Archiv der Kategorie:
Kirche und Israel

Moshe Zuckermann: Der allgegenwärtige Antisemit. Eine Rezension.

19. September 2018, Nachdenkseiten

Ein mächtiger ideologischer Kampfbegriff, mit dem jede öffentliche Diskussion über den Palästinakonflikt zur Tabuzone erklärt werden kann

Zuckermanns jüngstes Buch mit dem vielsagenden Titel „Der allgegenwärtige Antisemit oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit“.

Es steht wissenschaftlich inzwischen außer Frage, dass ein Anstieg des Antisemitismus in Deutschland nicht nachweisbar ist, dass es keinen neuen Antisemitismus gibt, dass es sich vielmehr– schlimm genug – um den alten Antisemitismus, den Bodensatz in der Gesellschaft handelt. Der gefühlte Antisemitismus allerdings will davon nichts wissen. Neu jedoch ist eine Antisemitismus-Hysterie, die in jeder – in der Tat nicht zu duldenden – Beschimpfung oder Attacke jüdischer Bürger, aber auch der Kritik an der israelischen Politik und ihrer zionistischen Ideologie oder Sympathie für die internationale Boykottkampagne BDS ein Aufflammen neuen oder auch importierten Antisemitismus ortet.

„Man braucht den deutschen Antisemitismus (vorzüglich den linken deutschen Antisemitismus), um Israels verbrecherische Praxis im Umgang mit den Palästinensern nicht nur zu relativieren, sondern nachgerade zu entlasten; sie ist ja immerhin nicht nazistisch.“ (S. 161)…

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Antisemitismus und Apartheidstaat. Wie Etiketten die Kommunikation blockieren. Von Rainer Stuhlmann, Junge Kirche

06/2018, Junge Kirche

Rainer Stuhlmann war 2011 bis 2016 Studienleiter in Nes Ammim/Israel.

…Die Regierung Israels und
ihre Freunde beherrschen virtuos das Instrument,
ihre Politik mit der Shoa zu rechtfertigen und
damit gegen Kritik zu immunisieren.
Umgekehrt instrumentalisieren auch die Gegner
Israels die Shoa für völlig unangemessene Vergleiche
nach dem wohlfeilen (weil die damaligen
Täter entlastenden) Muster „Die Opfer von damals
sind die Täter von heute“. …

Mehr dazu: Gehe zur rechten Spalte:
Antisemitismus und Apartheidstaat [PDF]
Rainer Stuhlmann

http://www.jungekirche.de/

Das Ende der Redefreiheit. Die Rückkehr in mein Geburtsland Israel hat mich heimatlos gemacht. von Nirit Sommerfeld

Samstag, 19. Mai 2018,

Deutsche Regionalpolitiker verbieten eine Veranstaltung mit einer jüdischen Referentin — wegen Verdachts auf Antisemitimus! Solche Absurditäten sind keine Seltenheit in einem Deutschland, das die Errungenschaften der Meinungs- und Versammlungsfreiheit Schritt für Schritt aufgibt. Die Autorin hatte sich in ihrer Ursprungsheimat Israel nicht mehr wohl gefühlt und war nach Deutschland gegangen — in der Annahme, dort in Freiheit für eine menschlichere deutsche Israelpolitik kämpfen zu können. Fehlanzeige. In einem immer hysterischer und repressiver werdenden Klima wird der Antisemitismusvorwurf heutzutage inflationär eingesetzt, um Meinungsgegner mundtot zu machen. Schlimmer noch: um die lästige Redefreiheit als Ganzes außer Kraft zu setzen….

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Montag: Kippa-Tag in Frankfurt

11.05.2018pwb

Gabriela Reff-KoesterVorländer hilft seinem Kollegen bei der Befestigung der Kippa am Kopf
Kippatragen für Nichtjuden: theoretisch kein Problem, in Praxis fehlt die Übung.
Am Montag, 14. Mai, ist in Frankfurt am Main Kippa-Tag. Der Frankfurter Kirchendezernent Uwe Becker hat Frauen und Männer dazu aufgerufen, einen Tag lang die jüdische Kopfbedeckung Kippa zu tragen. Zentrale Veranstaltung auf dem Römerberg, anschließend Filmpremiere in der Evangelischen Akademie.

