Archiv der Kategorie:
Aktionen in der Zivilgesellschaft

„Warum schweigen Sie, Frau Merkel?“ von Juli Zeh

Im Juli 2013 erhielt Angela Merkel einen offenen Brief, den die Schriftstellerin Juli Zeh gemeinsam mit über 30 Autoren verfasst hatte. Dieser Brief wurde von 67.407 Menschen unterschrieben. Sie forderten die Kanzlerin darin auf, den „größten Abhörskandal in der Geschichte der Bundesrepublik“ nicht hinzunehmen. Eine Antwort hat Juli Zeh bis heute nicht bekommen. Weder auf ihren Brief noch auf den Aufruf gegen die Massenüberwachung durch die NSA, den über tausend Autoren aus aller Welt unterzeichnet haben. Nun schickt Juli Zeh der Kanzlerin eine Mahnung und fragt: „Warum schweigen Sie, Frau Merkel?“ Zum Artikel von JULI ZEH

„Das unerschrockene Wort“ – Preis der Lutherstädte

Alle zwei Jahre wird von den Lutherstädten der Preis „Das unerschrockene Wort“ verliehen. Ausgezeichnet werden Frauen und Männer, die bereit sind „für unerschrockenes Auftreten Unbill in Kauf zu nehmen –  so wie seinerzeit Martin Luther, der sich 1521 während des Reichstags zu Worms vor Kaiser Karl V für seine innere Überzeugung verantworten musste.

Hintergrund:

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis „Das unerschrockene Wort“ wird von den 15 im „Bund der Lutherstädte“ zusammengeschlossenen Städten Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz gestiftet und alle zwei Jahre vergeben. Erstmals verliehen wurde er 1996 in Worms.

Angeregt wurde diese außergewöhnliche und bedeutende Auszeichnung, als sich die Stadtoberhäupter von Lutherstädten in den alten und neuen Bundesländern anlässlich der 125. Wiederkehr der Einweihung des weltgrößten Reformationsdenkmals (in Worms) erstmals zu einem gemeinsamen Treffen „nach der Wende“ in Worms einfanden.

Auf Initiative des damaligen Wormser Oberbürgermeisters Gernot Fischer wurde bei dieser Zusammenkunft beschlossen, eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen und im Rahmen der weiteren Zusammenarbeit in Anlehnung an das Wirken von Luther einen Preis zu stiften.
Zur Quelle.

 

fluglos-gluecklich.de – Machen Sie mit beim Klimaschutz!

Die Deutschen sind Reiseweltmeister. Um diese Reiselust auch langfristig ökologisch tragbar zu machen, will „fluglos-gluecklich.de“ das klimaschonende Reisen und den qualitätsorientierten, nachhaltigen Tourismus fördern. Umweltverträgliches Reisen, Klimaneutralität und die Vermeidung unnötiger Emissionen stehen für uns an erster Stelle. Die Wahl des jeweiligen Verkehrsmittels bestimmt dabei ganz wesentlich die Menge der produzierten Treibhausgase.

Fluglos-gluecklich.de“ ist die Metaplattform für alle, die reisen wollen ohne dabei ein Flugzeug zu nutzen

Beyond Aid – Von Wohltätigkeit zu Solidarität. Dokumentation der Zweiten Frankfurter Hilfe-Konferenz (20.–22.02.2014)

Die Zweite Frankfurter Hilfe-Konferenz widmete sich der Frage, welche Formen der Solidarität, der Kooperation und der Unterstützung in einer globalisierten Welt nachhaltige Veränderungen bewirken können. Wie lässt sich verhindern, dass die Idee globaler Verantwortung zur Legitimation machtpolitisch motivierter Interventionen verkommt? Was ist erforderlich, um die Universalität der Menschenrechte nicht einfach nur zu konstatieren, sondern für alle zu verwirklichen? Wie müssen die Praxis und die Institutionen der Hilfe verändert werden? Erfordert all das einen Paradigmenwechsel?
Bei der Auftaktveranstaltung wurden anhand von konkreten Länderbeispielen der politische Rahmen der Diskussion abgesteckt. Moderatorin Eva Völpel leitete den Abend mit der Feststellung ein, dass der globalisierte Finanzkapitalismus multiple Krisen und zugespitzte Konflikte produziert, wir gleichzeitig jedoch Zeugen ermutigender Aufbrüche seien. Vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund öffne der Titel der Konferenz „Beyond Aid“den Raum, das Verhältnis von Hilfe und Solidarität jenseits bisheriger Konzepte auszuloten und zu diskutieren. Zur Dokumentation mit den Vorträgen, u.a. von
Saskia Sassen, Raoul Peck, Joseph Schechla, Mark Heywood,.

Fünfhundertsechzig Schriftsteller aus der ganzen Welt, darunter fünf Literaturnobelpreisträger, protestieren mit einem internationalen Aufruf gegen die systematische Überwachung im Internet durch Geheimdienste wie NSA

Der Aufruf
In den vergangenen Monaten ist ans Licht gekommen, in welch ungeheurem Ausmaß wir alle überwacht werden. Mit ein paar Maus-Klicks können Staaten unsere Mobiltelefone, unsere E-Mails, unsere sozialen Netzwerke und die von uns besuchten Internet-Seiten ausspähen. Sie haben Zugang zu unseren politischen Überzeugungen und Aktivitäten, und sie können, zusammen mit kommerziellen Internet-Anbietern, unser gesamtes Verhalten, nicht nur unser Konsumverhalten, vorhersagen.

