Archiv der Kategorie:
Arbeitskampf

Chaostage bei Siemens – Parallelen in der Kirche

Schwache Zahlen, Querelen im Vorstand, ein angeschlagener Chefaufseher: Siemens steckt in einer Krise. Jetzt schlägt der Chef des Gesamtbetriebsrats Alarm: „Wir brauchen eine neue Unternehmenskultur.“

 

Die Lage ist so verworren, dass Lothar Adler die Dinge mit wachsender Sorge sieht. Adler ist Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates und Mitglied des Aufsichtsrates. Ihm ist die Entwicklung des Konzerns nicht mehr geheuer: „Ich vermisse eine nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmenspolitik“, sagt er. Siemens brauche „einen Kurswechsel, bei dem wieder der Mensch im Mittelpunkt steht“, sagte Adler der Süddeutschen Zeitung.

Die von Löscher eingeführte Umorganisation der Unternehmensbereiche führe zu einer Angstkultur im Unternehmen. Kaum eine der mittleren Führungskräfte traue sich noch wirklich, seine Meinung zu sagen und Probleme zu benennen. Adler ist alarmiert: „Wir brauchen eine neue Unternehmenskultur.“ Es brodelt bei Siemens. Lesen Sie mehr.

Die Ausgangslage ist völlig unterschiedlich. Die Folgen aber – etwa auf der Ebene der mittleren Führungskräfte – gleichen sich doch stark mit denen in der Kirche. Man zieht es vor zu warten, bis die Rente einen erlöst – anstatt sich mit eigenen, auch abweichenden Positionen, zu profilieren.

Verdi will auch ArbeitnehmerInnen bei Diakonie und Caritas vertreten

Verdi fordert eine Änderung der Strukturen bei Diakonie und Caritas. Die beiden großen Wohlfahrtsverbände sind als Kirchliche Tendenzbetriebe von den Gewerkschaften abgeschnitten. Für ArbeitnehmerInnen gelten andere Rechte, die ihnen unter anderem das Streikrecht verwehrt.

 

Unter dem Motto „Kann Gewerkschaft Sünde sein?“ startet Verdi eine Unterschriftenaktion um den Sonderstatus der beiden Sozialverbände zu beenden.

Streit um Streiks auf dem Kirchentag

Der Konflikt zwischen Kirche und Gewerkschaften um die Tendenzbetriebe ist bereits ein alter Hut. Auf dem Kirchentag kam es nun zu einem öffentlichem Schlagabtausch. Die Positionen Bisirkse und Robbers waren wie erwartet weit auseinander.

Kirchentagschef Robbers betaonte zwar, Kirche dürfe kein normaler Arbeitgeber sein. Jedoch kann sich die Realität der Mitarbeiterführung an diesem Maasstab messen lassen?