Schlagwort-Archive: Tafel

Drei gute Gründe gegen das Tafelsystem

Professor Stefan Selke kritisiert die wachsende Tafelbewegung in Deutschland. In seinem englischsprachigem Artikel schreibt er über die Probleme, die sich aus der Tafelbewegung ergeben:

 

  • Die Regeln der Tafel werden oftmals von Betroffenen als diskriminierend und stigmatisierend empfunden. Diejenigen, die also auf Tafeln angewiesen sind werden einem emotionalem Stress ausgesetzt. Dabei sollte der Staat eigentlich Armut bedingungslos bekämpfen.
  • Die Tafelbewegung ist eigentlich ein überholtes Modell. Statt die Ursachen von Armut zu bekämpfen werden lokal die Folgen gemildert.
  • Für die Wirtschaft hat sich ein Mark um die Armut entwickelt. Man zieht ökonomische und symbolische Profite aus dem Engagement. Gleichzeitig wird die Wirtschaft nicht dazu verpflichtet die Ursachen der Armut zum Beispiel durch Löhne zu beheben.

 

„Schamland. Die Armut mitten unter uns“

Das neue Buch von Prof. Dr. Stefan Selke „Schamland. Die Armut mitten unter uns“ stößt auf großes Medieninteresse. Am 14. April 2013 war er in der ARD-Sendung Titel Thesen Temperamente zu sehen sein, am 21. April bei Günther Jauch.

Kernthesen

Schamland ist ein exemplarischer Blick in den unverstellten Rückspiegel der eigenen Gesellschaft. Es zeigt die Hinterbühne eines reichen Landes aus der Sicht der Menschen, die arm sind inmitten von Reichtum. Die Kernthese des Buches ist, dass Tafeln die Ersatzprogrammatik im sich schleichend auflösenden Sozialstaat sind, das moralische Nadelöhr der Gegenwartsgesellschaft.

So charmant die Tafelidee auf den ersten Blick wirkt, so problematisch sind Tafeln. Sie sind weder sozial noch nachhaltig. Wenn Freiwillige Verantwortung in hoheitlichen Bereichen (Existenzgrundlage, Teilhabe) übernehmen, droht bei den politisch Handelnden der Sorgereflex zu erschlaffen.

Lesen Sie die vollständige Rezension.