Die Frage mag seltsam klingen. Die Frage ist seltsam. Und dennoch nicht unberechtigt. Erinnern wir uns an den 2. Ökumenischen Kirchentag München:
Andreas Dreyer, Vors. des Pfarrvereins Hannover, fragte 2010 im Deutschen Pfarrerblatt: „Dürfen Pfarrer eigentlich zum Kirchentag, so fragt man sich jetzt, nach dem Münchner Ökumenischen Kirchentag, bei dem unserem Pfarrverband ein eigener Stand auf der Agora, dem Markt der Möglichkeiten ohne klare Angabe von Gründen verwehrt worden ist.
Nein, sie dürfen nicht, zumindest wenn sie einen Stand beschicken wollen und sich auch als Pfarrerinnen und Pfarrer erkennbar präsentieren möchten. Das ist, bei Lichte besehen, ein Skandal. Und doch spricht merkwürdigerweise kaum jemand darüber.
‚Warum wart Ihr eigentlich nicht auf dem ÖKT in München’, so fragte mich unlängst der Vorsitzende des Mitarbeiterverbandes, der natürlich seinen Stand wieder dorthin mitgebracht hatte. In Bremen waren wir noch Standnachbarn gewesen. – ‚Wir sind ausgeladen worden, waren nicht erwünscht.’ Ungläubiges Staunen seine Reaktion, er schien mir bis zuletzt nicht zu glauben und dachte, ich wolle ihm einen Bären aufbinden.“
Nun wird der dritte Ökumenische Kirchentag angekündigt, und man fragt sich: Dürfen die Pfarrer zum Dritten Ökumenischen Kirchentag. Vielleicht stellt sich diese Frage gar nicht mehr. Sondern vielleicht heißt dann die Frage: Wollen die PfarrerInnen nach den Erfahrungen in München denn überhaupt noch an dieser Veranstaltung teilnehmen? F.S.
3. Ökumenischer Kirchentag für 2021 geplant
Der dritte Ökumenische Kirchentag (ÖKT) soll 2021 Realität werden. Darauf haben sich die Präsidiumsdelegationen des Deutschen Evangelischen Kirchentages und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken in Frankfurt geeinigt. Beide bekräftigten ihren gemeinsamen Willen, an einem dritten ÖKT festzuhalten.
Die beiden Delegationen bedauerten ausdrücklich, dass es aus organisatorischen Gründen im Jahr 2019 keinen Ökumenischen Kirchentag geben kann. Auf dem Weg zum dritten Ökumenischen Kirchentag bekommt nach ihrer gemeinsamen Überzeugung die für 2017 geplante gemeinsame Veranstaltung umso größeres Gewicht.