Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik

Stand 04.05.2014
Nachdem eine Öffnung der an den Universitäten etablierten Wirtschaftswissenschaften für neue Denkansätze und alternative methodische Herangehensweisen im Sinne der “Rethinking Economics” – Bewegung eine überaus zähe Angelegenheit ist, haben Studierende aus 20 Ländern  jetzt eine Initiative für “Plurale Ökonomik” gegründet (International Student Initiative for Pluralism in Economics) und sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Sie fordern eine “offene, vielfältige und plurale Volkswirtschaftslehre” und entsprechende Reformen der universitären Ausbildung.
Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik

Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise. In der Krise steckt aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird, und die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus. Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben. Wir, 40 Vereinigungen von Studierenden der Ökonomie aus 19 verschiedenen Ländern, sind der Überzeugung, dass es an der Zeit ist, die ökonomische Lehre zu verändern. Wir beobachten eine besorgniserregende Einseitigkeit der Lehre, die sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschärft hat. Diese fehlende intellektuelle Vielfalt beschränkt nicht nur Lehre und Forschung, sie behindert uns im Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – von Finanzmarktstabilität über Ernährungssicherheit bis hin zum Klimawandel. Wir benötigen einen realistischen Blick auf die Welt, kritische Debatten und einen Pluralismus der Theorien und Methoden. Durch die Erneuerung der Disziplin werden Räume geschaffen, in denen Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden können.

Vereint über Grenzen hinweg rufen wir zu einem Kurswechsel auf. Wir maßen es uns nicht an, die endgültige Richtung zu kennen, sind uns aber sicher, dass es für Studierende der Ökonomie wichtig ist, sich mit unterschiedlichen Perspektiven und Ideen auseinanderzusetzen. Pluralismus führt nicht nur zur Bereicherung von Lehre und Forschung, sondern auch zu einer Neubelebung der Disziplin. Pluralismus hat den Anspruch, die Ökonomie wieder in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.

Im Zentrum sollten dabei drei Formen des Pluralismus stehen:

Theoretischer Pluralismus, methodischer Pluralismus und Interdisziplinarität…

Unterzeichnet von den Gründungsmitgliedern der Internationalen Studierendeninitiative für eine Plurale Ökonomik (International Student Initiative for Pluralist Economics – ISIPE)

Der Aufruf wird außerdem unterstützt von über 230 (Stand 04.05.2014) AkademikerInnen, Hochschullehrenden und ProfessorInnen. Zur Quelle.

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