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Historiker Fritz Stern: «Amerika ist enttäuscht über sich selbst»

8. November 2013, Andrea Köhler im Gespräch mit Fritz Stern, NZZ

Der Historiker Fritz Stern hat sich wie kaum ein zweiter Intellektueller um die deutsch-amerikanische Freundschaft verdient gemacht. In dem Lauschangriff auf Angela Merkel sieht er ein Symptom für eine allgemeine Vertrauenskrise – auch in den USA selbst.


Amazon der Nachrichtendienste

Das atemberaubende Ausmass der Operationen der NSA stösst freilich auch hierzulande auf blankes Erstaunen. Die NSA sei das «Amazon der Nachrichtendienste», schreibt die «New York Times». Dabei ist längst erwiesen, dass nur ein Bruchteil der Daten wirklich im Kampf gegen den Terrorismus nutzbar gemacht wird. «Die grosse Gefahr ist eine geniale Technologie, die völlig aus dem Ruder gelaufen ist, die alle Möglichkeiten, aber keine Kontrolle mehr hat», befürchtet Stern. Wenn jemand dies entsprechend nutzen wolle, dann sei das Instrumentarium für einen diktatorischen Staat da: «Das Abhören privater Telefone verrät doch ein ungeheures Misstrauen gegen das eigene Volk. Leben wir nicht heute schon in einem Polizeistaat ohne Polizei?» Zum Beitrag in der NZZ.