14.04.2015, von Antje Pöhner
Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler hält das geplante transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen Europa und den USA für eine Katastrophe. „Es wäre die letzte Etappe der total betonierten Herrschaft der Finanzoligarchie“, sagt der 80-Jährige in einem Interview mit dem missio magazin und betont: „Dann hätten der Nationalstaat und die internationalen Organisationen endgültig verloren. Dann wären wir wirklich der Willkür des Dschungels ausgeliefert.“…
In seinem neuen Buch „Ändere die Welt!“ spricht der Soziologe von einer „kannibalistischen Weltordnung“. Die 500 größten Konzerne hätten im vergangenen Jahr 52,8 Prozent des weltweiten Bruttosozialproduktes beherrscht, erläutert Ziegler im missio-magazin-Interview.
„Es gibt heute eine Weltdiktatur dieser ganz schmalen Finanzoligarchie, die über den Nationalstaaten und den internationalen Organisationen steht“, betont er. Sie entschwinde jeglicher staatlicher Kontrolle und funktioniere nach einem einzigen Prinzip: der Gewinnmaximierung. „Diese Welt hat eine unglaubliche Ungleichheit produziert. Letztes Jahr sind 14,3 Millionen Menschen an Hunger gestorben – auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt.“ Das vollständige Interview.