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Kirchensteuer

IW (Institut der Deutschen Wirtschaft) Kurzbericht: Kirchensteuereinnahmen trotzen dem Mitgliederschwund

02/2019

Obwohl die Anzahl der Mitglieder in der katholischen und evangelischen Kirche in der Vergangenheit kontinuierlich zurückgegangen ist, sind die Einnahmen aus der Kirchensteuer deutlich gestiegen. Dieser Trend ist auch für die kommenden Jahre zu erwarten – der hohen Beschäftigung und dem progressiven Einkommensteuertarif sei Dank.

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14. DEZ 2018

Zur Diskussion gestellt: Vier Gründe für die Abschaffung der Kirchensteuer. Von Prof. Ulrich Hemel

12/2017

Davon geht die Kirche nicht unter
Es gibt viele gute Gründe für die Abschaffung
der Kirchensteuer. Sie ist unzeitgemäß, nicht gerecht
und macht träge, findet der Theologe Ulrich Hemel

13.08.2017, Welt am Sonntag

Die durch das Kirchensteuersystem mit bedingte
Beamtenmentalität in der kirchlichen Verwaltung
bremst Kräfte aus, die sich neu mit christlichen Inspirationen
aus dem Evangelium auseinandersetzen
wollen. Nicht Erneuerung, sondern vorsichtiger
Rückbau ist folglich die Devise. Wer Besitzstände
wahrt, bricht nicht auf. Wer Vergangenheit verwaltet,
gewinnt nicht die Zukunft. Es ist folglich kein Wunder,
dass viele kirchlich geführte sozialen Einrichtungen
von staatlichen kaum zu unterscheiden sind…

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Position eines langjährigen Kirchenvorstandes: Kirchensteuermittel müssen an die Basis!

08/2017, von Heinrich Nädler, Hannover

(zu einem Artikel Reinhard Bingeners in der FAZ: Wo bleibt die Kirchensteuer?)

Sehr geehrter Herr Bingener,

die Zukunft der christlichen Kirchen scheint Ihnen sehr am Herzen zu liegen und mir auch. In Ihrem Artikel vom 26.3.17 zu, Wo bleibt die Kirchensteuer? Findet sich der Satz: Die Wahrscheinlichkeit eines Kirchenaustritts sinkt gegen null, wenn ein Kirchenmitglied den Pfarrer auch nur namentlich kennt oder ihn schon einmal von ferne gesehen hat. Die Kirche hätte also ein Interesses daran, ihre Präsens vor Ort zu stärken. Vorrangig werden jedoch Stellen für Pfarrer und Diakone eingespart. Doch wo Hirten fehlen, läuft die Herde auseinander.
Nach zwanzig Jahren im Kirchenvorstand ist meine Analyse: DIE VERTEILUNG DER KIRCHENSTEUER VON OBEN NACH UNTEN SCHWÄCHT DIE CHRISTLICHEN KIRCHEN IN DEUTSCHLAND.
Weltweit ist es üblich, dass die Geistlichen bzw die Kirchenvorsteher die Mitgliedsbeiträge bei ihren Kirchenmitgliedern einsammeln. D.h. die Einnahmen kommen zu erst in den Ortskirchen an, ein Teil davon wird nach oben weitergereicht, der überwiegende Teil bleibt in der Gemeinde.
Deutschland soll das einzige Land weltweit sein in dem es umgekehrt läuft, weil hier die Einnahmen von oben nach unten verteilt werden, wobei Oben natürlich auch gleich festlegt wieviel oben bleibt. Hierzulande erheben die Finanzämter die Kirchensteuer und verteilen sie an die Landeskirchenämter bzw die bischöflichen Stühle. Von dort fließt ein immer dünner werdendes Rinnsal bis in die Gemeinden. Diese Regelung stammt aus einer Zeit, als es noch keine Postleitzahlen und PC’s gab.Bei dem heutigen Stand der Technik ist es kein Problem, die Kirchensteuer der Mitglieder an Hand der Postleitzahlen den jeweiligen Kirchgemeinden zuzuweisen. Denn die Ortsgemeinde wollen die Mitglieder mit ihrer Kirchensteuer unterstützen. Kirche ist nicht Bischof Marx oder Bedford-Strohm sondern die Summe dessen, was die Ortskirchen leisten. Würde dort die Kirchensteuer zuerst ankommen, könnte vor Ort mehr und besser gearbeitet werden. Die Politik muss die Verträge mit den Kirchen ändern, andernfalls schafft sich die christliche Kirche hierzulande selbst ab.

Die Basis der Kirche bröckelt leise. Kirchensteuer zeigt ein Rekordhoch. Von Mattthias Drobinski, SZ.

21. Juli 2017
Von Matthias Drobinski

Tatsächlich sind die Austrittszahlen beider Kirchen gesunken: Verließen 2015 noch 210 000 Menschen die evangelische Kirche, waren es ein Jahr später nur noch 190 000. Bei den Katholiken gab es 2015 noch 182 000 Austritte und 2016 noch 162 000. 21,9 Millionen Menschen gehören nun der evangelischen Kirche an, 23,6 Millionen der katholischen;…

In jeder Hinsicht erfreulich für die großen Kirchen ist die Entwicklung der Kirchensteuer: Dank der guten Konjunktur nahm die katholische Kirche 2016 6,15 Milliarden Euro ein, die evangelische 5,45 Milliarden – erneut ein Rekordhoch…

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Im Osten nichts neues

11.6.2017 MDR

Selbst im Osten Deutschlands steigen die Kirchensteuereinnahmen auf Rekordniveau. Ach und das erste mal, seit ich diese Meldungen schreibe kommt auch eine negative Meldung rein. In Sachsen-Anhalt nimmt die Kirche dieses mal 100.000 Euro weniger ein. Endlich mal ein Grund für die Kaffeesatzleser zu feiern.

