Schlagwort-Archive: Nachwuchsmangel

Herbstsynode ELK Württemberg: Stipendium bei „alternativem Zugang zum Pfarrdienst“.

12/2017

…Ab dem Wintersemester 2016/2017 haben diejenigen, die in den nicht konsekutiven Masterstudiengang Evangelische Theologie an den Universitäten in Marburg oder Heidelberg eingeschrieben sind und die gleichzeitig auf der Liste der Württembergischen Kandidaten für die genannten Studiengänge eingetragen sind, die Möglichkeit ein Stipendium zu erhalten.

Dieses beläuft sich auf einen monatlichen Betrag von 500 €…

Mehr dazu.

BADISCHE LANDESSYNODE BEFASST SICH ZUM ABSCHLUSS MIT BILDUNG, FRIEDEN UND NACHWUCHS FÜR KIRCHE UND HANDWERK.

10/2016,

„… dass junge Menschen am liebsten ein Gespräch mit anderen jungen Menschen führen, wenn es um die Berufswahl geht, und dass sie nichts mehr überzeugt, als wenn andere junge Menschen begeistert von ihrem Beruf berichten“…. Mehr dazu.

vgl. dazu hier.

EKD: Gemeinsame Werbe-Kampagne aller Landeskirchen für das Theologiestudium im Herbst geplant

Die Berufschancen für Theologen sind weiter gut
Hochschulen und Kirchen werben um Interessenten

29. August 2016

…Deutschlandweit wird das Studienfach Theologie an 21 Hochschulen angeboten, dort waren zum Jahresbeginn insgesamt 2.417 Theologiestudenten mit Berufsziel Pfarrer eingeschrieben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) registrierte zuletzt sogar wieder einen leichten Anstieg der Zahlen. Allerdings führen Pensionierungswellen in mehreren Landeskirchen absehbar zu einem Pfarrermangel….

Zwar gibt es nach wie vor keinen Bachelor der Theologie, aber wie bei anderen Studiengängen auch wurde der gesamte Studienablauf spürbar verschult, statt frei wissenschaftlichen Interessen zu folgen, sammeln die Studenten Leistungspunkte. Wolfgang Zwickel, Professor für Biblische Archäologie in Mainz, macht keinen Hehl daraus, was ihm an dem Reformprozess missfällt:… Mehr dazu.

Darf ein Pfarrer Glaubenszweifel haben? Mit einer Kampagne wollen die evangelischen Kirchen Jugendliche für das Berufsziel Pfarramt interessieren.

5. Juli 2016


Die Ausbildenden der EKBO haben erkannt: „Um den Nachwuchs müssen sich alle kümmern, jedes Unternehmen und jede Organisation“, so Christoph Vogel. Wer sich um den Nachwuchs nicht kümmere, sei selbst schuld. „Es ist eine andere Situation als vor 20 Jahren, wo wir viele Bewerbungen, aber wenig Stellen hatten.“ Diese Erkenntnis habe sich auch in den anderen Ausbildungsdezernaten der Landeskirchen durchgesetzt…

Mehr dazu.

Anm. F.S.: Das ist nun für die Schreiber eine offensichtlich große Erkenntnis. Und es hat ja lange gebraucht, bis sie in in den Personaldezernaten der Kirche ankam. Leider, leider ist das nur die halbe Wahrheit. Maximal die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit? Es gibt Organisationen, die es leicht oder leichter haben, Nachwuchs zu generieren, und es gibt Organisationen, die es schwer oder schwerer haben. Die Kirche gehört zu der zweiten Gruppe. Von über 250.000 Studienanfängern entscheiden sich im jahr 2015 noch nicht einmal 500 für das Fach Evangelische Theologie. Wenn das so ist, wenn Kirche zur zweiten Gruppe gehört – worin besteht dann die Aufgabe der Personaldezernate? Richtig: sie müssen sich besondere Strategien überlegen, um junge Menschen für ihr Fach zu gewinnen. Besondere Strategien – das ist etwas anderes als ein paar in der Regel doch recht durchsichtige Werbemaßnahmen. Nur mal ein Beispiel: eine besondere Strategie hätte sein können, Werbung für das Studium antizyklisch zu betreiben. Also gerade zu einem frühen Zeitpunkt zu werben, wo man das Personal noch gar nicht dringend braucht und händeringend sucht. Das hätte man machen können – vor 15 oder 20 Jahren. Geld war genug da. Bewerbungen auch. Und auch schlüssige Konzepte, mit einem zeitweisen Personalüberschuss umzugehen (Mehr zur Historie finden Sie hier).  Damals hat man viele abgewiesen, die man heute dringend brauchte. Dies ist ein Beispiel freilich auch für das Versagen der Personaldezernate. Denn die Personaldezernate haben jungen Menschen ein Bild vom Arbeitgeber Kirche vermittelt, das absolut nicht überzeugend war. Das wirkt noch immer nach. Das heutige und zukünftige Personalproblem der Kirche ist also auch hausgemacht. Die Personaldezernenten kämpfen stehen mit ihrer Werbung also nicht nur in Konkurrenz zu anderen, oftmals interessanter erscheindenden Organisationen. Sie kämpfen auch gegen die Schatten der eigenen Vergangenheit.

