Der Superpapst. Zu Papst Franziskus.
… Unklar bleibt, wie sich denn Franziskus eine gerechte Weltgesellschaft konkret vorstellt. Konkrete Schritte zur Veränderung des Lebensstils der reichen Kirchen des Nordens hat Papst Franziskus bisher nicht beschrieben, geschweige denn durchgesetzt. Die päpstliche Bank will er zwar transparenter gestalten, sie soll nicht länger kriminellen Geldwäschern zur Verfügung stehen. Auch über die vatikanische Güterverwaltung inklusive des Immobilienbesitzes will der Papst mehr Klarheit: Aber es findet kein Nachdenken statt, warum denn ein Papst überhaupt eine Bank und ein Millionenvermögen braucht. Die uralten vatikanischen Strukturen mit ihrem »Filz« stoppen offenbar den Enthusiasmus des Papstes. Tief greifende Reformen hat er ja am 4. Juli 2013 gewagt anzudeuten: »Selbst im Leben der Kirche gibt es alte und überholte Strukturen: Wir müssen sie erneuern.«…
Hat er jetzt Angst vor der eigenen Courage? Oder vor den Nachstellungen der Kurie? Wie stark ist der Einfluss des ultraorthodoxen Kardinals Müller, des Chefs der Glaubensbehörde?…
Ist das theologische Profil des Papstes also zwiespältig und diffus? Über den Superpapst sagen die einen: »Der Franz, der kann´s!« Doch die anderen sind sich da nicht so sicher. Wohin Franziskus seine Kirche führt, ist für sie noch lange nicht ausgemacht … Zum Beitrag.
»Es gibt überholte Strukturen«
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