Sebastian Castellio arbeitete in Basel als Buchdrucker und Korrektor. Die umstrittene Hinrichtung des Ketzer Michael Servet in Genf 1553 führte zu einem Streit um die Toleranz in der Reformation. Castellio ließ unter Pseudonym die Schrift „Über Ketzer und ob man sie verfolgen soll“ drucken. Darin forderte Castellio ein höheres Maß an Toleranz. Man müsse in jeder Stadt seine religiösen Überzeugungen wechseln, wie Münzen. Im Sinne der Humanisten schlägt Castellio zwischen offensichtlichen Wahrheiten, wie dem Monotheismus und nicht offensichtlichen Wahrheiten, wie Taufe, Abendmahl und den freien Willen zu unterscheiden. Da diese Fragen sich nicht eindeutig beweisen lassen, sollte hier Toleranz herrschen.
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