EKD- Statistik zu Neueintragungen und Gesamtbestand der In die landeskirchlichen Listen eingetragene Studierende der ev. Theologie und Studierende an Hochschulen insgesamt am 31.12.2015.

07/2016

In die landeskirchlichen Listen eingetragene Studierende der ev. Theologie und Studierende an Hochschulen insgesamt am 31.12.2015, Ausgabe Juni 2016:

Die Werte sind seit 2008 sehr stabil und liegen in den Jahren bis 2015 (WS 2015/16) bei etwa 2400 Studierenden für alle Landeskirchen der EKD.
Dabei steigt der Frauenanteil langsam, aber kontinuierlich. Bei der letzten Statistik stehen 1440 Frauen 980 Männer gegenüber. Zuletzt dominierte der Männeranteil im Jahr 2003, 2004 herrschte etwa Gleichstand. Heute ist das Verhältnis 3/5 zu 2/5 zugunsten der Frauen.

StudienanfängerInnen:

Bei insgesamt 250.000 Studienanfängern entscheiden sich im WS 2015/2016     443 für ev. Theologie. Damit ist in etwas der Stand von 2012/2013 wieder erreicht. Die ab 2014 teilweise verstärkten Anstrengungen und Anreize der Landeskirchen zeigen damit also gewisse Früchte. Ob  sie den Erwartungen entsprechen und vor allem: ob diese geringen Steigerungsraten ausreichen um den zukünftigen durch die anstehende Pensionierungswelle zu erwartenden Mangel zu decken, wird bisweilen auch offiziell bezweifelt.

Die Unterlagen sind erhältlich bei: statistik@ekd.de

Erfahrungen von PfarrerIn mit kirchenleitendem Handeln: Gesundheit klein gekriegt

10/2015, Hess. Pfarrerblatt,

Leserbrief von Pfr. i. R. Gerhard Roos, Stadland
zu OKR/Personaldezernent Jens Böhm/EKHN: „was kommt den da auf uns zu?“

Unsere Generation hat die Kirche verändert, ist aber auch durch deren Tradition und Strukturen stark verändert worden. Der „Anpassungsprozess“ der Revolutionäre, den Jens Böhm im „Ausblick“ anspricht, war von der erschreckten Administration sichtlich beabsichtigt. So wurde mein Dienstauftrag binnen sieben Jahren drei Mal stark modifiziert, teilweise drastisch erschwert. Den jeweiligen nicht nur „heimlichen Revolutionär“ hat der „unerforschliche Ratschluss der Kirchenleitung“, wie mein Großvater gerne ironisch zu sagen pflegte, selten klein gekriegt, lediglich seine Gesundheit. Hoffentlich geht die aktuelle kirchliche Administration mit der „Generation Y“ behutsamer um!. Mehr dazu, vgl. S. 27+28.

 

EKvW sucht „Bodenpersonal“ und spricht mit ihrer Seite verstärkt Quereinsteiger mittleren Alters (40-50 J.) an

03/2015, EKvW (Ev. Kirche Westfalen)

Möchtest Du gerne mit Menschen arbeiten, deine Kreativität auch im Beruf ausleben und Veränderungen aktiv gestalten? Dann ist die Evangelische Kirche von Westfalen für Dich ein interessanter und attraktiver Arbeitgeber. Für unsere vielfältigen Aufgaben in den Kirchengemeinden, sozialen Einrichtungen und Schulen suchen wir junge Leute, die als Gottes Bodenpersonal an unserer „Kirche mit Zukunft“ bauen. Zum Portal „Bodenpersonal gesucht!

1000 Priester rufen US-Bischöfe zu Änderungen beim Zölibat auf

04.02.2015 (KAP) Ein Zusammenschluss katholischer Priester in den Vereinigten Staaten hat die US-Bischofskonferenz zum „Dialog“ über die Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt ermuntert. Wie die Zeitschrift „National Catholic Reporter“ (Onlineausgabe) berichtet, begründete die Organisation mit nach eigenen Angaben rund 1.000 Priestern ihren Wunsch mit der Sorge um personelle Engpässe in der Seelsorge. Zum Artikel..

