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Berufsbild im Wandel

Baden: Pfarrbildprozess 2018/19

05/2018, Bad. Pfarrerblatt

In einem breit angelegten Pfarrbildprozess
sollen 2018/19 unter Beteiligung
der gesamten badischen PfarrerInnenschaft
theologische Fragen und praktische
Rahmenbedingungen des Pfarrberufs
diskutiert und ein zukunfts- und
tragfähiges Berufsbild entwickelt werden

 

1. Pfarrerinnen und Pfarrer sind in einem
kirchlichen Schlüsselberuf tätig. Kirchliche
Veränderungsprozesse brauchen daher
eine gestaltete und gestaltende Mitverantwortung
der Pfarrerschaft…
5. Die Dienstrechtliche Kommission ermutigt
die Pfarrerinnen und Pfarrer, aktiv
gestaltend in diesen Rollen an
kirchlichen Veränderungsprozessen
mitzuwirken. Sie regt an, dass die Pfarrvereine
in anstehenden Veränderungsprozessen
ihrer Kirchen eigene inhaltliche
Impulse einbringen….
7. Die Dienstrechtliche Kommission sieht
in der Mitverantwortung der Pfarrerschaft
in kirchlichen Veränderungsprozessen
ein wichtiges Element für
das Gelingen dieser Prozesse….

mehr dazu, vgl. S. 165 (print)

 

Kirchen am Rhein über Quereinsteiger in den Pfarrberuf. Vollversammlung beriet über das neue Berufsbild von PfarrerInnen.

3. Mai 2017

Bregenz (epdÖ) – Mit dem Pfarrberuf beschäftigte sich die Vollversammlung der Konferenz der Kirchen am Rhein bei ihrer Tagung vom 30. April bis zum 1. Mai in Bregenz. „Berufung – Pfarrberuf – Quereinsteiger“, war das Thema von Referaten und Arbeitsgruppen. „Es war interessant zu sehen, wie die unterschiedlichen Mitgliedskirchen mit diesem Thema umgehen, welche Wege bezüglich Quereinsteiger im Pfarrberuf beschritten werden“, sagt der Bregenzer Pfarrer Ralf Stoffers, der an der Konferenz teilnahm, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst….

Mehr dazu.

„derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr in EKD-Kirchen ordiniert.“ Zwischenruf in Zeiten des Umbruchs. Von Andreas Kahnt.

12/2017 Deutsches Pfarrerblatt

 

…Der Veränderungsdruck ist da und er belastet. Deshalb fordert der Verband die Kirchen auf, gemeinsam mit Pfarrvereinen und Pfarrvertretungen nach Wegen zu suchen, die den Druck mindern und die Freude am Pfarrberuf mehren. Pfarrerinnen und Pfarrer wollen und müssen in allen Belangen gehört werden, in denen es um ihren Beruf geht. Es gilt, nicht über sie zu reden, sondern mit ihnen. Dem dürfen sich Personalverantwortliche und Kirchenjuristen nicht entziehen. Die Tendenz in einigen Kirchen, Personalverantwortung in die Kirchenkreise zu verlagern, mag Probleme in die mittlere Ebene transportieren. Gelöst werden sie nicht. Besonders dann nicht, wenn Pfarrvertretungen plötzlich keine Begleitung zu Personalgesprächen mehr anbieten können, weil Pfarrvertretungsgesetze nur für die landeskirchliche Ebene ausgelegt sind. Irritationen dieser und ähnlicher Art sind zu vermeiden, um das ohnehin oft angespannte Verhältnis nicht zusätzlich zu belasten. Wenn die Kirchen im Nachgang zum Reformationsjubiläum also aufbrechen sollen, dann werden sie das vernünftigerweise nicht ohne diejenigen tun, die aufgrund ihrer theologischen Kompetenz im täglichen Dienst Reformation ­leben und lehren….
Wenn die Zahlen stimmen, werden derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr ordiniert. Das ist ein gutes Drittel des Bedarfs zur Besetzung freiwerdender Stellen. Regional gibt es Unterschiede, aber die Tendenz ist deutlich: Bei im Großen und Ganzen gleichbleibenden Voraussetzungen und Erwartungen an den Pfarrberuf wird die Zahl derer, die diese Erwartungen erfüllen sollen, deutlich kleiner…
Dem Pfarrberuf und damit der Kirche wird es guttun, wenn strukturell gesundheitsgefährdende und die Arbeitszufriedenheit belastende Bedingungen abgebaut und zügig unterbunden werden. Die Attraktivität des Berufs wird dadurch gesteigert, Pfarrerinnen und Pfarrer bleiben engagiert auch in schwierigen Arbeitsbereichen wie in der Fläche oder an urbanen Brennpunkten und wirken als Vorbild für andere. Gesellschaftliche Umbruchsituationen schrecken sie nicht, auch nicht die Vision einer Kirche, der nur noch 30% der Bevölkerung oder regional weniger, teils viel weniger angehören.

