Archiv der Kategorie:
Berufsbild und Berufswirklichkeit

Baden: Pfarrbildprozess 2018/19

05/2018, Bad. Pfarrerblatt

In einem breit angelegten Pfarrbildprozess
sollen 2018/19 unter Beteiligung
der gesamten badischen PfarrerInnenschaft
theologische Fragen und praktische
Rahmenbedingungen des Pfarrberufs
diskutiert und ein zukunfts- und
tragfähiges Berufsbild entwickelt werden

 

1. Pfarrerinnen und Pfarrer sind in einem
kirchlichen Schlüsselberuf tätig. Kirchliche
Veränderungsprozesse brauchen daher
eine gestaltete und gestaltende Mitverantwortung
der Pfarrerschaft…
5. Die Dienstrechtliche Kommission ermutigt
die Pfarrerinnen und Pfarrer, aktiv
gestaltend in diesen Rollen an
kirchlichen Veränderungsprozessen
mitzuwirken. Sie regt an, dass die Pfarrvereine
in anstehenden Veränderungsprozessen
ihrer Kirchen eigene inhaltliche
Impulse einbringen….
7. Die Dienstrechtliche Kommission sieht
in der Mitverantwortung der Pfarrerschaft
in kirchlichen Veränderungsprozessen
ein wichtiges Element für
das Gelingen dieser Prozesse….

mehr dazu, vgl. S. 165 (print)

 

Neue Perspektiven für kirchliche Berufe. Aus dem Bericht des Landesbischofs auf der Frühjahrstagung der Landessynode Baden.

04/2018, Badische Landeskirche, Frühjahrssynode 2018:

Bericht des Landesbischofs auf der Frühjahrstagung der
Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden im April 2018


3. Neue Perspektiven für kirchliche Berufe

…Mit beiden Berufsbildprozessen kommen Fragen in den Blick, die für die Entwicklung unserer Landeskirche als Ganzer wichtig sind. Gesellschaftliche Herausforderungen, strategische Entscheidungen der Kirchenleitung, Erwartungen von Gemeinden, Schulen und Kliniken und anderen öffentlichen Akteuren müssen mit den Anliegen der Berufsgruppen abgeglichen werden. Sieben Perspektiven möchte ich hervorheben, wie sich der berufliche Dienst in den nächsten Jahren weiter entwickeln sollte:
• Die beruflich in unserer Kirche Tätigen nehmen ihre Handlungsfelder als Teil regionaler Sozialräume
wahr und agieren geistlich selbstbewusst und öffentlich im Gemeinwesen. Sie
fühlen sich von „ihrer Kirche“ gestärkt, sich den ihnen anvertrauten Kontexten kreativ, innovativ
und selbstbewusst zu stellen.
• Die beruflich Tätigen fühlen sich zur Kollegialität und Kooperation in multiprofessionellen
Dienstgruppen ermutigt. Durch die Klärung von Zuständigkeit und Verantwortung erleben
sie diese Weiterentwicklung als hilfreich und entlastend.
• Die Grenzen zwischen funktionalen und örtlich ausgerichteten Diensten und Tätigkeitsfeldern
werden durchlässiger…

Mehr dazu, Klicke an: Lagebericht von Landesbischof Jochen Cornelius-NBundschuh.pdf

 

Dazu und dagegen: Prof. Gisela Kittel

 

Kirchen am Rhein über Quereinsteiger in den Pfarrberuf. Vollversammlung beriet über das neue Berufsbild von PfarrerInnen.

3. Mai 2017

Bregenz (epdÖ) – Mit dem Pfarrberuf beschäftigte sich die Vollversammlung der Konferenz der Kirchen am Rhein bei ihrer Tagung vom 30. April bis zum 1. Mai in Bregenz. „Berufung – Pfarrberuf – Quereinsteiger“, war das Thema von Referaten und Arbeitsgruppen. „Es war interessant zu sehen, wie die unterschiedlichen Mitgliedskirchen mit diesem Thema umgehen, welche Wege bezüglich Quereinsteiger im Pfarrberuf beschritten werden“, sagt der Bregenzer Pfarrer Ralf Stoffers, der an der Konferenz teilnahm, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst….

