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Naturverantwortung, Humanität und Lebensehrfurcht von Kant zu Schweitzer. Von Prof. Hans Lenk

03/2017, Vortrag auf einer Tagung 2. bis 4. Dezember 2016 in der Akademie Hofgeismar

Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Lenk, ehem. Vizepräsident der Weltdachgesellschaft für Philosophie, 2005 – 2008 Präsident des Institut International der Philosophie, Karlsruher Institut für Technologie

…Noch Jahrzehnte lang – bis gegen Ende des Zweiten Weltkrieges – hat Schweitzer
sich, in unermüdlichen Neuansätzen die Tropennächte hindurch Blätter um
Blätter beschreibend, darum bemüht, diese ethische Vision auszubauen. Er
wollte widerspruchsfrei die „ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen
alles, was lebt“, und die ethische Kluft zwischen der Naturphilosophie
(„Zwiespalt der Natur“, Grausamkeit, Konflikte, Fressen- und Gefressenwerden),
dem vorfindlichen „Gesetz des Dschungels“ in der Natur, und den Forderungen
der Moral, die wir in der Natur nicht finden können, in ein rationalistisch
begründetes Gesamtkonzept zu bringen, die Ethik aus einem obersten Prinzip
herzuleiten und dieses Prinzip vernünftig aus der Natureinordnung zu
begründen. Die Erkenntnis und unmittelbare Respektierung des Willens zum
Leben in mir, „nötigt mir“ (und uns allen) aus Überlegungen zur
Gleichberechtigung auf, auch allen anderen Lebewesen und dem in ihnen
wirksamen Willen zum Leben die gleiche Achtung und Ehrfurcht
entgegenzubringen und allen Wesen (v. a. in meinem konkreten Einfluss- bzw.
Handlungsbereich22) diese Ehrfurcht auch in der praktischen Tat zu erweisen…

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