Schlagwort-Archive: Luther. Weltbund

»Ihre Gemeinde ist annulliert«. Ukraine: Bischof Serge Maschewski setzt seinen Konfrontationskurs fort

18.09.2016, Bayer. Sonntagsblatt
Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine kommt nicht zur Ruhe. Der seit 2013 amtierende Bischof Serge Maschewski setzt seinen Konfrontationskurs gegenüber seinen Kritikern fort. Zur Synode in Berdjansk wurde ihnen der Zutritt verwehrt.

Diese Vorgehensweise Maschewskis hat inzwischen Methode. Mit der Absetzung des kritischen Synodalpräsidenten Burlow hat Maschewski gleich dessen ganze Kiewer Heimatgemeinde aus der ukrainischen Kirche entlassen. Gemeinden zu annullieren, um Kritiker loszuwerden, ist nach seiner Interpretation der rechtlich gangbare Weg – mit dem Preis der Zerstörung der Kirche….

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Kirchenaustritt leicht gemacht. Die Norwegische Kirche feiert ihr neues Online-Portal. 10 854 Austritte an nur einem Tag.

11. September 2016, SZ
Die Norwegische Kirche feiert ihr neues Online-Portal. Dort kann man per Mausklick aus- oder wieder eintreten.

Es sind keine Zahlen, auf die die Norwegische Kirche stolz sein kann. Könnte man zumindest meinen. Trotzdem haben die Kirchenobersten sie den Norwegern mit selbstbewusster Genauigkeit vorgerechnet: 10 854 Austritte an nur einem Tag, dem ersten Tag,…

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„Ökumene der leeren Lehrversprechnungen“ – Friedrich Wilhelm Graf in „Götter global“

Anstelle einer Rezension des gerade erschienen neuen Werks „Götter global“ von Prof. Friedrich  Wilhelm Graf hier ein kurzes Zitat zum Thema ev. – kath. Ökumene:

… „Für diese Ökumene der leeren Lehrversprechungen können die in der deutschen Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Verhandlungen über die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ als repräsentativ gelten. Am 31.Oktober 1999, also am Reformationstag, unterzeichneten mit großen medialen Aufwand der Kurienkardinal Edward Idris Cassidy als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der Präsident des Lutherischen Weltbundes, der Braunschweiger Landesbischof Christian Krause, in der evangelischen St. Anna-Kirche zu Augsburg die „Gemeinsame Offizielle Festlegung“ und einen Annex zur Erklärung – trotz des entschiedenen Protests von gut 160 deutschen protestantischen Universitätstheologen, unter ihnen der prominente Tübinger Systematiker Eberhard Jüngel, die hier reformatorische Grundeinsichten vernebelt und verwässert sahen. De fakto wurde die Öffentlichkeit mit ein paar vagen Formeln zu täuschen
versucht, weil es genau genommen gar keinen substantiellen Konsens über die zentralen Gehalte der Rechtfertigungslehre Luthers gab.

Dies zeigte demonstrativ bald die päpstliche Symbolpolitik: Nur sieben Wochen nach dem Augsburger Medienspektakel rief Johannes Paul II ein „Ordentliches Heiliges Jahr“ aus, in dem man bei würdigem Empfang des Bußsakraments und der Eucharistie in bestimmten römischen Kirchen den „Jubiläumsablass“ erwerben konnte – ganz im Sinne jener Entschuldungstheologien zubd Ablasskonzepte, die die Reformatoren des 16. Jahrhunderts
als zutiefst unevangelsich, dem neutestamentlichen Zeugnis fundamental widersprechend erkannt hatten… Eberhard Jüngel… hat mit Blick auf die Ökumene der Lehrgespräche vor einer „Schummelökumene“ gewarnt. Unklar ist häufig nur, ob hier ein Kirchenvertreter den anderen (und umgekehrt) zu betrügen versucht oder ob man sich kontrastharmonischer Funktionärsgemütlichkeit auf gemeinschaftlichen Selbstbetrug verständigt hat.“

Lesen Sie selbst: Friedrich Wilhelm Graf: Götter Global, München 2014, S. 137f