Mehr dazu.

Beschimpfungen gegen PfarrerInnen: «Eine neue Schamlosigkeit ist erreicht».

13. DEZEMBER 2016, reformiert.

Morddrohungen, Beschimpfungen, Hass-Mails: Auch in der Schweiz müssen Pfarrpersonen einiges über sich ergehen lassen. Eine Umfrage unter fünf Pfarrpersonen ergibt allerdings ein differenziertes Bild.

In Deutschland haben Beschimpfungen und Gewalt gegen Pfarrpersonen und Geistliche zugenommen, berichtete der Evangelische Pressedienst Deutschlands (epd) Anfang Dezember. Gemäss der Botschafterin des Reformationsjubiläums der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Kässmann, hätten sich Beschimpfungen gegen Pfarrer in den vergangenen anderthalb Jahren dermassen gesteigert, wie sie es bislang nie erlebt habe.

Mehr dazu.

EKvW: Pfarrer – ein schöner und schwerer Beruf. Zur Pfarrbilddiskussion in der EKvW.

11/2016, Herbstsynode EKvW

Nur wenige Berufe verbinden Freiheit und Verantwortung in solchem Maße wie der Pfarrberuf. In der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ist eine breite Diskussion im Gange über das Pfarramt im Verhältnis zu den anderen kirchlichen Berufen und zum Ehrenamt. Mehr dazu.

EKvW: Pfarrbildprozesss

11. November 2016, Von Frauke Brauns

180 Pfarrerinnen und Pfarrer nahmen an der ersten Großgruppendiskussion teil

RIETBERG – „Die Premiere ist gelungen“, sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), am Ende der ersten Pfarrbildkonferenz in Westfalen. 180 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den Kirchenkreisen Bielefeld, Gütersloh, Halle und Paderborn waren im Bibeldorf Rietberg zusammengekommen, um über ihr Pfarramt nachzudenken…

Seit einem Jahr läuft in der westfälischen Landeskirche der Diskussionsprozess für eine neue Standortbestimmung des Pfarrberufs. Auf der Landessynode gibt es einen Zwischenbericht…

vgl. Pfarramt I, Pfarrbild alt und neu

Hartnäckigkeit der Pfarrvereinsarbeit zahlt sich für PfarrerInnen aus: „Geschafft! Wir bleiben dran.“ Aktuelles aus der Bayerischen Landeskirche aus Sicht des Pfarrvereins. Von Corinna Hektor.

