10/2015, auf der Seite der Stiftung wird folgendes berichtet:
„Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) wurde 1997 gegründet. Getragen wird sie von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Gliedkirchen. Ziel der Stiftung KiBa ist es, möglichst viele Kirchen in Deutschland instand zu halten, sodass sie als Orte des Gebets und der Gemeinschaft, der Kultur und Geschichte von vielen Menschen erlebt und genutzt werden können. Die Stiftung unterstützt evangelische Kirchen im gesamten Bundesgebiet, und besonders Kirchgebäude im dörflichen Umfeld in den östlichen Bundesländern. Bis heute hat die KiBa mehr als 760 Förderzusagen für Sanierungen in Höhe von über 20 Millionen Euro geben können. Allein in diesem Jahr sind Förderungen für 70 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund einer Million Euro geplant. Mit der Instandsetzung einer Kirche werden oft ganze Dorfgemeinschaften mit neuem Leben erfüllt.“
Anm. F.S. ein bisschen Statistik hilft, den Text zu verstehen: die Stiftung existiert seit rund 20 Jahren; in dieser Zeit hat sie 20 Mio. € ausgeschüttet. Die Stiftung schüttet also pro Jahr 1 Mio. € aus. Die Landeskirchen besitzen etwa 20.000 Kirchengebäude. Wurden 760 Projekte gefördert, dann erhielt etwa jedes 25. Kirchengebäude eine Förderung; und zwar über (durchschnittlich) 25.000.- €. Das sind vielleicht 5 % der Kosten einer mittelprächtigen Kirchensanierung. Alle 500 Jahre erhält also jedes Kirchengebäude eine solche Zuwendung durch die Kiba.
Um nicht missverstanden zu werden: wir wollen die Sache nicht vollständig madig machen. Auch eine Million p.a. ist ja nicht nichts. Man vergleiche aber den Betrag mit den Summen, die die Kirchengemeinden bei Renovierungsmaßnahmen in früheren Zeiten bzw. auch heute noch durch Kollekten und Sammelaktionen* zusammen brachten, war und ist in der Regel deutlich höher. Und kann nicht nur alle 500 Jahre pro Kirche eingesammelt werden. Im Vergleich mit der Ausschüttung der Stiftung war das herkömmliche Finanzierungssystem also überaus wirksam.
Angesichts solcher Ergebnisse sollte man den Stiftungshype, dem die Finanzdezernenten der EKD über Jahre hin frönten (und teilweise noch immer frönen), einmal einer nüchternen Effizienzanalyse unterziehen. Auch das wäre eine sinnvolle Aufgabe für die Rechnungsprüfungsämter.
* Seitdem Menschen von Fundraising-Lehrgängen der Kirche nach Hause kamen und dann die neu gewonnene Erkenntnis verbreiteten, alle Gemeindearbeit sei letztlich Fundraising, vermeide ich diesen Anglizismus.