EKHN Herbstsynode: Klimaschutzbericht: Reduktion im Bereich Mobilität – auf der Basis von Stellenreduktionen. Gebäude: mangelhafter Datenbestand.

12/20177

Klimaschutzbericht der EKHN
2012 – 2016

Generell gibt es unterschiedliche Herangehensweisen in der Erstellung von CO2-Bilanzen, z.B.
hinsichtlich der Frage, wie Ökostrom berücksichtigt werden soll. Bisher konnte zwischen den
Gliedkirchen der EKD kein einheitliches Verfahren vereinbart werden. Das erschwert die
Vergleichbarkeit der Bilanzen untereinander, so dass die Ergebnisse der CO2-Bilanzen vor diesem
Hintergrund den Charakter von Orientierungswerten erhalten. Bei der Bewertung der Ergebnisse sollte zudem berücksichtigt werden, dass die Datenlage für die Immobilien der EKHN nach wie vor unbefriedigend ist…

…(S.21)

3.2.5 CO2-Gesamtbilanz Mobilität 2015
Die CO2-Bilanz für Mobilität im Jahr 2015 ist gegenüber der Bilanz von 2010 um 8 % gesunken.
Gegenüber der Bilanz von 2005 sind es 17 %. Die Einsparungen lassen sich im Wesentlichen auf die laut Statistik gesunkenen Mitarbeiterzahlen zurückführen…

Anm. F.S.: Erfolgsbilanz oder (doch eher) Peinlichkeit?

2 Gedanken zu „EKHN Herbstsynode: Klimaschutzbericht: Reduktion im Bereich Mobilität – auf der Basis von Stellenreduktionen. Gebäude: mangelhafter Datenbestand.

  1. Dieter Eller

    Der Klimaschutzbericht selbst kann sicher weder als Peinlichkeit, noch als Erfolgsgeschichte gesehen werden.
    Auch bei der Mobilität wurde die Reduzierung der CO2 Bilanz fast ausschliesslich durch die geplante Personalreduzierung erreicht, das Ziel von 25 % aber trotzdem deutlich verfehlt.
    Mit dem zur Beratung vorgesehenen Energiebeschaffungsgesetz, welches überraschenderweise kurzfristig von der Tagesordnung genommen wurde, könnte ein grosser Schritt zur Erreichung der gesteckten Klimaziele gemacht werden.
    In der Frühjahrssynode 2018 wird sich nun zeigen, was den Synodalen die Bewahrung der Schöpfung wert ist.

    Antworten
  2. Tobias Kraft

    Wir bräuchten in der EKHN über Klimaschutzziele gar nicht mehr weiterdiskutieren, wenn zwei Dinge berücksichtigt würden:

    a) Die flächendeckende Umstellung auf (qualitativ hochwertigen) Öko-Strom-Bezug bei allen Gebäuden in der EKHN. Dazu sollte das Energiebeschaffungsgesetz dienen, allerdings haben da einige Protagonisten trotz geheiztem Synodensaal wohl kalte Füße bekommen, da im Vorfeld schon heftige Bedenken angemeldet wurden. Ob wirklich rechtliche Gründe ausschlaggebend waren, wird man sehen…

    b) Der Ausbau der Photovoltaik auf den nutzbaren Dachflächen aller Gebäude in der EKHN! In seinem Bericht über die Zentrale Pfarreivermögensverwaltung erklärt Herr OKR Keller stolz, dass die ZPV mittlerweile 91 PV-Anlagen betreibt. Zusammen mit der Beteiligung an der Windkraftanlage Fürfeld wird so über 26% des Strombedarfs in der EKHN schöpfungsfreundlich gewonnen. Das ist ein richtiger Weg, aber 91 Anlagen bei insgesamt 4.200 Gebäuden in der EKHN? Warum bremst Herr Keller in seinem Bericht diesen Erfolgsweg selber aus, indem er vor der Synode sagt, dass PV-Anlagen neu zu errichten mittlerweile nicht mehr wirtschaftlich wäre? Das stimmt schlicht und ergreifend nicht! Durch die stark gesunkenen Modulpreise und auch durch die erhöhte Ertragsstärke können auch wirtschaftlich erfolgreich nicht nur Süddächer, sondern auch Dächer mit Ost- oder Westausrichtung bestückt werden. Neben der EEG-Vergütung (ca. 12 ct/kWh) speist eine heutige Photovoltaikanlage vor allem den Strom-Eigenbedarf eines Gebäudes mit durchschnittlich 30 %, also mit einer Ersparnis von ca. 27 ct/kWh. Mal angenommen, von den 4.200 Dächern in der EKHN eignen sich die Hälfte (2.100), davon noch einmal die Hälfte, die evtl. wegen Denkmalschutzauflagen nicht in Frage kommen, bleiben gut 1000 Dächer. Davon sind momentan mit 91 noch nicht einmal 10% bestückt. Diese 91 Anlagen generieren aber 13% des Gesamtstrombedarfs in der EKHN. Wenn also alle geeigneten Dächer bestückt würden, wäre das Klimaschutzziel der EKHN mehr als erreicht. Übrigens: Die Finanzierung der Anlagen ist über günstige KfW-Darlehen zu 100% möglich (die Anlage selbst dient als Sicherheit), ohne die eigene Liquidität in Anspruch nehmen zu müssen. Nach ca. 10 Jahren ist der Kredit abbezahlt. Warum forciert Herr Keller dies nicht? Die Gemeinden, die zögern, eine eigene Anlage zu betreiben, bekämen wenigstens die Dachmiete von der ZPV. Warum lässt man sich diese Geldquelle entgehen? Auch vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung hört man in der Hinsicht kaum etwas! Man könnte doch dort mal einen Vorstoß in Angriff nehmen, gute Rahmenverträge für E-Autos auszuhandeln. Für Landpfarreien ist der Einsatz mit kostengünstigen E-Autos in Kombination einer PV-Anlage ein weiterer großer Schritt zum Klimaschutzziel. Hier könnte die EKHN wegweisend sein, aber ….
    Übrigens geht in unserer Pfarrei Anfang des Jahres 2018 die fünfte PV-Anlage auf den Dächern unseres kirchlichen Gebäudebestands in Betrieb.
    Als ich all dies vor Synode darlegen wollte, wurde ich von der Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschuss Jutta Trintz per Geschäftsordnungsantrag ausgebremst. Seltsam, dass gerade sie von Einsparmöglichkeiten (Strom / CO² / Kosten) nichts wissen will…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Tobias Kraft Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert