Archiv der Kategorie:
Grundsatzfragen der Ökonomie

Globale Ethik oder Ethik der Globalisierung? Der integrative Beitrag der Religionen für eine gerechte (Welt-)Gesellschaftsordnung. Von PD Udo Lehmann.

02/2017, Udo Lehmann, Privatdozent für Christliche Sozialethik in Bochum

…Angesichts der öffentlichen Wahrnehmung von Religionen, wie sie durch die Berichterstattung verschiedener Medien eher kritisch vermittelt wird, erscheint die Frage nach der integrativen gesellschaftlichen Kraft von Religionen beinahe anachronistisch. Der internationale Terrorismus wird mit dem Islam in Verbindung gebracht. Der Nahostkonflikt als Territorialkonflikt ist auch eine Auseinandersetzung zwischen Anhängern des Judentums und des Islam (vgl. Senfft 2010). In Deutschland sehen sich angesichts tausender Flüchtlinge aus vorwiegend islamischen Ländern „besorgte Bürger“ in absurder Weise genötigt, das christliche Abendland verteidigen zu müssen, da sonst der Verlust nationaler Identität drohe (vgl. Schorlemmer 2016). Selbst in akademischen und etablierten politischen Kreisen wird die Frage diskutiert, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht (vgl. Volk 2015). Auf den ersten Blick scheinen Religionen eher zur Spaltung von Gesellschaften beizutragen statt bei einer Integration von Verschiedenheit und gerechten gesellschaftlichen Verhältnissen positive Kraft zu entfalten…

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PARABUSINESS — DIE VORHERRSCHAFT DER USA. Von Manfred Hoefle.

02/2017

…Von den großen Internet-Playern, den „Big-5“ in Kalifornien abgesehen, ist kein Sektor der amerikanischen Wirtschaft so stark und global, aber auch so unauffällig gewachsen wie das Parabusiness. Dies ist eine Folge der Transformation weg von industrieller Wertschöpfung zu einer international organisierten Transaktionsökonomie. Das Parabusiness hat eindeutige Züge einer „Abschöpfungsökonomie“.(6)…
Drittens: Wachsende Zahl von Vorständen mit MBA-Ausbildung u./o. Parabusiness-Erfahrung.
Naturgemäß führt die größere Gesamtheit von MBA-Absolventen und die aufgrund der „up or out“-Personnel-Policy amerikanischer Consultingfirmen, kombiniert mit einem Placement-Support, zu einer zunehmenden Zahl von Ex-Beratern im Leitungskader von Großunternehmen. In besonderem Maße trifft dies auf Banken (CEO HVB: Weimer) und Versicherungen (CEO Allianz: Bäte) zu(17). In rund zwei Drittel der DAX-Unternehmen ist ein früherer McKinsey-Mann auf Vorstandslevel vertreten. Die Alumni-Netzwerk-Effekte erweisen sich bei der Rekrutierung von Spitzenpositionen als hochwirksam…

 

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Information und Aufklärung: „durch ökonomische Zwänge verdummt“.

8. NOVEMBER 2016, von Oliver Tanzer, Agora 42

„…Kapital schafft Waffen, Waffen heizen den Krieg im Nahen Osten an, Kriege schaffen Flüchtlinge, Staaten bezahlen die Hilfe oder die Zäune, um sie abzuwehren, private Shareholder kassieren die Gewinne der Waffenkonzerne…“ Mehr dazu.

„Da gab es ja nicht mal dicke Leute!“ Ein kritischer Rückblick auf „Z2X – Das Festival der neuen Visionäre“.

Lina Neeb am 10. September 2016

Am ersten Septemberwochenende war ich mit 500 anderen im Alter von 20 bis 29 zum ersten „Festival der neuen Visionäre“ eingeladen, das ZeitOnline anlässlich ihres 20. Geburtstags in Berlin veranstaltete. Die Idee klang ohrenbetäubend vielversprechend: Zwei Tage und eine Nacht sollten wir Tweenies mit viel Input und noch mehr Freiraum gemeinsam darüber nachdenken, wie wir das Leben und die Welt in Zukunft besser machen können….

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Neoliberalismus ist heilbar. Die Kritik an der Globalisierung erreicht die westlichen Mittelschichten – kein Wunder. Von Wirtschaftnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz

16.08.2016

…Einige wichtige Erkenntnisse bietet Branko Milanovics neues Buch Global Inequality: A New Approach for the Age of Globalization. Es betrachtet die großen Einkommensgewinner und -verlierer der beiden Jahrzehnte zwischen 1988 und 2008. Zu den großen Gewinnern gehörten die globalen 1% – die Plutokraten unserer Welt –, aber auch die Mittelschicht in neuen Schwellenländern. Zu den großen Verlierern – die nur geringe oder gar keine Einkommenszuwächse erzielten – gehörten die Armen und die Mittel- und Arbeiterschicht in den hochentwickelten Ländern. Die Globalisierung ist nicht der einzige Grund hierfür, aber sie ist einer der Gründe….