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Die Kirchensteuern versinken in Prospekten und Bürokratie

26.3.2017 Idea

Nur ein drittel der Kirchensteuern kommt in Bayern bei den Gemeinden an. Obwohl die Einnahmen sprudeln, spüren die Gemeinden wenig davon. Das Geld ist jedoch für Hochglanzprospekte und Spezialpfarrstellen da. Auch die Regionalbischöfe, die kaum öffentlich wahrgenommen werden, sind hervorragend ausgestattet.

Lesen Sie hier den Artikel.

EKvW: Steigerung der Kirchensteuer um über 10 % – Finanzchef will auf A13 gestutzte reduktion der Pfarrgehälter totz erfreulicher Finanzlage nicht rückgängig machen – „großer Klärungsbedarf“ mit NKF (Doppik).

01/2017, Pfarrverein EKvW:, Nr. 3 / Dezember 2016
… erneute Steigerung des Kirchensteueraufkommens auf 530 MillionenEuro (ein Plus von 65 Millionen)…

Der Finanzdezernent zur Besoldung der PfarrerInnen:
»In diesem Zusammenhang muss ich eine schriftliche Forderung des Pfarrvereins an die Kirchenleitung erwähnen. Dieser fordert, die in Notzeiten aufgehobene Durchstufung nach A 14 für den Pfarrdienst wieder einzuführen und wird darin, für mich erstaunlich,
vom Verband Kirchlicher Mitarbeiter unterstützt…  Es wird sie aber nicht überraschen,
dass eine Gesetzesinitiative aus meiner haushälterischen Perspektive nicht eingebracht werden wird.«…

 
Aus dem Tagungsfinanzausschuss kam im Zusammenhang
mit dem Neuen Kirchlichen Finanzsystem
(NKF) noch die Anfrage, ob die neue Verwaltungsordnung
in der doppischen Fassung überhaupt anwendbar
ist, da sie die Gemeinden in die Haushaltssicherung
führen kann. Hier gibt es noch großen Klärungsbedarf.

 

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Landeskirchen rechnen erstmals mit höheren Kirchensteuereinnahmen

14.1.2017 Südwest Presse und 14.1.2017 Lokalanzeiger Erkrath

Vielleicht verabschieden sich die Landeskirchen endlich von dem Märchen der sinkenden Kirchensteuereinahmen. Die Badische und die Rheinische Landeskirche gehen nun erstmals trotz sinkender Mitgliederzahlen von steigenden Kirchensteuereinnahmen aus. Endlich!

Lesen Sie hier den Artikel zur Badischen Landeskirche hier zur Rheinischen.

EKHN: Kirchensteuer in den letzten 15 Jahren real um ca. 1% p.a. angestiegen.

09/2016, von Friedhelm Schneider

Der neue Jahresbericht der EKHN 2015/2016 enthält einige interessante Informationen. Leider werden diese nicht als solche benannt. Z.B. die Entwicklung der Kirchensteuer. Der Narrativ der Finanzknappheit, zuletzt in der Gestalt von real, also inflationsbereinigt, sinkenden Kirchensteuern ist hinlänglich bekannt. Dieser Narrativ war die argumentative Basis für Stellenabbau, Kürzung von Zuweisungen an Gemeinden und Funktionen etc. Dieser Narrativ ist nunmehr auch au den eigenen Angaben des Finanzdezernates widerlegt: für den Zeitraum der zurückliegenden 15 Jahre, von 2001 bis 2015, also die Kürzungs- und Abbauepoche schlechthin, sind die Kirchensteuereinnahmen nicht allein nominal kräftig angestiegen. Auch real ist ein Anstieg zu verzeichnen.

Eine ähnliche Berechnung legte jüngst der Finanzdezernent der Ev. Kirche in Württemberg Kastrup auf der Synode vor. Seiner Berechnung zufolge lag der Anstieg bei real 1,9% p.a. ab 1992.

Nun wird also ein solcher Anstieg auch in der EKHN bestätigt. Dies geschieht nicht verbal, ergibt sich aber aus einer Tabelle des Leiters des Finanzdezernats, Thomas Striegler. Demnach lag der Realwert von 2001 bei 300 Mio. €. Er stieg bis 2015 auf ca. 350 Mio. € (Leider ist die Skalierung sehr grob gewählt, sodaß man den zweiten Wert nicht genau erkennt, sondern abschätzen muss. Er könnte auch etwas höher liegen). Geht man von den offensichtlichen Zahlen aus, dann bedeutet das eine Steigerung von 1% oder etwas größer p.a. – real ab 2001. Das wäre ein ganz beachtlicher Anstieg.
An dieser Stelle möchte ich den Hinweis nicht versäumen, dass wir die Verwendung von Realwerten bei der Beurteilung der Entwicklung der Kirchenfinanzen für nur eingeschränkt tauglich halten. Das hatten ich an anderen Stellen schon eingehend erörtert.

vgl. S.6., Tabelle unten links, Statistik (Werte 2001 bis 2015).