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Ökumenische Bilanz 
Zum Rücktritt Papst Benedikt XVI.

Winfrid Krause, Lutherischen Konvent im Rheinland

So bleibt neben seinen hochtheologischen und doch verständlich geschriebenen Büchern wie der „Einführung in das Christentum“ und das dreibändige Werk „Jesus von Nazareth“ der tragische Befund, daß der seit der Reformation erste deutsche Papst die in unserem Land entstandene, bis heute weltweite Kirchenspaltung nicht überwunden hat, sondern umgekehrt eine große ökumenische Ernüchterung, ja Enttäuschung hinterlassen hat. Die einzige Reform, die in Erinnerung bleiben und vielleicht Nachfolger finden wird, ist Ratzingers Rücktritt, mit dem er den Nimbus des Papstamtes, den sein Vorgänger durch jahrelanges, öffentlich zelebriertes Leiden und Sterben in ungute Höhen getrieben hatte, vom Kreuz Christi heilsam unterschied und auf ein menschliches Maß brachte.

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Friedrich Schorlemmer zur Debatte „Ökumene jetzt“

„Protestantische Leisetreterei gegenüber dem amtierenden Papst, für den die Kirchen der Reformation keine richtigen Kirchen sind, bringt uns nicht weiter. Verständnis dafür grenzt an Selbstentwürdigung. Elementare Voraussetzung aller wirklichen ökumenischen Gesinnung wäre ein respektvolles Anerkennen des jeweils anderen.“

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Thema des Monats Februar 2013: Die katholische Kirche und die Ökumene

Die Ökumene hat in der jüngeren Zeit einige formale Fortschritte gemacht. 1999 bestätigte der Lutherische Weltbund und die römisch katholische Kirche eine gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. 2007 wurde in Deutschland eine gegenseitige Anerkennung der Taufe als einmaliges Sakrament zwischen allen größeren Kirchen in Deutschland vereinbart.

Dennoch gab es auch Rückschläge. 2000 veröffentlichte Kardinal Ratzinger als Leiter der Kongregation für Glaubenslehren das Dokument „Dominus Jesus“. Die protestantischen Kirchen gelten hier nur als „kirchliche Gemeinschaften“.

An der Basis verfällt jedoch vielfach das Konfessionelle Bewusstsein. Ein Verständnis für die Gründe der Kirchenspaltung ist vielfach nicht mehr gegeben. Stattdessen beschäftigen sie Fragen der praktisch gelebten Ökumene.

Das Thema des Monats soll verdeutlichen, wo die aktuellen Probleme der katholischen Kirche mit Protestanten, aber auch innerkirchlich liegen und welche
Konsequenzen sich daraus für die Ökumene ergeben.