Dass die Globalisierung die Versprechen der etablierten Politiker nicht erfüllt hat, hat das Vertrauen in das „Establishment“ ganz eindeutig untergraben. Und die Tatsache, dass die Regierungen den Banken, die die Finanzkrise von 2008 verursacht hatten, großzügige Rettungspakete anboten, während sie die Normalbürger weitgehend im Stich ließen, verstärkte die Ansicht, dass dieses Versagen nicht bloß eine Frage wirtschaftlicher Fehlurteile sei….
Stattdessen haben sie eine Politik verfolgt, die die Märkte auf eine Weise umstrukturiert hat, welche die Ungleichheit verstärkt und die Wirtschaftsleistung insgesamt untergraben hat, und als die Spielregeln neu geschrieben wurden, um die Banken und Großunternehmen – die Reichen und Mächtigen – auf Kosten aller übrigen zu begünstigen, verlangsamte sich das Wachstum sogar. Die Arbeiter wurden in ihrer Verhandlungsmacht geschwächt. Zumindest in den USA hielt das Kartellrecht nicht mit der Entwicklung Schritt, und die bestehenden Gesetze wurden nur in unzureichender Weise durchgesetzt. Die Finanzialisierung beschleunigte sich, während sich Unternehmensführung und -kontrolle verschlechterten….

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Paul Mason: »Nach dem Kapitalismus?!« »Blätter für deutsche und internationale Politik« in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt.

07/2016, am 5. April 2016 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin
Seit der Pleite von Lehman Brothers wissen wir: Der globale Kapitalismus ist massiv angeschlagen. Was wir nicht wissen: Erleben wir eine seiner üblichen Krisen oder den Anbruch einer postkapitalistischen Ära? In seinem gleichermaßen engagierten wie optimistischen Vortrag zeigte sich der britische Autor Paul Mason überzeugt: Wir stehen am Anfang von etwas radikal Neuem. Auf den Trümmern des Neoliberalismus können wir eine gerechtere und nachhaltige Gesellschaft errichten – durch digitale Vernetzung und demokratische Vergesellschaftung.
Der Frage nach der postkapitalistischen Zukunft widmeten die »Blätter« ihre dritte Democracy Lecture – nach Thomas Piketty (2014) und Naomi Klein (2015). Im Anschluss an den Vortrag von Paul Mason diskutierten mit ihm: die Ökonomin Friederike Habermann, der Politikwissenschaftler Hans-Jürgen Urban und Frank Rieger vom Chaos Computer Club. Es moderiert Mathias Greffrath.
Democracy Lecture der »Blätter für deutsche und internationale Politik« in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt. Mit freundlicher Unterstützung des Suhrkamp Verlags.
Wir danken Kontext TV für die Videoaufzeichnungen.
Simultanübersetzung (Deutsch): Lilian-Astrid Geese (Haus der Kulturen der Welt)

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IWF-Ökonomen rechnen mit dem Neoliberalismus ab.

27. Mai 2016, Von Bastian Brinkmann, SZ

Der IWF wurde weltweit zum Hass-Symbol von Globalisierungskritikern. Sie werfen dem Internationalen Währungsfonds vor, eine neoliberale Agenda durchzusetzen.
Nun bricht ein Artikel aus der Forschungsabteilung des IWF mit dieser Vorstellung. Die Autoren verurteilen mehrere Standardrezepte des Neoliberalismus scharf.

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Unverschämtes Angebot der Arbeitgeber für die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst. Von Dr. Heiner Flassbeck.

14. April 2016, Heiner Flassbeck
„…
Deswegen klare Kante für die Gewerkschaften: Unter zwei Prozent Abschluss pro Jahr brauchen wir gar nicht verhandeln. Da aber in Deutschland die Preise stärker steigen müssen als in anderen Ländern, um einen europäischen Ausgleich für zu niedrige deutsche Abschlüsse in der Vergangenheit zu ermöglichen, muss diese Grenze sogar auf drei Prozent festgelegt werden. Alles, was nicht drei Prozent plus bedeutet, also klar in Richtung vier Prozent geht (auf ein Jahr gerechnet natürlich), stellt eine Niederlage der Gewerkschaften dar und bringt einen weiteren deflationären Schub für Europa.“  Zum Kommentar.

Kapitalismus am Ende? Konsequenzen der neoliberalen Weltordnung. Ein allgemeinverständlicher Vortrag von Prof. Heiner Flassbeck zu den Ursachen der ökonomischen Krisen und Fehlentwicklungen.

Veröffentlicht am 15.12.2015, hier 04/2016
Bankenkrise, Griechenlandrettung, TTIP und CETA – ökonomische Weichenstellungen tangieren in Zeiten gemeinsamer europäischer Gesetzgebung und Globalisierung weit mehr als nur einzelne Volkswirtschaften. Angesichts des wachsenden Einflusses multinationaler Großkonzerne und undurchschaubarer Verstrickungen im Finanzsystem ist nicht nur in der Wissenschaft zunehmend die Rede von einer neoliberalen Postdemokratie. Zu dieser Entwicklung sprach im Rahmen der Reihe „Was ist wirklich?“ der Universität Regensburg der ehemaligen Chef-Volkswirt der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung, Heiner Flassbeck. Zum Vortrag.

Kapitalismus als Ideologie? Vortrag von Prof. em. Dr. Dr. Dres. h.c. Michael Welker, Universität Heidelberg, in der Ev. Akademie Landau.

Veröffentlicht am 20.01.2016

Landauer Akademiegespräche 2015 | 2016 Kapitalismus im 21. Jahrhundert

Thema des Abends: Kapitalismus als Ideologie?

Es spricht: Prof. em. Dr. Dr. Dres. h.c. Michael Welker – Universität Heidelberg.

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Heute dominieren Technologie und Medien übrige Bereiche der Gesellschaft…
Ursache für Schweigen der Kirche und Gesellschaft zur Ökonomie: Dual Gott oder Mammon. Dieser Dual war ungeheuer erfolgreich…
Wirksamer als Dämonisierung des Mammons: die frühe Prophetie: die mit Recht dem Markt hinterhergehen. Rationalitäten des Marktes erkennen und sehen, wo können wir rechtlich politisch steuern…