Eine der tragenden Säulen der Demokratie ist die Unverletzlichkeit des Individuums. Doch die Würde des Menschen geht über seine Körpergrenze hinaus. Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken und Privaträumen, in ihren Briefen und Gesprächen frei und unbeobachtet zu bleiben.

Dieses existentielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig, weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung massiv missbrauchen.

Lesen Sie den vollständigen Aufruf nebst Erklärungen einzelner Schriftsteller über die Motivation ihrer Beteiligung.

Zu den Unterzeichnern gehören Umberto Eco, Tom Stoppard, Paul Auster, Jonathan Littell, J. M. Coetzee, Elfriede Jelinek, T. C. Boyle, Peter Sloterdijk und viele andere. Zum Beitrag in der FAZ.

Unbezahlbar

Vier Jahre lang fragte Johannes Volkmann in neun Ländern Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion nach ihrer Meinung auf die Frage: Was ist unbezahlbar? Er errichtete dafür einen großen, in Papier gedeckten Tisch. Seine künstlerische Installation wurde außer in Deutschland auch in Irland, Spanien, Israel, Palästina, Ägypten, Indien, Ecuador, China aufgebaut. Mehr dazu.

Instalation des Papiertheater

Taifun auf den Philippinen und die Frage: was tun?

Die Frage stellen sich vielleicht viele. Sie erreichte auch ein philippinisch-deutsches Paar vor Ort. Hier eine Darstellung der Lage jenseits des Medienrummels und die persönliche Antwort auf die Frage in einer eigentlich rein privaten und nicht zur Veröffentlichung gedachten Mail von A&H:

