Kirche im Schussfeld – von Profin. Dr. Klara Butting
Im Juni 2013 ist die EKD-Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ erschienen und hat erschreckende Reaktionen ausgelöst. Kritiker/innen vermissen in dem Papier ein Bekenntnis zur Ehe als göttlicher Stiftung und wollen den Familienbegriff für die traditionelle Konstellation Vater und Mutter mit eigenen Kindern reserviert wissen. Dabei inszenieren sie sich als diejenigen, die die Sprache des Glaubens wahren und der Bibel die Treue halten, während die EKD „schlampig mit ihrer religiösen Substanz“ umgeht (FAZ) und die „Sprache des Glaubens in Schwammigkeiten abrutscht und nur noch der Gesellschaftsrealität hinterherzuschlittern vermag“ (Die Welt). Eine Erklärung, die nicht herrscht über anderer Leute Glaube und Leben, sondern auf die Not der Menschen reagiert, ruft Widerstand hervor.
Der Artikel von Profin. Butting zur EKD Orientierungshilfe Familie
Offener Brief von Prof. Härle an den Ratsvorsitzenden der EKD zur Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“
Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,
die „Orientierungshilfe“ der EKD unter dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“ ist meiner Wahrnehmung nach bestimmt von dem Bemühen, Diskriminierungen von Menschen wegen ihrer sexuellen Prägung oder ihrer Lebensform zu überwinden und verlässliche, verantwortungsvolle und fürsorgliche Formen menschlichen Zusammenlebens zu stärken, wo immer sie praktiziert werden. Um diese lobenswerten Ziele zu erreichen, gibt der EKD-Text jedoch zwei grundlegende Überzeugungen der evangelischen Kirche preis.