Teilaspekte des Kölner Desasters: Hat in Köln „die Polizei versagt?“

03/2016

Sparen hat manchmal einen sehr hohen Preis
Von Hans-Jürgen Volk

Um eins vorab klarzustellen: wenn besoffene Männer Frauen angrapschen, quälen, ausrauben und in Einzelfällen sogar vergewaltigen, steht dies in eindeutigem Gegensatz zu jedem denkbaren islamischen Wertekanon. Ein Moslem, der es mit seinem Glauben ernst meint, wird sich von derartigen Vorgängen angewidert abwenden. Hilfreich ist die diesem Zusammenhang die Lektüre eines Interviews mit Lamya Kaddor, die sich sehr differenziert und realitätsbezogen äußert. Was in der Sylversternacht 2015/2016 in Köln und anderswo geschah, ist in jedem Kulturkreis unseres Planeten schlicht asozial und kriminell. Grausamer Alltag ist dies in Regionen, in denen im Gefolge von kriegerischen Auseinandersetzungen keine funktionierende staatliche Ordnungsmacht mehr existiert. Ich denke an Somalia, den Osten der Republik Kongo, Libyen oder Teile Syriens. Dort geschieht noch weitaus Schlimmeres.

Gewiss sollte man einen ehrlichen Diskurs führen, welche kulturellen und religiösen Prägungen ein derart aus dem Ruder laufendes Macho-Gehabe fördern. Historisch betrachtet ist es allerdings nicht zu bestreiten, das Barbarei international und multikulturell ist.

Was mich persönlich berührt, ist die in dieser Pauschalität zutiefst ungerechte und dennoch immer wiederkehrende Schlagzeile, „die Polizei“ habe in Köln versagt.
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