30. MAI 2014 von Joachim Frank
Der umstrittene Auftritt von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger auf Katholikentag in Regensburg hält nicht, was er verspricht. Im Gegenteil: Trotz Themen mit Krawallpotenzial bleibt es stets gepflegt gespannt.
Als Mitorganisator sei er zufrieden, sagt Valentin anschließend und fügt kopfschüttelnd hinzu: „Ich verstehe jedenfalls nicht, warum so etwas nach Bischof Voderholzers Willen nicht hätte stattfinden sollen.“ In der Tat: Der Themenbogen – er reicht vom „Böckenförde-Axiom“ zu den vorpolitischen Fundamenten des säkularen Staates über das Selbstbestimmungsrecht der Kirche als Arbeitgeberin bis hin zur Darstellung der Kirche in den Medien und zu Angriffen des „digitalen Mob“ (Bingener) auf alles Religiöse – bleibt stets so gepflegt gespannt, dass es erst gar nicht zu Zerreißproben kommt.
Mit Ausnahme jenes kurzen Moments, in dem Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime prophezeit, die „unsäglichen“, gegen die Integration muslimischer Frauen gerichteten Kopftuch-Verbote würden „in den nächsten Jahren natürlich alle fallen“, weil sie de facto ein Berufsverbot bedeuteten und mit der Verfassung unvereinbar seien. Aber selbst das löst keine größeren Eruptionen auf der Bühne oder im Publikum aus… Zum Artikel in der FR.