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Wie die Kirche im Land zukunftsfähig werden kann. Zum falschen Ansatz der sog. Strukturreformen. Vortrag von Prof. Paul Zulehner.

03/2016

… 2 Botschaften:
– Entscheidung über Kirche fällt nicht in Strukturen, sondern Gratifikationen/ BIndungskräften: Wo dies missachtet wird, hat die Kirche zwar tolle Schläuche aber keinen Wein mehr
– Pastoral der Zukunft wird raumgerechter sein. Es muss gefragt werden: welcher pastorale Vorgang ist optimal in welchem Raum?

Falsch ist: Großräumigkeit; diese Art Reformen leiten sich her von (tatsächlichen oder vermeintlichen) Mangelerscheinungen. Mangelerscheinigungen … haben zum Downsizing der Kirche geführt, Kirchengestalt wurde umgebaut, runtergefahren…
Strukturwandel hat immer etwas zu tun mit: wir haben zu wenig Priester, Menschen, Geld…

Wir sollten es umgekehrt machen. Zentrale Fragen sind: wie kann das Evangelium lebendig bleiben? Welche Vorgänge braucht es dazu? Und in welchem Raum finden diese Vorgänge statt? Es gilt also, ganz woanders, mit einer völlig anderen Fragestellung (als der der Mangelerscheinung) anfangen: wie kommt Evangelium in das Leben, in die Kultur? Und mit welchen Vorgängen kann man das meistern? -Das wären sehr gute Ausgangsfragen.
Kirche muss lernen den Raum anders zu sehen. Schwerpunkt der Pastoral ist das lokale Netzwerk. Es braucht gute Balance zw. lokal und regional, wir sind als Pfarre unverzichtbar, aber nicht mehr genug, gewinnen sie dem Entwicklungsraum Chancen ab.
Labilität der ev. Kirche , viel schwierigere Lage als in der kathol. Kirche!

Zum Vortrag auf mp4. Hinweis: gehen Sie zur Rubrik „Vorträge“, rechte Spalte: zum 1. Eintrag: „Pfarr-Netzwerk, 5.3.2016: Wie kann die Kirche im Land zukunftsfähig werden? | MP4 „

Abbau, Aufbau, Umbau – Evangelische Kirche im peripheren ländlichen Raum aus religionssoziologischer Perspektive. Von Prof. Dr. Detlef Pollack.

03/2016

Kirchenbilder – Lebensräume. 3. Land-KirchenKonferenz
der EKD, Kohren-Sahlis, 18. – 20.6.2015
„…
3. Fazit Was also kann die Religionssoziologie der Kirche raten?

1) Durch die Verbindung mit nichtreligiösen Bedürfnissen und Interessen die Kontaktflächen zur Gesellschaft zu verbeitern und durch Multifunktionalität ihre Resonanz in der Gesellschaft verstärken,

2) durch die Verbindung von Individualisierung und Vergemeinschaftung die Menschen in ihren individuellen Bedürfnissen ansprechen,

3) durch kommunikative Verdichtung und Aufgabenfokussierung soziale Bestätigung und Unterstützung mobilisieren!
Der vollständige Vortrag, vgl. S. 12ff

Kommentar F.S.: Das heißt: Die Rede von Kernkompetenzen ade! Auch: „Kirche der Freiheit“ in „Kirche der Verantwortung“ umschreiben.

Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong: Evangelium kommunizieren auf vielfältigen Wegen Dienste und Werke als Teil der Kirche. Vortrag auf der Synode der Nordkirche.

02/2016

Vortrag vor der Synode der Nordkirche
am 26.2.2016 in Travemünde

„Meine Vision für das Verhältnis der kirchlichen Organisationsformen ist also,
dass sie sich alle künftig von ihrem gemeinsamen Auftrag her begreifen, das
Evangelium in Wort und Tat mit möglichst vielen Menschen des 21.
Jahrhunderts zu kommunizieren und dass sie gemeinsam fragen, welche
Aufgaben in welcher Form von welcher Organisationsform am sinnvollsten
bearbeitet werden kann. Auf dieser Basis muss dann nicht zu gegenseitigem
Respekt und Wertschätzung und zu einem Interesse aneinander aufgefordert
werden, denn dies entsteht von selbst – was soll sonst entstehen aus der
Erkenntnis, dass die anderen mit der gleichen wunderbaren Aufgabe
beschäftigt sind wie man selbst: Evangelium kommunizieren mit Menschen des
21.Jh. auf vielfältigen Wegen?“
Diese Vision wird in 5 Aspekte entwickelt:

„1. Evangelium kommunizieren in bestimmten Handlungsfeldern – was sind
eigentlich „Dienste und Werke“?
2. Einige Blicke zurück – die Anliegen der Dienste und Werke
3. Dem Evangelium dienen – theologische Überlegungen zu Diensten und
Werken
4. Vielfältige Konkurrenzen – Dienste und Werke im Verhältnis zur
Ortsgemeinde
5. Evangelium kommunizieren auf vielfältigen Wegen – Perspektiven für die
Kirche“

 

Zum Vortrag.