Mehr dazu.

Württembergische Landessynode. Studie: „Wie geht es den Pfarrerinnen und Pfarrern?“

03/2018, Frühjahrssynode ELK Württemberg

Bericht vor der 15. Landessynode in der Sitzung am 10. März 2018
Zu TOP 19: Überarbeitung des kirchlichen Gesetzes zur Ausführung und Ergänzung des
Pfarrdienstgesetzes der EKD für die Evangelische Landeskirche in Württemberg (Württembergisches Pfarrergesetz – WürttPfG)

„Also wurden mehrere tausend Pfarrer in ganz Deutschland befragt. Doch
auch hier ist das Bild uneinheitlich. Die Frage „Wie geht es den Pfarrerinnen und Pfarrern“ ergab ein differenziertes Bild:

• Druck und höheres Tempo: Die Veränderungen in der Kirche bewirken neue Arbeitslasten.
• Flächendeckende Versorgung ist kaum noch zu leisten.
• Die alten Spielräume werden durch Organisations-Zwänge innerhalb der größeren Einheiten
eher kleiner.
• Viele sind ermüdet durch endlose Kürzungs- und „Reform“-Debatten und sehnen sich nach
dem „Eigentlichen“.
• Viele reagieren zugleich allergisch auf jede neue Zumutung.
• Zynismus kehrt ein: Menschenliebe wird Überdruss.
• Nicht wenige werden konservativer: „Unter Druck bleibe ich bei dem, was immer schon war!“
• Die persönlichen Lebensumstände werden bei etlichen prekär.

Mehr dazu.

 

„derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr in EKD-Kirchen ordiniert.“ Zwischenruf in Zeiten des Umbruchs. Von Andreas Kahnt.

12/2017 Deutsches Pfarrerblatt

 

…Der Veränderungsdruck ist da und er belastet. Deshalb fordert der Verband die Kirchen auf, gemeinsam mit Pfarrvereinen und Pfarrvertretungen nach Wegen zu suchen, die den Druck mindern und die Freude am Pfarrberuf mehren. Pfarrerinnen und Pfarrer wollen und müssen in allen Belangen gehört werden, in denen es um ihren Beruf geht. Es gilt, nicht über sie zu reden, sondern mit ihnen. Dem dürfen sich Personalverantwortliche und Kirchenjuristen nicht entziehen. Die Tendenz in einigen Kirchen, Personalverantwortung in die Kirchenkreise zu verlagern, mag Probleme in die mittlere Ebene transportieren. Gelöst werden sie nicht. Besonders dann nicht, wenn Pfarrvertretungen plötzlich keine Begleitung zu Personalgesprächen mehr anbieten können, weil Pfarrvertretungsgesetze nur für die landeskirchliche Ebene ausgelegt sind. Irritationen dieser und ähnlicher Art sind zu vermeiden, um das ohnehin oft angespannte Verhältnis nicht zusätzlich zu belasten. Wenn die Kirchen im Nachgang zum Reformationsjubiläum also aufbrechen sollen, dann werden sie das vernünftigerweise nicht ohne diejenigen tun, die aufgrund ihrer theologischen Kompetenz im täglichen Dienst Reformation ­leben und lehren….
Wenn die Zahlen stimmen, werden derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr ordiniert. Das ist ein gutes Drittel des Bedarfs zur Besetzung freiwerdender Stellen. Regional gibt es Unterschiede, aber die Tendenz ist deutlich: Bei im Großen und Ganzen gleichbleibenden Voraussetzungen und Erwartungen an den Pfarrberuf wird die Zahl derer, die diese Erwartungen erfüllen sollen, deutlich kleiner…
Dem Pfarrberuf und damit der Kirche wird es guttun, wenn strukturell gesundheitsgefährdende und die Arbeitszufriedenheit belastende Bedingungen abgebaut und zügig unterbunden werden. Die Attraktivität des Berufs wird dadurch gesteigert, Pfarrerinnen und Pfarrer bleiben engagiert auch in schwierigen Arbeitsbereichen wie in der Fläche oder an urbanen Brennpunkten und wirken als Vorbild für andere. Gesellschaftliche Umbruchsituationen schrecken sie nicht, auch nicht die Vision einer Kirche, der nur noch 30% der Bevölkerung oder regional weniger, teils viel weniger angehören.

