10/2015, Deutsches Pfarrerblatt
Kirche ist nicht nur Institution, sondern auch Organisation. Doch gerade um die Ordnungen von Kirche bricht oft Streit aus. So auch im Rahmen des Reformprozesses der EKD. Martin Honecker greift auf Orientierungen bei Luther sowie bei der Konstituierung der EKD nach 1945 zurück und resümiert den Stand der Debatte um den Reformprozess.
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Ein wesentliches Grundproblem ist inzwischen das Misstrauen gegen einen Vorschlag von oben, wie ihn das Impulspapier »Kirche der Freiheit« vorgelegt hat, und dem dadurch bedingten Einspruch von unten, der über mangelnde Partizipation klagt und sich von einer kirchenleitenden Macht beeinträchtigt fühlt. Damit ist ein Vertrauensverlust eingetreten. Der Vertrauensverlust kann keineswegs durch die Ausübung von Macht durch kirchenleitende Instanzen behoben werden. Denn nach Max Weber beruht Macht – im Unterschied zu Gewalt – in der Regel auf Zustimmung und Anerkennung von Autorität. Machtausübung kann eben nicht nur zur Stärkung und Legitimation von Herrschaft, sondern auch zum Vertrauensverlust und zur Schwächung von Macht führen. Zum Artikel.
Fragen zum Kirchenverständnis im Reformprozess der EKD: »Zwo Kirchen«? Von Prof. Martin Honecker
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