11/2016, Korrespondenzblatt Bayern

Urlaub und Urlaubsvertretung:
„Künftig sind nicht Kalendertage zu nehmen, sondern Urlaubstage. 6 pro Woche – nicht mehr 7… Mit den 36 Tagen Jahresurlaub bleibt es bei 6 Urlaubswochen…“

Nebenkosten für Pfarrrdienstwohnungen:
„Grundsätzlich gilt, dass alle Kosten, die auf dem Haus oder Grundstück liegen, die Kirchengemeinde trägt; was verbrauchsabhängig ist und sich auf die Wohnung bezieht, zahlt der Nutzer. …“

Dienstordnungen:
„…Alle diese Versuche, die bisherige Arbeit in 48 Stunden zu pressen oder KollegInnen zu verpflichten, alles, was nicht hineinpasst, ehrenamtlich zu leisten, konterkarieren, was mit dem Modell ursprünglich gemeint war… Damit Dienstordnungen tatsächlich als »Rahmen für die Freiheit« und Schutz vor Überlastung funktionieren, wird es noch einige Gespräche und viel Sorgfalt bei der Beratung von DekanInnen und KollegInnen, aber auch bei der Genehmigung von Dienstordnungen brauchen. “

Entlastung im Pfarrdienst:
„… Entlastung ist nötig, aber am Ort. Sollte, wie in Hessen geplant, Assistenz letztlich auf eine Stärkung einer mittleren Verwaltungsebene hinauslaufen und damit zu weniger Stunden im eigenen Pfarramt, bekommen die KollegInnen statt Entlastung Mehrarbeit. …
Neue Landesstellenplanung:

Pastorationsdichte soll erhalten bleiben

Pfarrdienst der Zukunft:

Zwischen den Landeskirchen herrscht Wettbewerb um Theologiestudierende.“Wir haben schon jetzt personelle Mangelverwaltung. Künftig wird das noch stärker zu spüren sein. “
Nachwuchs:
Eine aktuelle Vakanzauswertung für den Zeitraum 1.10.15 bis 30.9.16 liegt leider noch nicht vor.11 In den vergangenen Jahren lag die Quote aber etwa bei 7%, geplant waren und sind 3,5%. Es können also bereits jetzt zu wenig Stellen besetzt werden. Die großen Ruhestandsjahrgänge stehen noch aus. Bei einem Zugang wie er aufgrund der Zahlen zu erwarten ist, werden in den 2030er Jahren über 600 KollegInnen fehlen, wenn man den »Quotienten« zugrunde legt…“
Werbung:  …Daneben stehen müssen aber eine überzeugende Politik und Kultur der Landeskirche und PfarrerInnen, die ihren Beruf wirklich weiterempfehlen (können). Bei beidem gäbe es noch Luft nach oben…“ vgl. hier.

Ein erster Schritt: Verbesserungen beim Examen:
„…KR Saumweber hat uns die erfreulichen
Verbesserungen in der Stimmung und den Noten in der Pfarrerkommission mit vielen Zahlen und sehr persönlicher Erzählung nahegebracht. ..“

PfarrerInnen auf Dienstvertrag
„…Eine Neuregelung ist in greifbare Nähe gerückt. Die von uns miterarbeitete Vorlage sieht vor, dass im aktiven Dienst eine Gleichstellung analog zum Dienstrecht auch im Finanziellen erfolgt…“
weitere Themen:
Neue Religosunterrichtsverteilungsverordnung,
Pfarrerbild und Kirchenbild gehören zusammen
Zukunftsfragen zur Versorgung
Blick ins »außerbayerische Ausland« : velkd-Pfarrergesamtvertretung
Arbeiten über das Ruhestandsalter hinaus

vgl. S. 144 (print)

Von Pfarrern und Priestern in der evangelischen Kirche oder: Was Kirche ist und was das für ihr Personal und all die anderen bedeutet. Von Prof. Alexander Deeg.