Liebe…
vielen Dank für dein Angebot. Momentan habe ich aber keine Idee wie man wirklich was in die Gebiete bringen kann. Die Lage ist sehr unübersichtlich. Beim Erdbeben in Bohol war die Sache klar. Es gab zerstörte Gebiete und darum herum war die Welt halbwegs in Ordnung. Auch die Insel war ganz gut zu erreichen. Daher haben wir Sachspenden wie Kleider und Fertigsuppen bei unserem KabelTV Versorger abgegeben und der hat das dann nach Bohol geschippert. Dort hat auch noch die lokale Versorgung durch Bürgermeister und NGO’s wie rotes Kreuz gut funktioniert. (Ein Drecksack von Bürgermeister wollte Rote Kreuz Hilfsgüter einkassieren und selbst verteilen. Den Zahn hat man ihm aber schnell gezogen.) Speziell in Gebieten in Leyte wie Tacloban gibt es diese lokalen Behörden in den ersten Tagen aber nicht mehr. Die Strassen gibt es noch aber sie sind großflächig zugemüllt. Ich habe mich immer wieder gewundert wie schnell die Leute hier klar Schiff machen, aber dort waren die Schäden, die Verluste und die Traumatisierung zu groß. Daher hat es ein paar Tage gedauert bis LKWs wieder rollen konnten. Insofern sie an Sprit kamen. Reis für Notfälle gab es dort in Lagerhäusern genug. Aber die waren zerstört und ein Lagerhaus in Tacloban ist zusammengebrochen als Bewohner sich den Reis holen wollten. Dabei sind dann auch mindestens 12 Leute umgekommen. Da die größten Schäden und Verluste dort nicht direkt durch den Sturm sondern die begleitende Sturmflut- die wohl alle überrascht hat- entstanden sind auch massive Häuser stark beschädigt worden. Meine damit den Flughafen und die Hafenanlagen. Militärflugzeuge konnten zwar sehr schnell dort opperieren aber die Ladekapazität von Flugzeugen ist begrenzt aber sie haben immer Leute umsonst ausgeflogen. Die auch nicht immer gut bestückte Verwandschaft in Manila oder Cebu wird sich freuen wenn plötzlich der Rest der Großfamilie aus Tacloban vor der Tür steht. Unser praktisch veranlagter Arbeiter meint daß die dann nicht mehr im Bett liegen sondern schichtweise auf dem Bett sitzen. Auf jeden Fall hatten sie die Lieferungen der Flugzeuge am Anfang gar nicht aus dem Flughafen Gelände herausbekommen. Siehe Straßen und Benzin. Versorgung mit dem Schiff!! Auch nicht so einfach. Die Stadt liegt in einer großen und sehr flachen Bucht. Das bedeutet komplizierte Fahrrinnen. Und die sind nach Sturm und Sturmflut auch nicht mehr da wo sie mal waren. Und so eine Flut geht nicht nur ins Land hinein sondern sie geht auch wieder nach hause. Und sie bringt natürlich Souvenirs aus der Stadt mit. Kühltruhen, LKWs etc. alles Kram wo ein stolzer Dampfer wunderbar draufknallen kann. Man sieht es war nicht einfach. Aber es wird schon viel besser besonders da nun auch die Versorgung über Land ganz gut klappt und auch Schiffe den Hafen wieder erreichen. Besonders Nahrungsmittel der Regierung scheint es in ausreichendem Umfang zu geben.
Was mich eigentlich aufregt ist daß die Berichterstattung sich fast nur mit Tacloban und am Rande auch noch mit Ormoc befasst. Daher kommt übrigens die Mutter von L. S. Gestern hat sie endlich Kontakt mit ihr gehabt. Das Haus scheint aber hinüber zu sein. Die anderen Gebiete über die das Zentrum des Sturmes gerauscht ist wie der Norden von Cebu und Negros sowie die große Insel Panay erscheinen in der Berichterstattung kaum. Die hatten zwar nicht die Sturmflut die für die vielen Toten gesorgt hat aber meine Güte, über die Gebiete ist auch der Sturm der Stürme hinweggefegt. Dort war es natürlich auch sehr schlimm aber man wundert sich wie “’wenig““ dort passiert ist. Auch dort gibt es noch Gemeinden, besonders im Gebirge und auf kleinen Inseln, die noch isoliert sind. Es gibt aber auch erfreuliche Bilder in denen aufgeräumt wird und sich die Leute über verteilte Notrationen hermachen, sogar Märkte mit gutem Angebot und funktionierende kleine Garküchen und Restaurants. Aber man sendet lieber Bilder aus Leyte die zum groß Teil -ohne darauf hinzuweisen- in den ersten Tagen nach dem Sturm entstanden sind. Am liebsten sehe ich die Leute die am ersten Tag schon schreien sie brauchen Versorgung weil sie dem sicheren Hungertod  entgegensehen. Auch der Durst plage sie sehr. Im Vorfeld wurde bis zum erbrechen gepredigt: besorgt euch Wasser Suppen und Kekse für die ersten Tage, bis Versorgung eintrifft. Das kann sich auch jeder leisten. Wasser: natürlich ist es Mist wenn man durstig ist, aber die Leute sitzen in ihren Trümmern und sind umgeben von den Resten des Hausrats. Darunter auch Schüsseln etc. und es regnet dauernd und das nicht zu wenig. Die Eimer die bei uns zuhause rumstehen waren die letzten Tage dauernd vollgeregnet. Die gute Nachricht: an Regenwasser stirbt man nicht. Aber manche jammern halt gerne. Sie haben ja wirklich genug zu jammern, aber halt nicht über Hunger und Durst, und das kurz nach dem Sturm.
Ich habe natürlich leicht zu meckern. Bei uns gibt es jetzt Bratwurst und Krabben in Kokossauce. Irgendwie pervers aber doch gut. Übrigens Kokosnüße. Die liegen dort millionenfach rum -da es massig Palmen erwischt hat- und sie sind voll mit Fruchtsaft. Bedeutet auch Zucker.
Was ich eigentlich nur kurz sagen wollte: Es scheint genug Hilfsgüter zu geben und sie rollen. Finanzielle Hilfen durch den Staat wird es auch geben. Da sollte man aber keine Wunder erwarten.
Das ist natürlich unsere persönliche Stammtischmeinung
Beste Grüße
A&H

Privatisierungsbremse für Leipzig?

Die Bürgerinitiative »Privatisierungsbremse für Leipzig« will den Verkauf kommunaler Güter in der Messestadt erschweren. Dies soll künftig nur noch mit einer Zweidrittelmehrheit im Stadtrat möglich sein. Für ein entsprechendes Bürgerbegehren haben die Initiatoren rund 22000 gültige Unterschriften bei der Stadt eingereicht. Damit sei das erforderliche Quorum von fünf Prozent der wahlberechtigten Leipziger erfüllt, bestätigte die Leiterin des zuständigen Amtes für Statistik und Wahlen Leipzig, Ruth Schmidt, am Mittwoch auf jW-Nachfrage. Formell ist so die erste Hürde für einen Bürgerentscheid genommen. Mehr dazu.

Mehrheit für Rückkauf

Gute Chancen für Rekommunalisierung der Stromnetze in Hamburg.

Sieben Wochen vor dem Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Stromnetze in Hamburg starten die Befürworter einen Veranstaltungsmarathon. »Die Unterstützung ist groß«, sagt Wiebke Hansen, Kampagnenleiterin der Initiative »Unser Hamburg – Unser Netz«. Sie spricht von Hunderten aktiven Bürgern und 45 zivilgesellschaftlichen Bündnispartnern. Lesen Sie mehr.

Demonstrationen weltweit. Was die neue Protestgeneration antreibt.

Von Rio bis nach Istanbul: Die junge Generation vieler Schwellenländern hat festgestellt, dass Flachbildfernseher und Einkaufszentren nicht glücklich machen. Sie wollen Bildung, Gesundheit, Sicherheit – und den erarbeiteten Wohlstand nicht wieder verlieren. Es ist der Protest derer, die durch die Globalisierung zu essen haben und nun fürchten, von der Globalisierung gefressen zu werden. Lesen Sie mehr.