Schlagwort-Archive: Kirchenvorstandswahlen

EKHN, Evaluation zur Kirchenvorstandswahl: „Rund 40 % der Kirchenvorstände „mussten“ die Zahl der zu wählenden Kirchenvorstandsmitglieder reduzieren.“

12/2015, EKHN- Synode
a) Bedenken aufnehmen – Wahlrecht weiterentwickeln

Dennoch stellen Kirchengemeinden Anfragen an das geltende Wahlrecht und fragen nach der
demokratischen Legitimität und Sinnhaftigkeit unserer Wahlen nach demokratischen Prinzipien:
– Gemessen an der Wahlbeteiligung, wurde das Wahlverfahren insgesamt vielfach als zu aufwendig
angesehen. In einzelnen Fällen wurde das Wahlrecht insgesamt in Frage gestellt.
– Die Kandidierendensuche gestaltete sich angesichts der gestiegenen Erwartungen an ehrenamtliche
Kirchenvorstände vielfach schwierig.
– Das Verfahren der Kandidierendensuche wurde mancherorts als intransparent empfunden.
– Rund 40 % der Kirchenvorstände „mussten“ die Zahl der zu wählenden Kirchenvorstandsmitglieder
reduzieren.
– Die Wahlbeteiligung stagniert trotz großen Aufwands insgesamt seit Jahren durchschnittlich
um die 20%, ist 2015 sogar leicht zurückgegangen.
– Das Wahlverfahren lässt auch „Verlierer“ zurück, mit denen der Umgang schwierig ist, zumal,
wenn sie in nicht unerheblicher Zahl in den Kirchenvorstand innerhalb von 6 Monaten nachrücken.
– Wann ist eine Wahlbeteiligung gut? …

mehr dazu, vgl. S. 7

Studie von Herbert Lindner zur Kirchen(gemeinderats)wahl 2013 in der Württemberg. Landeskirche.

Die Ergebnisse der Kirchenwahl 2013 wurden wissenschaftlich untersucht:

Das Lebensalter der Wahlberechtigten sowie die Größe der Kirchengemeinde haben Einfluss auf die Wahlbeteiligung

… Je kleiner eine Kirchengemeinde sei, je kleiner die Kommune sei und je mehr Evange­lische in der Kommune lebten, desto höher sei die Wahlbeteiligung, erklärte der Theologe. Reichere und höher gebildete Menschen begriffen sich zudem eher als Teil des Gemeinwesens und beteiligten sich deshalb auch eher an Wahlen.
Die allgemeine Versendung der Briefwahlunter­lagen habe den Gemeinden, die dies erstmals angeboten hatten, einen Zuwachs der Wahlbeteiligung um durchschnittlich zwei
Prozent­unkte gebracht… Zum Artikel über die Studie.( S. 5)

Die Agonie einer Kirchenverfassung

Von Hans-Jürgen Volk

Einst war die presbyterial-synodale Ordnung so etwas wie der „Markenkern“ der Ev. Kirche im Rheinland. Spätestens die Presbyteriumswahlen 2012 dokumentieren, dass sich diese einstmals basisorientierte Kirchenverfassung dem Zustand der Agonie nähert. Jeder, dem diese Landeskirche auf Grund ihrer Grundordnung am Herzen liegt, kann über den Ausgang der Wahlen nur betrübt sein. Besorgniserregend ist noch nicht einmal so sehr die magere Wahlbeteiligung von landeskirchenweit 11,5%. Da gab es in der Vergangenheit noch ärgere Quoten (2004: 10,7% oder 2000 10,3%). Bedrückender ist der Tatbestand, dass bestenfalls in 50% aller Wahlbezirke auf Grund ausreichender Wahlvorschläge überhaupt gewählt werden konnte. Lesen Sie den Artikel.