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Missmanagement, Skandale

Das EKD-Gericht macht eine Frau zum zweiten mal zum Opfer

Das EKD-Gericht hat beschlossen gegen einen ehemaligen Pfarrer, der eine Konfirmandin sexuell missbraucht hat angesichts seines Alters keine dienstrechtlichen Konsequenzen zu ziehen. (Wir berichteten). Das Urteil hat für die untergeordneten Gerichte eine richtungsweisende Funktion. Nicht nur das Urteil an sich, wurde als Fehlurteil kritisiert. Auch die Art, wie es zu Stande kam ist bedenklich.

Obwohl die Frau, die nach langer Zeit den Mut aufbrachte das Verbrechen öffentlich zu machen als Zeugin geladen war, konnte sie nicht aussagen. Der Prozess war schon vor ihrer Ankunft entschieden. Ein Grund für Theologen und Journalist Christoph Fleischmann die Frau nun öffentlich zu Wort kommen zu lassen.

Lesen Sie hier den Radiobeitrag, welche Konsequenzen der Prozess hat und warum sich das Opfer zum zweiten mal von der Kirche alleine gelassen fühlt.

Prof. Ruppert: Das Trauma des sexuellen Missbrauchs überwinden – Theorie und Psychotherapie

Das Phänomen, die Ursachen, der Teufelskreis, die Heilungschancen.

Eine Darstellung: kurz, prägnant, klar

 

eine Präsentation von Prof. Dr. Franz Ruppert, KSFH München

 

„Nordkirche versenkt Millionen am Koppelsberg“

Ein etwas anderer Synodenbericht:

Nach der großen Party kam der große Kater: Nur einen Tag nach der Wahl ihres Landesbischofs muss sich die neue Nordkirche mit ihrem ersten großen Finanzskandal auseinandersetzen – ein Erbe aus der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Beim Umbau an der Evangelischen Jugend-, Freizeit- und Bildungsstätte Koppelsberg im Kreis Plön hat es nach Angaben von Landesbischof Gerhard Ulrich in den Jahren 2010 bis 2012 Kostenüberschreitungen von 1,96 Millionen Euro gegeben. „Nach gegenwärtiger Erkenntnislage ist der Abschreibungsbedarf eher mit mehr als mit weniger als 4,0 Millionen Euro anzusetzen“, sagte Ulrich vor den Synodalen. Lesen Sie den Artikel.

EKiR: Höppner-Bericht zu bbz-Skandal

Der Skandal um die Verluste der Firma bbz (eine GmbH für Beihilfeabrechnungen nicht nur der EKiR, sondern auch der EKHN etc.) hat die EKiR – Leitung in ihren Grundfesten erschüttert. Lobenswert ist die Entscheidung, mit der Aufarbeitung dieser Katastrophe eine unabhängige, aber sehr sachkundige Expertenkommission zu betrauen. Diese Kommission unter der Leitung des Mathematikers und früheren Ministerpräsidenten in Sachsen-Anhalt Reinhard Hoeppner hat der Landessynode 2013 einen Bericht vorgelegt mit einer Analyse falscher Entscheidungen und mit Hinweis auf viele Sachverhalte, die durch schlechte Strukturen störanfällig sind. Vor allem wichtig sind aber die vielen deutlichen Hinweise auf strukturelle Schwächen in der Organisation der Leitung der Landeskirche, aber auch von Kirchenkreisen und Gemeinden. Hier muss die Landeskirche zu deutlich anderen Leitungsstrukturen kommen, die geprägt sind von einer Gewaltenteilung. Insgesamt gibt der Bericht wichtige Impulse meint Hans-Jürgen Volk in seinem erläuternden und Hintergründe ausleuchtenden Kommentar.

Lesen Sie auch den Bericht und weitere Informationen (auf der Seite TEIL A, Struktur 2013 – Höppner-Bericht).

Ergänzung(24.4.2013): Nun gibt es auch den Abschlussbericht der Kommission zu lesen.