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70 Jahre Staat Israel. Ein Termin im christlichen Kalender? Gottesdienst-Arbeitshilfe Fachgruppe Christen und Juden der Evangelischen Kirche im Rheinland

05/2018

…In diesen siebzig Jahren hat es mindestens acht Kriege und zwei blutige Aufstände
gegeben. Immer war Israel trotz schmerzlicher Verluste siegreich und die Palästinenser
die Verlierer. Seit mehr als fünfzig Jahren leben sie unter einer Menschen
verachtenden Besatzung, konfrontieren Israel aber auch mit Menschen verachtendem
Terror. Dreißig Jahre dauerte es, bis Israel als Gesprächs- und Verhandlungspartner
gewürdigt wurde. Zuerst von Ägypten und später von Jordanien und
der Palästinensischen Befreiungsorganisation. Und doch steht die Anerkennung
eines palästinensischen Staates immer noch aus – auch durch unsere Regierung.
In den letzten Jahren hat die militärische Überlegenheit Israel dazu verführt, brutal
seine Interessen gegenüber Palästina durchzusetzen. Mit einer aggressiven
Siedlungspolitik werden Fakten geschaffen, die die Spielräume Palästinas immer
mehr einengen. Und die Welt schaut dem Unrecht tatenlos zu. …

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Präsident des Jüdischen Weltkongresses beklagt »Kapitulation vor religiösen Extremisten« in Israel

Aktualisiert am 20.03.2018, Jüdische Allgemeine

Lauder warnt vor Scheitern der Zweistaatenlösung

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat in einem Kommentar für die »New York Times« vor mangelndem religiösen Pluralismus in Israel und einem Scheitern der Zweitstaatenlösung im Konflikt mit dem Palästinensern gewarnt. »Viele nichtorthodoxe Juden, mich eingeschlossen, haben das Gefühl, dass die Verbreitung staatlich geförderter Religiosität in Israel eine moderne, liberale Nation in eine halb-theokratische (Nation) verwandelt«, schrieb Lauder.

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Zeit der Verleumder

04/2018

„Der Deutsche Bundestag verurteilt jede Form von Judenfeindlichkeit. Das umfasst auch alle antisemitischen Äußerungen und Übergriffe, die als vermeintliche Kritik ander Politik des Staates Israel formuliert werden, tatsächlich aber einzig und allein Ausdruck des Hasses auf jüdische Menschen und ihre Religion sind.“

Antideutsches Denken hat seit dieser Resolution des deutschen Bundestages vom 18.01.2018 offiziell, wenngleich noch nicht formaljuristisch Einzug gehalten in den hierzulande anhaltend geführten Diskurs über Schuld und Sühne, über das Judentum und den Staat Israel; ein Diskurs, bei dem eine Diffamierung und Verleumdung von Kritikern der jeweils angesagten Staatsräson nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel darstellt.

Der Zionismus als eine politische Ideologie und seine real gewordene Inkarnation in der Gestalt des Staat Israel werden gegenüber den Kritikern in den Rang schützenswerter Menschenrechte gehoben, jedwede Kritik damit delegitimiert…

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Was würde Jesus dazu sagen?: Ein Araber kauft während Pessach symbolisch Lebensmittel, die für gläubige Juden in dieser Zeit tabu sind

04/2018

Millionär für zehn Tage

Chametz, das sind Lebensmittel mit Getreide, das gegärt wird. Zu Pessach dürfen gläubige Juden sie weder essen noch besitzen. Wohin aber mit den ganzen Vorräten, die im Land lagern? Der Araber Hussein Dschaber hilft.

Von Tim Assmann
Am 29.03.2018

… In Israel kennt man Dschaber, denn einmal im Jahr, immer am Tag vor dem jüdischen Pessachfest, kauft er dem Staat Israel Lebensmittel im Wert von mehreren hundert Millionen Euro ab….

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Buchhinweis: Die Mauer überwinden, von Mark Braverman

Die Mauer überwinden

Mark Braverman, Autor – Christian Kercher, Übersetzer

Der Autor: Mark Braverman, geboren 1948 in den USA als Sohn jüdischer Eltern, arbeitete als Psychologe und Traumatherapeut und ist heute international als Autor und Friedensaktivist für Israel/Palästina bekannt.

Die Mauer überwinden – Ein prophetisches Plädoyer für Israel und Palästina (Bd. 1)
Zum Inhalt: Mark Braverman hat die Mauer überwunden, indem er ins Westjordanland gefahren ist, um Palästinensern zu begegnen. „Von der anderen Mauerseite erkannte ich, dass es die Israelis sind, die sich selbst gefangen genommen haben“. Sein neues Buch nimmt den Leser mit auf eine erhellende Reise durch sein Leben und die gesamte Geschichte, Theologie und heutige Politik des zerteilten Landes….

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