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Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong: Evangelium kommunizieren auf vielfältigen Wegen Dienste und Werke als Teil der Kirche. Vortrag auf der Synode der Nordkirche.

02/2016

Vortrag vor der Synode der Nordkirche
am 26.2.2016 in Travemünde

„Meine Vision für das Verhältnis der kirchlichen Organisationsformen ist also,
dass sie sich alle künftig von ihrem gemeinsamen Auftrag her begreifen, das
Evangelium in Wort und Tat mit möglichst vielen Menschen des 21.
Jahrhunderts zu kommunizieren und dass sie gemeinsam fragen, welche
Aufgaben in welcher Form von welcher Organisationsform am sinnvollsten
bearbeitet werden kann. Auf dieser Basis muss dann nicht zu gegenseitigem
Respekt und Wertschätzung und zu einem Interesse aneinander aufgefordert
werden, denn dies entsteht von selbst – was soll sonst entstehen aus der
Erkenntnis, dass die anderen mit der gleichen wunderbaren Aufgabe
beschäftigt sind wie man selbst: Evangelium kommunizieren mit Menschen des
21.Jh. auf vielfältigen Wegen?“
Diese Vision wird in 5 Aspekte entwickelt:

„1. Evangelium kommunizieren in bestimmten Handlungsfeldern – was sind
eigentlich „Dienste und Werke“?
2. Einige Blicke zurück – die Anliegen der Dienste und Werke
3. Dem Evangelium dienen – theologische Überlegungen zu Diensten und
Werken
4. Vielfältige Konkurrenzen – Dienste und Werke im Verhältnis zur
Ortsgemeinde
5. Evangelium kommunizieren auf vielfältigen Wegen – Perspektiven für die
Kirche“

 

Zum Vortrag.

Auftrag und Aufgaben der Kirche in der Welt. Von Prof. Uta Pohl-Patalong.

07/2015, Deutsches Pfarrrerblatt

In den aktuellen Debatten um die Zukunft der Kirche geht es immer wieder und häufig eher implizit darum, welchen Auftrag die Kirche hat und wie sich dieser im 21. Jh. konkretisiert. Uta Pohl-Patalong geht in ihrer Orientierung von der Formel »Kommunikation des Evangeliums« aus und weist der Kirche sechs konkrete Aufgabenbestimmungen zu.

„…
3. Konsequenzen für die Strukturen der Kirche

Die sechs beschriebenen Aufgabenbereiche sind unabhängig von Organisationsformen und -strukturen zu denken, sie gelten für die gegenwärtige Gestalt der Kirche ebenso wie für alternative Modelle wie die kirchlichen Orte. In den exemplarisch angeführten Handlungsfeldern wurden vorrangig Beispiele vertrauter kirchlicher Formen gewählt, um die Anschlussfähigkeit zu erhöhen und die Verbindung zur kirchlichen Praxis zu erleichtern….
Insofern haben die Überlegungen zu den Aufgaben der Kirche auch wieder Konsequenzen für die kirchlichen Strukturen und Organisationsformen, auch wenn sie nicht nur für eine einzige Organisationsform gelten. Das kann auch nicht anders sein, weil diese immer eine dienende Funktion besitzen: Sie sind ausgerichtet auf die Kommunikation des Evangeliums und müssen daran gemessen werden, wie sie dieser bestmöglich dienen. Getragen sind die Überlegungen von der Vision einer lebendigen, pluralen und offenen Kirche, die sich mit ihren Traditionen so beschäftigt, dass sie sich zugleich mit den Herausforderungen der Gegenwart mutig und konstruktiv auseinandersetzt. Zum Artikel.

Eberhard Hauschildt und Uta Pohl-Patalong: Kirche. Eine Rezension von Prof. Christian Grethlein.

Schon der Titel „Kirche“ als vierter Band einer ursprünglich auf drei Bände (Religionspädagogik, Homiletik, Seelsorge) angelegten Reihe „Lehrbuch Praktische Theologie“ verdient Aufmerksamkeit. Damit avanciert seit dem ersten praktisch-theologischen Versuch einer „Kirchentheorie“ durch Rainer Preul (1997) das früher der Systematischen Theologie als Ekklesiologie vorbehaltene Thema zu einer praktisch-theologischen Disziplin. Offenkundig stellen sich bei „Kirche“ praktisch-theologische Probleme, die nicht mehr nebenbei in den an der pastoralen Tätigkeit orientierten „klassischen“ Disziplinen zu bearbeiten sind. Dass sich dadurch die ganze Systematik des Fachs verschiebt und eine neue enzyklopädische Formatierung notwendig macht, ist unübersehbar und könnte der praktisch-theologischen Theoriebildung einen Innovationsschub geben. Der vollständige Text der Rezension.