her gar nicht morbid. Heute interessiert mich, wie unsere Gesellschaft mit dem Tod umgeht… Zum Interview mit der Autorin in der NZZ.

Christiane Frohmann (Hg.)
Tausend Tode schreiben
ISBN ePub: 978-3-944195-55-1
ISBN mobi: 978-3-944195-56-8
EUR 4,99; FR 6,00
Version 2/4, erschienen am 16. Januar 2015

Die Idee war und ist, in Form von tausend kurzen Texten tausend höchst subjektive Ansichten auf den Tod zu versammeln, damit diese zusammenwirkend einen transpersonalen Metatext über den Tod schreiben, aus dem wiederum ein plausibles Bild dessen entsteht, wie der Tod in der heutigen Gesellschaft wahrgenommen wird, welche Realität er hat, wie und was er ist. Ich habe Autor*inn*en angesprochen und Menschen, die beruflich oder privat mit dem Tod zu tun haben. Viele dieser Menschen haben weitere Mitwirkende dazugeholt. Wer von den Leser*inne*n dieses E-Books selbst einen Text zum Tod geschrieben hat oder in sich trägt, kann diesen ebenfalls zu ‚Tausend Tode schreiben’ beitragen (Exposé), weil noch drei weitere Versionen erscheinen werden. Die Deadline für Version 3/4 ist der 2. Februar 2015.

Erhältlich bei minimore.de, Amazonkindle, beam, bol.de, buch.ch, buch.de, buecher. de, ciando, hugendubel.de, iTunes, thalia.at, thalia.ch, thalia.de, txtr, weltbild.at, weltbild.ch und weltbild.de sowie in vielen Buchandlungen. (Fragen Sie im Zweifelfall einfach nach, Ihr Buchhändler kann auch E-Books bestellen.)

Die Autor- und Herausgeberanteile am Erlös gehen als Spende an das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin-Pankow… Zur Quelle.

 

Dem Rätsel Nahtod auf der Spur

Während eines Sterbeprozesses beobachteten Forscher eine hohe Hirntätigkeit. Dies könnte eine Ursache so genannter Nahtod-Erfahrungen sein. Foto: WavebreakMediaMicro

US-Forscher wollen der Lösung des Phänomens Nahtod ein Stück näher gekommen sein. Die Ergebnisse der neuen Studie stoßen bei Experten jedoch auf Skepsis. Lesen Sie mehr.