Archiv der Kategorie:
Institutioneller Wandel außerhalb der Kirchen

Wir brauchen mehr Zeit für Allgemeinbildung: Gutachten „Bildung. Mehr als Fachlichkeit“. Interview mit Prof. Rudolf Tippelt.

02/2017, denk-doch-mal

Rudolf Tippelt, Lehrstuhlinhaber für „Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit vielen Jahren Mitglied im Aktionsrat Bildung der bayerischen Wirtschaft.
… 1991 wurde er Professor in Freiburg, seit 1998 in München, wo er zeitweise auch Dekan der Fakultät wurde. Von 2005 bis 2010 war Tippelt Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)….

„Bildung hebt darauf ab, dass Menschen breite Interessen haben, nicht nur Interesse an Fachwissen.“
Professor Dr. Tippelt, der Aktionsrat Bildung der Bayerischen Wirtschaft, dem Sie angehören, hat ein Gutachten vorgelegt: Bildung. Mehr als Fachlichkeit. Ist Fachwissen nicht mehr wichtig ?

Tippelt: Fachwissen ist nach wie vor sehr bedeutsam. Nur die Reduktion des Menschen auf einen Fachexperten, auch in der Bildung, das ist nicht adäquat. Wir brauchen einen Begriff von einer mehrdimensionalen Bildung, die über rein fachliche Inhalte hinaus geht. Mehrdimensionale Bildung, also andere Bildungsziele, wie Identitätsentwicklung oder allgemeine Lern – und Lebenskompetenz, Medienkompetenz. Diese Bildungsziele müssen in einem fachlichen Kontext vermittelt werden, gehen aber über das unmittelbar Fachliche hinaus… Mehr dazu.

ZdK beurteilt Ergebnisse des Koalitionsgipfels zur Rente als insgesamt enttäuschend.

01/2017 (Original: 25. November 2016, ZdK)

„…
Eine zentrale Frage dabei sei die Zusicherung eines Mindestrentenniveaus über 2030 hinaus, im geltenden Recht ende diese Zusage im Jahr 2030 bei einem Rentenniveau von mindestens 43 Prozent. Gleichzeitig müssten die Grenzen der Belastbarkeit durch Sozialversicherungsbeiträge aber unbedingt beachtet werden. Auf diese doppelte Haltelinie nach 2030 habe man sich gestern leider nicht einigen können….“  Mehr dazu.

Die bitteren Folgen von Bologna: Personalchefs sind unzufrieden mit Uni-Absolventen

12/2016, hier: 01/2017

Sie seien unselbstständig, könnten keine Probleme lösen und hätten eine schlechte Allgemeinbildung: Eine Umfrage zeigt, was Personalchefs von Berufseinsteigern halten, die direkt von der Uni kommen.

Dienstag, 06.12.2016, Spiegel online
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland findet, dass sich die Ausbildung der Hochschulabsolventen verschlechtert. Das geht aus einer Befragung des Münchener Ifo-Instituts hervor, die SPIEGEL ONLINE exklusiv vorliegt…
Die befragten Personalchefs hatten auch die Möglichkeit, ihre Angaben im Fragebogen zu kommentieren. Dabei zeigt sich, dass ihnen die Ausbildung an den Hochschulen inzwischen zu verschult erscheint. Sie sehen bei den jungen Mitarbeitern Defizite bei der Selbstständigkeit, der Problemlösungskompetenz, dem Abstraktionsvermögen, der Fähigkeit zur Selbstreflexion, dem Grundlagenverständnis und der Allgemeinbildung…

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Kölner Wissenschaftler Matthias Burchardt: „Pisa-Studie ist manipulativer Zahlensalat“

12/2016

Herr Burchardt, welche Rolle spielen die Ergebnisse der Pisa-Studie für Sie?

Gar keine. Denn der wissenschaftliche Erkenntniswert ist relativ gering und die politische Wirkung aber in Anbetracht dessen erschreckend groß…

Dazu auch der Soziologe Heinz-Dieter Meyer in der Süddeutschen:

(Veröffentlicht am 07.12.16)

Alle Jahre wieder: PISA-Studie als Zahlenzauber
„Dieses Ranglistensystem halte ich für absurd.“

Der Soziologe Heinz-Dieter Meyer kritisiert in der Süddeutschen Zeitung die Pisa-Studie als „eine Menge heiße Luft“. Er hält die sogar die gesamte Erhebung für gefährlich. Interview von Matthias Kohlmaier mit Heinz-Dieter Meyer in der SZ vom 5. Dezember 2016

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Neoliberale Rentensysteme, die in die Armut führen

12/2016

Chiles Rentensystem gilt als neoliberales Vorzeigeprojekt und stammt noch aus der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet. Es zwingt alle chilenischen Bürger, in private Rentenfonds einzuzahlen, die oft in der Hand transnationaler Unternehmen sind. Bereits voriges Jahr wurde in einer von der Regierung beauftragten Studie festgestellt, dass das AFP nicht zukunftsfähig ist und viele Menschen in eine Rente unter dem Mindestlohnniveau entlässt. Gewerkschaften und soziale Bewegungen fordern daher ein solidarisches, öffentliches Rentensystem…  Mehr dazu.

