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Interreligiös, intrareligiös und postreligiös – Wie gelingt das Gespräch zwischen Religionen und Weltanschauungen?

12/2017

Eine Tagung des Weltethos-Instituts, des Instituts für Sozialstrategie und des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover nahm sich am 29. und 30. Juni der Frage des interreligiösen Dialogs an. Schon der Abendvortrag, den Prof. Klaus v. Stosch hielt bereitete die Diskussionen vor und sprach Kernthemen an: Zu welchem Zweck dienen interreligiöse Dialoge? Wer kann sie mit welcher Berechtigung führen? Wir können weltanschauliche Gemeinschaften beteiligt werden, die für sich den Status einer Religion ablehnen? Welche Art von Problembewusstsein muss in den verschiedenen Gesprächsteilnehmern vorhanden sein, damit der Austausch gelingt? Wir verhält sich der interreligiöse Dialog zum politischen und philosophischen Umfeld? Diese und viele andere Fragen wurden von Vertretern des Islams, des katholischen und protestantischen Christentums, aber auch von Agnostikern und Atheisten diskutiert. Prof. Ulrich Hemel (Institut für Sozialstrategie), Prof. Manemann (Forschungsinstitut für Philosophie) und Dr. Bernd Villhauer (Weltethos-Institut) zogen am Ende eine positive Bilanz: „Wir können nun besser die Fragen stellen, die einen echten Austausch vorbereiten.“

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Zwanzig Jahre „Stiftung Weltethos“. Von Stephan Schlensog.

06/2016

„Diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheitsideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“ Dieses Zitat des Theologen Hans Küng umreißt die Mission der von ihm 1995 gegründeten „Stiftung Weltethos“. Wo steht das Projekt heute?

Es geht der Stiftung nicht – wie in manchen uninformierten Kreisen bis heute kolportiert – um Vereinheitlichung oder Gleichmacherei zwischen den Religionen, sondern es geht um interreligiösen Dialog als Voraussetzung für Verständigung und Frieden. Und es geht um Werte, die in allen großen religiösen und humanistischen Traditionen seit Jahrtausenden im Mittelpunkt stehen und die bis heute Voraussetzung gelingenden Miteinanders sind – ob in einer Familie, einem Kindergarten, einer Schule, einem Unternehmen oder in der Zivilgesellschaft überhaupt.

Von der Idee zur Stiftung

Was zunächst als Arbeitshypothese des in Tübingen lebenden Schweizer Theologen Hans Küng formuliert wurde – erstmals vorgestellt 1990 in seinem Buch Projekt Weltethos –, erhielt schon kurze Zeit später internationale Anerkennung über die Grenzen der Religionen und Kulturen hinweg: 1993 verabschiedete das „Parlament der Weltreligionen“ in Chicago die „Erklärung zum Weltethos“, in der – inspiriert von Hans Küngs „Projekt Weltethos“ – jene Prinzipien und Werte als Kern einen „Weltethos“ formuliert wurden, die religiöse wie nichtreligiöse Menschen verbinden und die bis heute nichts von ihrer Relevanz eingebüßt haben: die Prinzipien „Menschlichkeit“ und die erstmals vom chinesischen Weisen Konfuzius formulierte „Goldene Regel“ (oft verwechselt mit Kants „kategorischem Imperativ“) und – daraus abgeleitet – die Werte „Gewaltlosigkeit“, „Gerechtigkeit“, „Wahrhaftigkeit“ und „Partnerschaft“.
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