Schlagwort-Archive: EKD-Worte

PfarrerIn im Angestelltenverhältnis: wachsende Zahl sozial (noch) schlechter gestellter PfarrerInnen. Aus dem Vorstandsbericht des Pfarrvereins der EKKW von Franz Illgen.

Pfarrverein Kurhessen-Waldeck e.v., Vorstandsbericht 2015

aus: Hess. Pfarrrerblatt 3/2015, S. 13ff

von Franz Illgen
„Neu, aber nicht unbekannt, ist das dabei auftretende Problem des privatrechtlichen Dienstverhältnisses, das insbesondere bei Masterstudiengangsabsolvent/inn/en auftritt, die nicht in ein öffentlich-rechtliches Dienst-(Beamten)-verhältnis übernommen werden (können). Die – bisher (s. u.) – in der Regel finanzielle Schlechterstellung im Angestelltenverhältnis gegenüber „Beamten“ stellt somit kein „Auslaufmodell“ für eine relativ kleine Gruppe mehr dar, sondern wird durch diese neuen Dienstverhältnisse neu aktiviert… „(vgl. S.14)

„Die schon erwähnten Pfarrer/innen im Angestelltenverhältnis (privat-rechtlich) schienen bisher eine verhältnismäßig kleine Gruppe zu sein – zum Teil auch aus individuellen Gründen – ca. 40 zu rund 700 Pfarrpersonen insgesamt. Allerdings sind das im Vergleich zur Bayr. Landeskirche (86/2500) prozentual fast doppelt so viel!!! Der Masterstudiengang oder auch der Quereinstieg macht die Problematik wieder aktuell, die sich an verschiedenen Punkten zeigt. So zahlen „Angestellte“ im Pfarrhaus nicht nur Sozialabgaben für die wohnungsbezogenen Bestandteile und z. T. höhere Krankenkassenbeiträge – sie erhalten bisher auch weniger Vergütung. Offenbar wurde nach der Umstellung von BAT auf TV/L 2009 keine Gehaltserhöhung vollzogen. Eine Verordnung des LKA wurde bereits beschlossen und wird im KABL Ende März veröffentlicht. Dem Vernehmen nach sollen die angestellten Kolleginnen und Kollegen zukünftig weitestgehend den beamteten finanziell gleichgestellt werden und für die Vergangenheit eine Nachzahlung erhalten. Da beide Systeme nicht direkt miteinander vergleichbar sind, bleiben derzeit noch Fragen, wie z. B. nach den Auswirkungen auf die Rentenversicherung, der Steuerlast oder auch hinsichtlich der Krankenversicherung und Beihilfe. Hier sind noch genaue Berechnungen erforderlich, wenn die Zahlen auf dem Tisch sind. Eine ähnliche Regelung hat es in Baden gegeben.
Derzeit ist die EKD bemüht, einen Musterarbeitsvertrag für angestellte Pfarrer/innen zu entwerfen, da die Regelungen in den Gliedkirchen der EKD offenbar sehr unterschiedlich sind.“ (vgl. S.16)

Die Diskussion über Ehe und Familie – 2 kontroverse Positionen zur EKD Orientierungshilfe

Kirche im Schussfeld – von Profin. Dr. Klara Butting

Im Juni 2013 ist die EKD-Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ erschienen und hat erschreckende Reaktionen ausgelöst. Kritiker/innen vermissen in dem Papier ein Bekenntnis zur Ehe als göttlicher Stiftung und wollen den Familienbegriff für die traditionelle Konstellation Vater und Mutter mit eigenen Kindern reserviert wissen. Dabei inszenieren sie sich als diejenigen, die die Sprache des Glaubens wahren und der Bibel die Treue halten, während die EKD „schlampig mit ihrer religiösen Substanz“ umgeht (FAZ) und die „Sprache des Glaubens in Schwammigkeiten abrutscht und nur noch der Gesellschaftsrealität hinterherzuschlittern vermag“ (Die Welt). Eine Erklärung, die nicht herrscht über anderer Leute Glaube und Leben, sondern auf die Not der Menschen reagiert, ruft Widerstand hervor. 

Der Artikel von Profin. Butting zur EKD Orientierungshilfe Familie

 

Offener Brief von Prof. Härle an den Ratsvorsitzenden der EKD zur Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“

Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,

die „Orientierungshilfe“ der EKD unter dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“ ist meiner Wahrnehmung nach bestimmt von dem Bemühen, Diskriminierungen von Menschen wegen ihrer sexuellen Prägung oder ihrer Lebensform zu überwinden und verlässliche, verantwortungsvolle und fürsorgliche Formen menschlichen Zusammenlebens zu stärken, wo immer sie praktiziert werden. Um diese lobenswerten Ziele zu erreichen, gibt der EKD-Text jedoch zwei grundlegende Überzeugungen der evangelischen Kirche preis.

Offener-Brief_Prof.Härle-an-den-Rat-der-EKD