09/2015, aus Jahresbericht der EKHN.
Der Jahresbericht der EKHN wartet mit einer kleinen Sensation auf: der Entmytologisierung der früheren Angaben zur Entwicklung der Kirchensteuer real (inflationsbereinigt). Die Angabe der Steigerung um 17% der realen Kirchensteuern seit 1990 findet sich in der Grafik S. 6: Im Jahr 1990 lag der Realwert bei 303 Mio. € (Grafik des Diagramms), im Jahr 2014 bei 355,6 (Grafik und Legende des Diagramms). Das ist nach Adam Riese eine Steigerung um 17,16%.
Unbeschadet dessen gilt unsere mehrfach getroffene Aussage, dass die Realwertbetrachtung bei den Kirchensteuern nur mit Einschränkungen zutrifft (vgl. S. 6: Der Sinn der Realwertprognose).
Noch im Jahresbericht 2012/2013 wurde als Trend für die Entwicklung des Realwertes ein Minus von 0,9 angegeben, vgl. die entsprechende Grafik S.6. nebst folgendem Kommentar:
Die Fragen verlangen eine seriöse (Hervorhebung F.S.) Antwort, und diese macht
es dann doch nötig, tiefer in die Zahlen einzusteigen:
[1]
Die hohen Kirchensteuereinnahmen aus dem Jahr 2012 – nominell die zweithöchsten überhaupt – ergeben, für sich gesehen, ein irreführendes Bild von der tatsächlichen Einnahmesituation der Kirche. Denn der entscheidende Faktor ist die Kaufkraft des Geldes zum jeweiligen Zeit punkt. Die Grafik unten links zeigt: Bereinigt man nun die Kirchensteuereinnahmen der vergangenen Jahre um die jeweilige Inflationsrate, um damit die »reale Einnahmesituation« abzubilden, stellt man Erstaunliches fest: Real betrachtet liegen die Einnahmen 2012 in etwa auf der Höhe der Einnahmen des Jahres 2009, sind aber niedriger als die Einnahmen in den Jahren 1993 bis 1995 sowie 1999 und 2000. Der um die Inflationsraten bereinigte langfristige Trend der Kirchensteuer entwickelt sich insgesamt leicht negativ.
Anm. F.S.: Der von den Finanzprognosten vorausgesagte negative Trend hat sich also – wieder einmal – nicht bestätigt und muss innerhalb Jahresfrist deutlich nach oben korrigiert werden. Er müsste korrigiert werden. Leider muss man sich die Ergebnisse der Angaben selbst errechnen. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen in der Finanzabteilung der EKHN diese Werte selbst auch errechnet haben. Und es über dem umfangreichen operativen Tagesgeschäft (auch die EKHN will ja die Doppik einführen…und stockt gerade bei 2 Pilotprojekten) nur vergessen ging, diese Angaben noch expressis verbis zu benennen.
Mehr Personal benötigt jede Kirchengemeinde, damit Mitarbeiter vor Ort, über unser Glauben und Taten einbringen können. Somit sollen Kirchenaustritte gestoppt werden.