Schlagwort-Archive: Sachsen

Kirche der Senioren

19.10.2016 Der Sonntag

Schon heute sind in der Sächsischen Kirche ein Drittel der Mitglieder Senioren. Ihr Anteil wird weiter wachsen. Daher stellt sich die Frage, wie die Kirche mit diesem Strukturwandel verfahren will. Wird sie kürzen oder ihr Angebot der Gemeindestruktur anpassen.

Lesen Sie hier den Artikel.

Evangelikale in Sachsen. Ein Bericht von Jennifer Strange, Heinrich-Böll-Stiftung.

hier: 05/2016

Dieser Beitrag betritt also Neuland, er kann nur ein begrenztes Feld auf dem
Gebiet dieser „christlichen Trendreligion“ abstecken und beschäftigt sich deshalb
ausschließlich mit evangelikalen Strömungen innerhalb der sächsischen Landeskirche.
Nicht aus theologischem, sondern aus gesellschaftlichem Interesse, denn die
Evangelikalen machen an der Kirchenpforte nicht halt. Für sie „ist der Glaube nicht
Privatsache, sondern drängt in die Öffentlichkeit”, schreibt Holthaus. Evangelikale
wollen die Gesellschaft verändern und rufen zu mehr Engagement in der Politik auf.
Dabei richten sie sich häufig gegen einen als Orientierungslosigkeit verstandenen
Wertepluralismus sowie gegen eine Vielfalt gesellschaftlicher Lebensentwürfe, die
Kennzeichen heutiger Demokratien ist. Die Deutsche Evangelische Allianz schreibt:
“Da Gott sein Reich in dieser Welt baut, schickt er seine Leute auch in die Politik.
Sein befreiender Einfluss und seine gerechte Macht sollen gerade auch dort zunehmend
sichtbar werden.” Daraus leiten Evangelikale die Pflicht ab, Nichtgläubige
zum Christentum zu bekehren oder Menschen von anderen Glaubensrichtungen
abzubringen.  Zum Artikel.   zum download

In Sachsen ist auch die Kirche gespalten

Zeit Online 3.3.2016

Die evangelische Kirche in Sachsen ist genauso gespalten, wie ihr Land. Bibeltreue und liberale Christen befinden sich in einem Konflikt. Evangelikale gehen hier so offen, wie an wenigen Orten mit ihren konservativen Einsichten in die Offensive. Hier sind sie besonders Stark und jede Liberalisierung führt zu einer Belastung für die Gemeinschaft.

Lesen Sie hier den Artikel.

Elisabeth von Rochlitz – eine Säule der Reformation

Die Reformation setzte viele Impulse zur Emanzipation. Christen und Christinnen sahen sich mit existentiellen Fragen ihres Glaubens konfrontiert und beantworteten sie nach eigener Überzeugung. Diese neu gewonnene Freiheit führte dazu, dass sich viele Menschen mutig für ihre Überzeugung auf beiden Seiten einsetzten.

Längst hat sich in der Forschung durchgesetzt die Reformation nicht mehr auf einige wenige Protagonisten zu begrenzen. „Reformatorische Zirkel“ war ein schönes Wort meiner Kirchengeschichtsvorlesungen, dass den Korrespondenzen, Disputen und gemeinsamen Anstrengungen gut Rechnung trägt. Als Student wurde für mich die Welt der Reformation facettenreicher und tiefgründiger. Nicht ein Gedanke oder eine Person, sondern ein Komplexes Werk vieler Impulse, dass ich verstehen, gewichten und bewerten konnte.

Eines hatten die reformatorischen Zirkel dennoch gemein. Sie bestanden aus gelehrten oder mächtigen Männern.

Zum 500 jährigen Jubiläum der Reformation feiert die EKD die Lutherdekade. Vor allem Regional wird dennoch an die Mitreformatoren erinnert.

Spannend ist eine Ausstellung in der Burg Rochlitz. Unter dem Titel „Eine STARKE FRAUENgeschichte – 500 Jahre Reformation“ lockt eine Sonderausstellung zu Elisabeth von Rochlitz. Sie setzte in ihrem Wittum gegen ihren Schwiegervater Georg den Bärtigen die Reformation durch. Als einzige Frau im Schmalkaldischem Bund lieferte sie wichtige Geheiminformationen und stand mit den Hauptmännern in Kontakt. Dabei versuchte sie auf eine Friedliche Lösung zu drängen.

Ein guter Schritt auch die vielen Starken Frauen der Reformation in das öffentliche Bewusstsein zu rufen. Meine Lieblingsband hat es in einem gutem Wortspiel unbewusst auf den Punkt gebracht: „His story will be history an my story is just a waste of time.“

Lesen Sie auch hier einen Zeitungsartikel zur Ausstellung.

Lotto in Sachsen: Kein Geld für die Jugend

In Sachsen gibt es gegenüber anderen Bundesländern kaum gesetzliche Vorgaben, wie die Gewinne aus der Lottogesellschaft für gemeinnützige Zwecke aufgeteilt werden sollen. Staatliche Immobilien werden aus dem Lottotopf stark finanziert. Jugend und Drogenprävention bekamen hingegen trotz steigender Einnahmen keine weiteren Mittel

Die Evangelisch-Lutherische Landeskriche Sachsen fordert daher eine Reform der Vergabe von Lottomitteln. Positive Beispiele gibt es aus mehreren Bundesländern.

Bevor man auf die Lotoogesellschaften mit dem Finger zeigt, sollten jedoch einige Landeskirchen erklären, wofür sie ihre Mehreinnahmen verwenden und welche Bereiche trotz steigender Einnahmen gekürzt werden.

Weiter könnte man jedoch auch einwenden, das eine Finanzierung der Jugendarbeit, Sport und Drogenprävention zu den staatlichen Aufgaben gehört. Eine Finanzierung durch Glücksspieleinnahmen ist keine verlässliche Quelle. Da die Einnahmen immer wieder schwanken ist es schwer langfristig mit ihnen zu planen.

Der Prozess gegen den Jenaer Pfarrer Lothar Koenig hat begonnen

Der Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar Koenig sorgt Bundesweit für Aufsehen. Ein Pfarrer, der den Naziaufmarsch in Dresden verhindern wollte, wird als krimineller Rädelsführer behandelt. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft lauten unter anderem: schwerer Landfriedensbruch.

Sein Anwalt wies die Vorwürfe am ersten Prozesstag als erstunken und erlogen zurück. In der Zeit ist man sich hingegen schon vor dem Prozessauftakt sicher: Egal wie das Gericht entscheidet, die Ankklageerhebung geschah unsensibel, ohne Augenmaß und schadet der Justitz.

Etwa 50 Demonstranten begleiteten Lothar Koenig vor das Gericht um sich mit ihm zu solidarisieren. Auch im Netz findet die Solidarittserklärung viele UnterstützerInnen.