Der Limburger Bischof Georg Bätzing weiht St. Marien in Frankfurt als siebte Großpfarrei ein. Die „Pfarreien neuen Typs“ sind die Antwort auf den Personal- und Bedarfsschwund.

03.02.17

Die „Pfarreien neuen Typs“ sind die Antwort auf den Personal- und Bedarfsschwund. „Der Mitgliederrückgang war krass, insbesondere nach den Missbrauchsfällen“, sagt Krawinkel. Von seinem Vorgänger angestoßen, weiht Bischof Georg Bätzing am Sonntag bereits die siebte Großpfarrei Frankfurts ein – die 34. des Bistums Limburg. Das Zentrale Pfarrbüro St. Marien in Hausen fasst mit Praunheim, Bockenheim, Ginnheim und Rödelheim fünf Parteien mit 16 000 Katholiken organisatorisch zusammen… Mehr dazu.

Ein Gedanke zu „Der Limburger Bischof Georg Bätzing weiht St. Marien in Frankfurt als siebte Großpfarrei ein. Die „Pfarreien neuen Typs“ sind die Antwort auf den Personal- und Bedarfsschwund.

  1. Hartmut Helmer

    Dieses Konzept der Großraum-Pfarreien ist ja auch das Langzeitziel der EKHN-Oberen. Vor allem auf dem Land lässt sich das gut umsetzen. Da ist der Reputationsverlust von Kirche nicht so gewichtig und zahlenmäßig nicht so krass. Da lassen sich dann so manche überflüssig gewordenen Kirchengebäude oder weitere Gemeinde- bzw. Pfarrhäuser besser abschreiben – nicht nur im Sinne der Doppik. Problem: Die meisten Kirchen stehen unter Denkmalschutz, also sie eben mal so verkaufen wird schwierig und wegsprengen geht auch nicht. Und wer will schon auf dem Land ein nicht mehr genutztes Gemeindehaus erwerben? Als Kornspeicher oder Viehstall ist es auch nicht mehr so wirklich gefragt. Da muss dann im neuen doppischen Haushalt wohl oder übel eine Abrissrücklage gebildet werden. Hat man Glück, holt man letztendlich mit dem Grundstückswert die Abrisskosten wieder rein. Wenn dann noch die Pfarrstelle aufgelöst wird, kann man evtl. das freigewordene Pfarrhaus vermieten. So hat man möglicherweise Geld für den weiteren Unterhalt des zwar dann nicht mehr genutzten, aber immer noch vorhandenen Kirchengebäudes. Der doppische Unterhaushalt der neuen Zentralgemeinde schreibt am Ende dann vielleicht sogar eine schwarze Null, aber ob in diesem Dorf noch kirchliches Leben stattfindet, interessiert die kaufmännisch rechnenden Finanzjongleure nicht (mehr). Warum sollten diese Menschen vor Ort eigentlich noch Mitglieder in der Kirche bleiben? Oh, ja, doch: Im 18 km entfernten Zentral-Gemeindehaus gibt es ein kirchlich gefördertes Leuchtturmprojekt-Seminarangebot: „Wie gestalten wir das Leben auf dem Land wieder attraktiv für junge Familien?“ Als kirchlicher Beitrag wäre das zu vermietende Pfarrhaus sicher für junge Familien interessant – und das Grundstück, auf dem früher mal das Gemeindehaus vor Ort stand, könnte man der jungen Familie zur Erbbaupacht anbieten. Das ist doch eine Win-Win-Situation für alle! Nur schade, dass dies dem eigentlichen kirchlichen Auftrag nichts mehr nützt, sondern nur der Erhaltungsrücklage im doppischen Haushalt zufließt und die junge Familie, sollte sie noch evangelisch sein, 18 km fahren muss, um kirchliche Angebote wahrzunehmen.

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