Entscheidend ist der Pfarrer vor Ort. Von Prof. Enno Bünz

Prof. Dr. Enno Bünz, Leipzig. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Leserbrief in der SZ vom 06.10.14, S.15 zum Thema „Pfarrreifusionen – Schwere Last für die Kirchen“

„Dieses vehemente Plädoyer, die Kirche im Dorf zu lassen, habe ich mit großer Zustimmung gelesen. Das Gotteshaus vor Ort ist weit über die rein kirchliche Funktion hinaus ein identitätsstiftender Faktor, und dazu gehört ein Blick in die Geschichte, der bei Henkel zu kurz kommt. Theodor Fontane hat einmal treffend geschrieben, nur die Dorfkirchen „stellen sich uns vielfach als die Träger unserer ganzen Geschichte von Pfarreien dar“. Nicht nur in der Mark Brandenburg umspannen die alten Kirchengebäude mit ihrer historischen Ausstattung vielfach die gesamte Ortsgeschichte von der Dorfgründung bis zur Gegenwart. Bei den vielen dörflichen Kirchengründungen seit dem Mittelalter ging es keineswegs nur darum, ein Kirchengebäude zu errichten, sondern ebenso wichtig war es, den Pfarrgeistlichen dauerhaft zu finanzieren. Dafür musste mit Landbesitz und Einkünften eine Pfründe ausgestattet werden. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts ist das Pfründenwesen abgeschafft worden, und die Pfarrer (katholische wie evangelische) wurden zu Gehaltsempfängern der Bistümer oder Landeskirchen. Die Einführung der Kirchensteuer schuf dafür Grundlagen und ermöglichte übrigens, dass die Pfarrer nun einheitlich besoldet wurden, während sie vorher als Pfründenbezieher von Ort zu Ort recht unterschiedliche Einkommenssituationen vorfanden. Dieses System der Kirchenfinanzierung hatte sicherlich seine Nachteile und Schattenseiten (arme und reiche Pfarrer), sorgte aber dafür, dass die Gemeinden ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten hatten als heute, wo über den Weg der (staatlich eingezogenen) Kirchensteuer ein Großteil der finanziellen Ressourcen nicht mehr vor Ort verbleibt. Vor diesem Hintergrund ist die Feststellung des Verfassers, „Amtskirche beseitigt Volkskirche“, besonders schmerzlich, denn die Amtskirche hat eine Verantwortung für die Kirche vor Ort.

Zur schonungslosen Analyse der heutigen kirchlichen Lage gehört allerdings auch der Befund, dass die Zahl der Priesterweihen in der katholischen Kirche seit über einem halben Jahrhundert massiv zurückgegangen ist und dass dieser Trend mittlerweile auch in der evangelischen Kirche wirkt. Zunehmend haben die Amtskirchen massive Probleme, alle Pfarrstellen zu besetzen. Dass die Kirchenbindung spürbar nachlässt, schlägt sich nicht nur in einer schwindenden Zahl von Berufungen nieder, sondern in einer immer geringeren Teilnahme der Gläubigen am kirchlichen Leben, auch auf dem Dorf, und in einer wachsenden Zahl von Kirchenaustritten in beiden Großkirchen. Darauf geht Herr Henkel in seinem pointierten Artikel nicht weiter ein.
Es geht aber nicht nur um das Gotteshaus auf dem Dorf, dem sich die Gemeinde verbunden fühlt, und es kommt auch nicht nur auf die lokalen kirchlichen Gremien an, in denen sich die Gemeindemitglieder engagieren können. Entscheidend ist der Pfarrer vor Ort, der das Wort Gottes verkündet und die Gläubigen anspricht. Das schafft Kirchenbindung. Wenn es darauf nicht mehr ankommt, reichen Fördervereine für die Erhaltung der Dorfkirchen.“

„Schluss mit Klerikalismus!“ – Forderung von „Wir sind Kirche“ anlässlich der Mahnwache am 11.10.2014 in Eichstätt

Mit der Forderung nach einem Ende des Klerikalismus (Überbetonung des Klerus) weist die „Wir sind Kirche“ bei der Mahnwache am 11.10.2014 zwischen 10.30 und 11.30 Uhr vor dem Eichstätter Priesterseminar hin. An diesem Tag wird das 450-jährige Bestehen des ältesten Priesterseminars nördlich der Alpen gefeiert. 1563 war das Konzil von Trient zu Ende gegangen, in dem das Sakrament der Priesterweihe bestätigt worden ist. Dadurch verstärkte sich die Unterscheidung zwischen Kleriker und Laien in der Kirche, wie sie im Bistum Eichstätt bewusst gepflegt wird. Papst Franziskus sprach 2013 von „Ich werde (…) ein entschiedener Kirchengegner, wenn ich einem Klerikalen gegenüberstehe.“ Die beiden Eichstätter Bischöfe Mixa und Hanke bemühten sich erfolglos, durch Überbetonung des Klerikalen den Priesterberuf attraktiver zu gestalten. Das Ergebnis: Insgesamt 16 Alumnen aus dem Bistum Eichstätt leben derzeit im Priesterseminar…

Info 30. September 2014