Die Gelehrten Journale und Zeitungen – zeitgenössisch zumeist Ephemeriden genannt – fungierten seit ihrem Entstehen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als ‚Tagebücher der gelehrten Welt‘. Mit Rezensionen von neuen Büchern, Berichten über wissenschaftliche Entdeckungen und Projekte sowie Nachrichten von gelehrten Institutionen und Personen gaben sie Auskunft über so gut wie alles, was in der Welt des gelehrten und popularisierten Wissens einschließlich der schönen Künste vor sich ging. Aufgrund ihres zeitnahen Erscheinens und ihrer allgemeinen Zugänglichkeit eröffneten sie nicht nur der Gelehrten-Zunft, sondern jedem hinreichend Gebildeten die Möglichkeit, am Wissensdiskurs der Zeit teilzuhaben. Damit bereiteten die als ‚Netzwerke‘ operierenden Gelehrten Blätter den Weg für einen gleichermaßen öffentlichen, umfassenden und kritischen Kommunikationsaustausch, der nicht an Sprach- und Landesgrenzen gebunden war. Sehr zu Recht werden sie daher von der Forschung als ‚Schlüsselwerke‘ der Aufklärung bezeichnet. Zur Seite und Datenbank.