Verspielt NRW die Zukunft seiner kommenden Generationen? – Risiken und Nebenwirkungen des Neuen Kommunalen Finanzmanagements – von Rolf Böhmer

11/2016, https://reformruinekommunaledoppik.wordpress.com/


Die neue Überlegung war, dass die Kommunen doch allein aufgrund ihrer Liegenschaften,
Kanäle, Straßen, Wege und Plätze über ein großes Vermögen verfügen und man dieses
doch unbedingt in die Haushaltswirtschaft einbeziehen müsse. Hierzu trat zum 1.1.2005 in
NRW das Gesetz zur Neuen Kommunalen Finanzwirtschaft (NKF) in Kraft. Es verpflichtete
alle Kommunen, ihr Rechnungswesen bis spätestens zum 1.1.2009 auf das neue System
umzustellen.
Die von der Landesregierung publizierten Hauptziele waren:
– Weitere Verbesserung der Steuerungsfähigkeit in den Kommunen durch konsequente Produktorientierung
und Steuerung über Ziele und Kennzahlen
– vom Geldverbrauchskonzept zum Ressourcenverbrauchskonzept: Förderung nachhaltiger
Haushaltswirtschaft
– Herstellung der intergenerativen Gerechtigkeit und
– Mehr Transparenz im kommunalen Haushalt für die Bürgerinnen und Bürger…

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Altenpflegerin: „Ich fühle mich nicht mehr respektiert.“ZEIT-Online bringt persönlichen Erfahrungsbericht.

Altenpflege: Pflegemutter
Seit 30 Jahren kümmert sie sich um alte Menschen. Jetzt sagt sie plötzlich, sie kann nicht mehr. Was ist das für ein Job, der eine wie sie zum Aufgeben zwingt?, fragt sich Moritz Herrmann. Und begleitet seine Mutter auf eine letzte Schicht
Von Moritz Herrmann…
…Je länger wir durch die Stadt fahren, desto weniger frage ich mich, warum meine Mutter diesen Job nicht mehr machen will. Im Gegenteil: Warum hat sie nicht schon längst aufgehört?

„Wieso bist du eigentlich Krankenschwester geworden?“

„Ich kam mir damals edel vor. Ich wollte Menschen helfen, ihr Leben zu genießen oder das, was davon bleibt. Ich dachte: Ja, hier tu ich das Richtige. Das Gefühl ist sehr schön, das hast du nicht in jedem Job.“

„Und dieses Gefühl ist jetzt weg?“

„Ich fühle mich nicht mehr respektiert.“…

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Flexi-Rente: Flexibler und finanziell attraktiver – Nur für wen?

16. September 2016, von Albrecht Müller
Die Große Koalition hat nach zähem Ringen einen Gesetzentwurf zur sogenannten Flexirente veröffentlicht. Das Gesetz soll im Januar 2017 in Kraft treten. Also noch vor den nächsten Bundestagswahlen. Bringt das etwas? Albrecht Müller.
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Fakten sind irrelevant

1.10.2016 Zeit.de

In den USA zeigt Trump, wie man einen Wahlkampf gegen die Fakten führt. Für ihn ging es den farbigen BürgerInnen noch nie so schlecht wie heute. Der Klimawandel ist eine Chinesische Lüge um die amerikanische Wirtschaft zu zerstören. Obama ist ein Moslem und der Gründer von ISIS. Wenn es nach den Fakten ginge, müsste Trump in jeder Meinungsumfrage weit abgeschlagen sein. Doch Fakten sind in der Politik irrelevant geworden. Statt der einen Wahrheit gibt es viele persönliche Empfindungen. Die Fakten sind aus der Politik verschwunden.

Auch in Europa hat dieser Politikstil seine Blüte gefunden. Berlusconi, Sarcoz und Orban sind Fakten auch schon immer hinderlich gewesen. Die neue Rechte will nur die Emotionen der Menschen treffen. Denn wenn es keine Wahrheit mehr gibt, zählt nur noch der Wille zur Macht.

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