09/2016, Korrespondenzblatt Bayern

Dr. Alexander Deeg, Professor für Praktische Theologie, Leipzig

4. Pastorale Berufsbilder
4.1 Närrische Berufsperspektiven

Das Pfarramt ist strukturell als paradoxes Amt zu beschreiben. Zwei Kollegen, einer aus den USA und einer aus Südafrika, Charles Campbell und Johan Cilliers gehen hier sogar noch einen Schritt weiter. Wer sind wir als Pfarrerinnen und Pfarrer, so fragen sie. Ihre Antwort lautet: Wir sind Narren. »Preaching Fools« heißt ihr Buch: »Predigende Narren«, »Narren, die predigen« – aber auch: »Eine Predigt, die zum Narren hält«. …
4.2 Flaneur, Abenteurer, Resonanzexperte – drei visionäre Konkretionen

Und wie sieht sie nun genauer aus? Diese närrische Existenz? Aus der jüngeren Literatur stelle ich drei Typen vor Augen. Nicht weil ich meine, wir müssten genauso sein wie eine von diesen. Aber doch weil ich denke, dass wir Berufsbilder brauchen, die sich nicht in Dienstordnungen und Anforderungskatalogen und Kompetenzbestimmungen erschöpfen (so wichtig all das ist!), sondern utopisch-befreiende Perspektiven bieten. Und weil ich mir ganz sicher bin, dass es nicht die eine Rolle für alle geben kann, sondern faktisch jede Kollegin und jeder Kollege die Freiheit braucht, sich eigene visionäre Rollenmodelle zu suchen, sich an ihnen eine Zeitlang abzuarbeiten, sie dann vielleicht auch wieder abzulegen und nach neuen Ausschau zu halten.
4.2.1 Pfarrerinnen und Pfarrer als Flaneure auf den Spuren der Weltwirklichkeit Gottes (Albrecht Grözinger)…
4.2.2 Pfarrerinnen und Pfarrer als Abenteurer der Nachfolge in einer nachchristlichen Gesellschaft (Stanley Hauerwas; William H. Willimon) …-
4.2.3 Pfarrerinnen und Pfarrer als Resonanzexperten (mit Hartmut Rosa) Der in Jena lehrende Soziologe Hartmut Rosa hat gerade ein über 800-seitiges Buch mit dem Titel »Resonanz« veröffentlicht. Im Klappentext heißt es: »Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung.« Es geht in dem ganzen Buch um das Projekt einer soziologischen Beschreibung des »guten Lebens«. …

5. Leitung als Empowerment und Pfarrersein als Dienst am Priestersein und Priesterwerden der anderen Flaneure, Abenteurer, Resonanzexperten – vielleicht sehen Ihre Traumbilder des Pfarramtes ganz anders aus. Aber hoffentlich haben auch Sie das eine oder andere Bild mit närrisch-utopischem Potential, das sie an vielen Tagen gerne aufstehen und Pfarrer sein lässt – und an den Tagen, an denen es schwer fällt, wenigstens eine Perspektive bietet und eine Erinnerung an den Grund, aus dem heraus …

S. 104-112 (Print)

Tour d’Horizon der Fragen und Probleme, mit denen Pfarrrvereine im Umbauprozess der Kirche beschäftigt sind II: von Pfarrdienst, Pfarrbild, Nachwuchs und Zukunftsperspektiven

Große Hoffnungen – das Projekt »Assistenz im Pfarramt« oder: „Entlastung sieht anders aus.“

Mehr Stunden, mehr Geld, mehr Qualifizierung — alles gute Ideen. Aber bitte in den Gemeinden, wo sie den Menschen gut sichtbar und sehr direkt zugute kommt und nicht durch Schaffung neuer Zentralen oder Verwaltungsstellen! Es wäre kontraproduktiv, wenn am Ende hoch qualifizierte Menschen in zentralen Verwaltungsstellen qualifizierte Aufgaben übernehmen und im Pfarramt die Pfarrerinnen ihre Zeit mit den einfachen Verwaltungstätigkeiten, dem Falten von Liedblättern und anderen organisatorischen Aufgaben verbringen. Entlastung sieht anders aus.

vgl. S. 91, vgl. zum selben Thema: „Der Gemeindemanager“

Dienstordnungen

Ob es letztlich gelingt, das Arbeitsvolumen, das auf den Stellen liegt, sinnvoll zu begrenzen und dabei die Freiheit zu erhalten, liegt auch an uns. Niemand zwingt uns, Erbsen zu zählen, niemand verlangt Arbeitspläne oder will Stechuhren — es geht nur um das Volumen an Arbeit, das geschätzt insgesamt auf der Stelle liegt — und das sollte tatsächlich 48 h mit allen Vorbereitungszeiten nicht übersteigen. vgl. S. 90