Mehr dazu.

Entwicklungen in der Professionsethik. Wahrnehmungen, Reflexionen von Prälatin Dagmar Zobel, Baden

06/2017
Bad. Pfarrerblatt 05/2017
Auf der Dekanatskonferenz sagte ein Kollege in einem Workshop: „Wir sind im Moment in einer Situation in der wir alle eine Doppelbelastung haben: Wir machen den Umbau unserer Kirche (damit ist nicht das Gebäude gemeint) bei laufendem Betrieb“. Das heißt so viel wie: wir stecken unsere Energie, Zeit und Geld darein, dass alles möglichst reibungslos so weiterläuft wie bisher und gleichzeitig sind wir damit beschäftigt und brauchen Energie, Zeit und Geld diese Kirche zu renovieren, manches umzubauen, manches abzureißen und so zukunftsfähig zu machen und sind uns noch nicht einig darüber, ob und wo das Alte nicht doch gut genug ist und wie das Neue denn aussehen soll. Diese Komplexität zu bewältigen überfordert uns im Moment auf allen Ebenen. Sie überfordert auch die engagierten Ehrenamtlichen und belastet das Verhältnis untereinander.

Mehr dazu, vgl. S. 170 (print)

Bayern: Assistenz im Pfarramt – ein Vorschlag des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins von 1993 (!) scheint nach einem viertel Jahrhundert im LKA Gefallen zu finden.

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

Corinna Hektor
Assistenz im Pfarramt Der Prozess ist offenbar auf einem guten Weg. Wie angekündigt, werden unterschiedliche Modelle erprobt. Die sehr unterschiedlichen Gemeindesituationen kommen so gut in den Blick. Außerdem wurde eine neue Software für große Pfarrämter entwickelt, die offenbar wirklich hilft,

Die Idee ist im übrigen nicht ganz neu. Im Korrespondenzblatt von 1993 fi ndet sich die Auswertung einer vom Pfarrer- und Pfarrerinnenverein in Auftrag gegebenen Organisationsanalyse des evangelischen Pfarramtes. Im Fazit heißt es, dass Folgendes zu fordern sei: die optimale Ausstattung des Pfarramtes, eine fl exible Verteilung der Geschäftsführung, Modellbüros für Ausbildung und Weiterbildung von Sekretärinnen und eine Straffung des Dienstweges.

vgl. S. 94 (print)

Erste Erfahrungen mit Dienstordnungen in der ELK Bayern

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

… Inzwischen gibt es erste Erfahrungen mit dem neuen Instrument – und den oszillierenden 48 Wochenstunden.
…3. Es gibt keine Lösung für die Frage, wohin mit der Arbeit, die nicht in die 48 Stunden passt. Die Lösungsansätze, die mir begegnen, reichen von „dann sind es eben mehr“ über „den Rest mache ich ehrenamtlich“ bis hin zu „dann kürze ich die Zeiten bis es passt“. Es kann aber weder die Aufgabe sein, durch schnelleres Arbeiten eine Vorgabe einzuhalten, noch sollte die Obergrenze einfach ignoriert werden. Schließlich ist die Beschränkung auf 48 Stunden dem Umstand zu verdanken, dass mehr aus arbeitsmedizinischer Sicht nicht zu vertreten wäre.

mehr dazu, vgl. S. 96