Schlagwort-Archive: Kirchenrecht

Entlassener Kirchenmusiker scheitert mit Klage

23.05.2016, epd sozial

Der wegen einer außerehelichen Beziehung gekündigte katholische Kirchenorganist Bernhard Schüth kann trotz seiner erfolgreichen Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nicht wieder zurück an seine Orgel. Mehr dazu.

Kanton Bern: Totalrevision Kirchengesetz.

8.12.15 be.ch/refbejuso –

Das Verhältnis von Kirche und Staat im Kanton Bern wird auf eine neue Basis gestellt. Die Arbeiten an der Totalrevision des Kirchengesetzes sollen bis Ende der laufenden Legislaturperiode abgeschlossen werden. Mehr dazu.

…Zentrale Zielsetzungen der Revision sind eine Übertragung der Anstellungsverhältnisse der Geistlichen vom Kanton auf die drei Landeskirchen verbunden mit einem zeitgemässen Finanzierungssystem…  Mehr dazu.

Wesentliche Grundsätze unseres christlichen Glaubens „mit buchhalterischer und formaljuristischer Selbstgewissheit mitunter von den Rechts- und Personalabteilungen der Kirchen“ übergangen. Vortrag von Prof. Andreas von Heyl.

06/2015

Vortrag „Aus dem Dienst gemobbt – was macht das mit mir? Was kommt danach? Wie geht es weiter?“  Vortrag gehalten auf der Jahrestagung des Vereins D.A.V.I.D. in Eisenach (9.-10.11.2014)

Schon seit etlichen Jahren haben sich diese so genannten „Kooperationskrisen“ zwischen Pfarrern und dem engeren Mitarbeitendenkreis verschärft. Hartmut Stoll, der Gründungsrektor des Haus es Respiratio auf dem Schwanberg, wo viel e derer, die solche Dinge erlebt haben, schließlich für einige Zeit Zuflucht finden, schrieb in seinem Rechenschaftsbericht anläßlich seiner Emeritierung vor etwa zehn Jahren, ich zitiere: „Neben den Erschöpfungskrisen (Burn-out-Syndrom), Beziehungskrisen und den existenziellen und spirituellen Krisen (Sinn-, Berufungs-, geistliche Erschöpfungskrisen), die uns in unserer Arbeit im Haus „Respiratio“ begegnen, mehren sich in den letzten Jahren die Kooperations-Krisen. So vergeht kaum ein Kurs, in dem nicht einer oder mehrere unserer Gäste in einen sehr zugespitzten Konflikt in der Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand oder Kirchengemeinderat, mit Kollegen, Kolleginnen oder Vorgesetzten verwickelt sind. Nach meiner Wahrnehmung werden solche Konflikte häufiger und nehmen auch massivere Formen an.

Der vollständige Text des Vortrags.

 

Das Abendmahl der Aktenordner. Beobachtungen zum Verhältnis von Theologie und Kirchenleitung

von Wolfgang Vögele, Theologe, Karlsruhe

…Man sollte meinen, dass die Theologie als Wissenschaft bei der Ausübung kirchenleitender Ämter eine Hauptrolle spielt, dass Oberkirchenräte und Synoden sich von theologischen Fakultäten, von Theologen und Experten aus der kirchlichen Praxis beraten lassen. Aber der Blick auf die kirchliche Landschaft zeigt leider, dass hier noch ganz andere Quellen wirksam sind, die langsam, aber sicher die Theologie aus ihrer Orientierungsfunktion verdrängen. Das ist ein merkwürdiger Vorgang, und ihm gelten die Beobachtungen des nachfolgenden Essays. Er erhebt nicht den Anspruch, das Thema bis ins letzte Detail zu vermessen. Vielmehr sollen eine Reihe von Beobachtungen aneinandergereiht werden, welche die Dringlichkeit des Themas verdeutlichen…

Die angefangene Liste ließe sich beliebig verlängern. Kirchenleitung schadet sich selbst und dem Evangelium, wenn sie ohne Not auf die Beratung durch die Theologie verzichtet oder sie nicht mehr ernst nimmt. An die Stelle reicher protestantischer Diskussionskultur, die einer „Kirche des Wortes“ sehr gut ansteht, tritt immer mehr eine Kirche, die von Verwaltung, Verordnung und Marketing bestimmt ist. In solch einer Kirche verkümmert das Evangelium unter den Wucherungen der Bürokratie. Und wer so denkt, der feiert am Ende nur noch das Abendmahl der Aktenordner. Zum (umfangreichen) Artikel.

Das EKD-Gericht macht eine Frau zum zweiten mal zum Opfer

Das EKD-Gericht hat beschlossen gegen einen ehemaligen Pfarrer, der eine Konfirmandin sexuell missbraucht hat angesichts seines Alters keine dienstrechtlichen Konsequenzen zu ziehen. (Wir berichteten). Das Urteil hat für die untergeordneten Gerichte eine richtungsweisende Funktion. Nicht nur das Urteil an sich, wurde als Fehlurteil kritisiert. Auch die Art, wie es zu Stande kam ist bedenklich.

Obwohl die Frau, die nach langer Zeit den Mut aufbrachte das Verbrechen öffentlich zu machen als Zeugin geladen war, konnte sie nicht aussagen. Der Prozess war schon vor ihrer Ankunft entschieden. Ein Grund für Theologen und Journalist Christoph Fleischmann die Frau nun öffentlich zu Wort kommen zu lassen.

Lesen Sie hier den Radiobeitrag, welche Konsequenzen der Prozess hat und warum sich das Opfer zum zweiten mal von der Kirche alleine gelassen fühlt.