Pfarrerbild

Was sagt ihr zum Pfarrerbild aus dem gleichnamigen Prozess? Nur: Zu welchem Bild? Ein Bild ist nicht entstanden, nur ein Aufgabenprofil. Vielleicht ist das auch gut so. Die von OKR Nitsche gern zitierte große Einigkeit hätte ihn dagegen nicht so überraschen müssen, denn es handelt sich nicht um ein Bild, sondern um eine Art Aufgabenprofil, was die wesentlichen Aufgaben betrifft. Und das kann man seit Jahren sehr durchgängig in allen Mitgliedschaftsuntersuchungen der EKD nachlesen. Auch in der neuesten Untersuchung steht, dass Verkündigung, Kasualien, Begleitung an den Schwellen des Lebens — gespiegelt finden wir das im Gottesdienstverhalten: Während der wöchentliche Besuch deutlich abnimmt, nimmt der Besuch an den Festen zu.

Öffentliches Amt.Unsere Mitglieder wissen es: Pfarrerinnen sind das Gesicht von Kirche…

vgl. S. 88

 

Nachwuchs

Zukunft — aber wie? Die nackten Zahlen: Die Anwärterliste der bayerischen Landeskirche ist tatsächlich die größte EKD-weit. Das sagt allerdings vor allem etwas darüber aus, wie verzweifelt die Lage anderswo ist. Von den 443 Personen, die aktuell mit dem Ziel Pfarramt Theologie studieren werden ja nicht alle irgendwann ordiniert – und nicht alle in Bayern. Im Jahr 2015 waren es hier nach EKD-Statistik 30. …
Die Prognose rechnet damit, dass knapp 500 ganze Stellen eingespart werden bis 2038. Die entstehende Kurve wird im Wortsinn untermalt mit der Kurve der zu erwartenden Pfarrer und Pfarrerlnnen. Der Abstand zwischen beiden Linien ist deutlich. Und er wächst. Im Jahr 2038 werden über 620 Kolleglnnen fehlen! Das ist mehr als 1/3 des errechneten Bedarfs! vgl. S. 92

Kleine Examensreform

Kleine Reform — gar nicht so kleine Wirkung: Künftig ist möglich. auch beim zweiten Versuch und in allen Fächern eine 5 auszugleichen; es wird also die Gesamtnote aus schriftlich und mündlich gewertet. Außerdem gibt es zwischen 4,0 und 5,0 nun Zwischenstufen. Zusammen wird das dafür sorgen, dass nicht nochmal reihenweise Kandidatlnnen durchfallen, die im Gesamtschnitt eine 2 vor dem Komma haben.

vgl. S. 92, zum Hintergrund der kleinen Reform.

Eine Altlast: der 100%-Beschluss – die »Zwangsstellenteilung«
Über lange Jahre bekamen Pfarrer und Pfarrerinnen, die mit Pfarrer/Pfarrerin verheiratet waren, zusammen nur 100% Dienstverhältnis. Die ursprüngliche Regelung, dass das auch für Ehen mit Menschen aus anderen Berufsgruppen gelten solle, wurde bald stillschweigend fallen gelassen… Ein Ausgleich für die Zeiten, in denen die Betroffenen zwar ganz arbeiten durften, aber nur halb bezahlt wurden,  steht noch aus. Das gleiche gilt für das über Jahre als Examensvoraussetzung verpflichtende Praxisjahr. In der badischen Landeskirche wird übrigens die ruhegehaltsfähige Dienstzeit für die Jahre, in denen jemand zum Teildienst gezwungen wurde, statt mit 50 mit 75% berechnet. Zumindestens das sollte bei uns auch drin sein! vgl. S. 94