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Extremismus

Studie zur Auswirkung der Fußball-Weltmeisterschaft (2006) auf nationalistische und rassistische Stimmungen in Deutschland

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Während der Fußball-WM 2006 in Deutschland wurde in den Medien immer wieder behauptet, die damalige nationale Begeisterung hätte mit Nationalismus nichts zu tun, sondern sei vielmehr Zeichen einen weltoffenen und toleranten “Partyotismus”.

Die Universität Bielefeld (Lehrstuhl Prof. Wilhelm Heitmeyer) hatte seinerzeit in einer Studie die Auswirkung der Fußball-Weltmeisterschaft auf nationalistische und rassistische Stimmungen in Deutschland untersucht.

Über diese Studie berichtete die “Süddeutsche Zeitung” im Juni 2012 unter der Überschrift
“Studie zur Fußballweltmeisterschaft Fußballtaumel und Fremdenfeindlichkeit”

“Das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung hat sich dem WM-Fußballtaumel befasst. Ergebnisse: Die Fremdenfeindlichkeit wächst. Die These vom “toleranten Patriotismus” sei “gefährlicher Unsinn”. (…)

Zehn Millionen Zuschauer haben nun in der ARD Sönke Wortmanns Fußballfilm gesehen, der noch einmal die sommerliche Seligkeit auferstehen ließ. Doch Wilhelm Heitmeyer hat für die These, da habe das Land zu einem “toleranten Patriotismus” gefunden, genau fünf Worte übrig: ,,gefährlicher Unsinn, ein Stück Volksverdummung”. Aus einem Leserbrief von „Auge um Auge…“

Junge Metaller gedenken der Zerschlagung der Gewerkschaft durch den Nationalsozialismus

Mit einer interessanten Aktion gedenkt die Jugend der IG Metall der Zerschlagung der Gewerkschaften vor 80 Jahren durch den Nazionalsozialismus. Zehn junge Menschen haben kurze Videos für das Internet gedreht. Darin stellen sie einzelne Widerstandskämpfer vor und bekennen: „Vor 80 Jahren hätten sie mich auch mitgenommen.

Ich finde die Aktion ist äußerst gelungen, da sie zeigt, wie viele Personen, die sich politisch und gesellschaftlich engagieren opfer des Faschismus werden könnten. Der Kampf gegen den Faschismus geht also alle etwas an.

Die Art der Erinnerungsarbeit wäre vielleicht auch etwas für die Kirche.

Studie: Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihren neuen Report veröffentlicht: „Staatsversagen. Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden. Ein Report aus Westdeutschland“. Das Fazit: die Verharmlosung durch die Behörden macht es den Rechtsextremen allzu leicht.

Lesen Sie mehr über Staatsveragen.

Der Prozess gegen den Jenaer Pfarrer Lothar Koenig hat begonnen

Der Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar Koenig sorgt Bundesweit für Aufsehen. Ein Pfarrer, der den Naziaufmarsch in Dresden verhindern wollte, wird als krimineller Rädelsführer behandelt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft lauten unter anderem: schwerer Landfriedensbruch.

Sein Anwalt wies die Vorwürfe am ersten Prozesstag als erstunken und erlogen zurück. In der Zeit ist man sich hingegen schon vor dem Prozessauftakt sicher: Egal wie das Gericht entscheidet, die Ankklageerhebung geschah unsensibel, ohne Augenmaß und schadet der Justitz.

Etwa 50 Demonstranten begleiteten Lothar Koenig vor das Gericht um sich mit ihm zu solidarisieren. Auch im Netz findet die Solidarittserklärung viele UnterstützerInnen.

Politiker mit Nazivergangenheit im Nachkriegsdeutschland – erste wissenschaftliche Studie

Erstmals untersucht eine wissenschaftliche Studie in Hessen die Nazimitgliedschaft späterer Politiker im jungen Nachkriegsdeutschland. Auch der frühere hessische CDU-Chef Alfred Dregger und Karl-Heinz Koch, der Vater von Ex- Ministerpräsident Roland Koch, gehören zur beachtlich großen Gruppe der Ex-Nazis.

Lesen Sie den Artikel in der Frankfurter Rundschau.