02.01.2018, Von dpa
Köln. In Deutschland gibt es 23 Millionen Katholiken, aber kaum jemanden, der Priester werden will. Eine der wenigen Ausnahmen ist Henrik Land. Er ist 24 Jahre alt und steht kurz vor seiner Verpflichtung. Lebenslang…
02.01.2018, Von dpa
Köln. In Deutschland gibt es 23 Millionen Katholiken, aber kaum jemanden, der Priester werden will. Eine der wenigen Ausnahmen ist Henrik Land. Er ist 24 Jahre alt und steht kurz vor seiner Verpflichtung. Lebenslang…
Diözesen und Pfarrgemeinden stehen vor einem Umbruch. Weltweit diskutieren die Laien über Reformen. Sechs von ihnen skizzierten der MZ mögliche Wege.
von Bettina Mehltretter, Mittelbayrische Zeitung
1. Sonntag feiern – ohne Pfarrer, aber mit Gott
Wer seinen Glauben öffentlich zelebrieren will, braucht heutzutage oft ein Auto – zumindest, wenn er einen Gottesdienst besuchen will. Bistümer versuchen ihr Personalproblem zu lösen, indem sie Pfarreien zusammenlegen. „Da kann es in der Diaspora schon passieren, dass in einer Kirche nur noch zweimal im Jahr ein Gottesdienst gefeiert wird – zum Pfarrfest und dem Namenstag des Patrons“, sagt Dr. Andreas Poschmann, Mitarbeiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier. Auf dem Katholikentag diskutiert er mit Gläubigen Wege aus der Personalkrise, etwa das Modell der Wortgottesleiter. Schon seit rund zehn Jahren erlauben es Bischöfe speziell ausgebildeten Laien, das Wort Gottes zu verkünden, sofern Priestern die Zeit dafür fehlt, zum Beispiel in etlichen ostdeutschen Diözesen. Viele Bischöfe sperren sich aber noch dagegen. Poschmann irritiert das: „Es wäre doch ein gutes Zeichen, an jedem Sonntag gemeinsam zu beten – in der eigenen Kirche.“
Zu den anderen Visionen des Katholikentages:
2. Priester als Animateure des Glaubens
3. Laien sprechen mit – auch bei den Finanzen
4. Frauen dürfen mehr als putzen, kochen, waschen
5. Priester schaffen Platz in ihrem Chefbüro – für Laien
6. Auch junge Leute finden ihren Platz in der Kirche